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UTV: Praktischer E-Flitzer

Der Mito 52 will das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Ob das UTV nicht nur Fahrspaß, sondern auch einen praktischen Nutzen bietet, haben wir bei einer Probefahrt untersucht.

Lesezeit: 5 Minuten

Der Mito 52 von MiTo verbindet das Angenehme mit dem Nützlichen. Das vollelektrische UTV bietet nämlich nicht nur jede Menge Fahrspaß, sondern kann mit Geländegängigkeit, Ladefläche und Anhängerkupplung auch als „Mädchen für alles“ herhalten.

Zwischen Wohnhaus, Stall, Silo, Maschinenhalle, Acker, Wald und Co. kommen bei der täglichen ­Arbeit einige Kilometer Wegstrecke zusammen. Kein Wunder also, dass sich immer mehr Landwirte gebrauch­te oder neue Golfcarts, All-Terrain-­Vehicles (ATVs bzw. Quads) oder Utility-Transport-Vehicles (UTV) leisten. In dieses Segment stößt auch der Mito 52 von MiTo, ein UTV mit Elektromotor. Produziert wird das Fahrzeug in China, den Vertrieb in Deutschland und Österreich übernimmt exklusiv die MiTo GbR mit Firmensitz im niederbayerischen Mallersdorf-Pfaffenberg.

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Äußerlich kommt der Mito 52 wie ein ganz normales UTV daher: geländegängige Bereifung, zwei Sitzplätze, Frontscheibe, Dach, Ladefläche. Der Clou steckt unter den Sitzen bzw. unter der Ladefläche: Hier finden sich neun 8 V-Akkus und ein 5 kW starker Elektromotor. Diese Kombination bringt zwei gravierende Vorteile: Erstens fährt der Mito 52 flüsterleise, was für Tierhalter und Jäger nicht unerheblich ist. Und zweitens ist der Mito 52 völlig unempfindlich für Kurzstrecken, die die bei diesen Fahrzeugen sonst üblichen Verbrennermotoren gerne mit höherem Verbrauch und Verschleiß quittieren.

Spritzig bis 60 km/h

Der Wechselstrommotor sitzt zwischen den Hinterrädern, die er über eine Kardanwelle direkt antreibt. Beschleunigung und Durchzugskraft enttäuschen dementsprechend nicht. Seine 60 km/h Endgeschwindigkeit erreicht der Mito 52 binnen weniger Sekunden. Die Reichweite gibt MiTo – natürlich abhängig von der Fahrweise – mit bis zu 70 km an. Das sollte im Alltag reichen. Wer auch mit 45 km/h zurechtkommt, kann eine gedrosselte Version bestellen. Diese bietet noch mehr Reichweite und verlangt keinen PKW-Führerschein – ein Plus bei jungen Auszubildenden auf dem Hof. Sind die Akkus leer gesaugt, steckt man den Schuko-Stecker in die nächste 230 V-Steckdose und wartet: etwa acht Stunden Ladezeit gibt der Hersteller an. In der Praxis heißt das: abends einstecken, morgens losdüsen.

Ohne Allrad im Gelände

Bauartbedingt ist der Mito 52 ein reiner Hecktriebler; einen Allradantrieb sucht man auch auf der Optionsliste vergebens. Das war aber zumindest während unserer Testfahrt nicht weiter schlimm. Da die Akkus tief und näher an der Hinter- als an der Vorderachse liegen, fällt die Gewichtsverteilung günstig aus. So konnten wir auch mit nur einer angetriebenen Achse eine 25°-Steigung im Wald bezwingen. Wobei dazu auch die etwas gröberen 185er-Reifen einen nennenswerten Beitrag geleistet haben.

Sollte die Traktion einmal nicht ausreichen, kann sich der Mito 52 mit der optionalen Seilwinde in der Front jederzeit selbst befreien. Sie zieht laut Hersteller bis zu 900 kg – mehr als das Eigengewicht des UTVs samt stämmigem Fahrer.

Für feinfühliges Fahren im Gelän­de, aber auch beim Rangieren ist der­zeit noch ein ebenso feinfühliger Gasfuß von Nöten. Denn aktuell verfügt der Mito 52 nur über einen Fahrbereich von 0 bis 60 km/h – mit entsprechen­der Spreizung des Fahrpedals. MiTo zufolge sind für die nächste Genera­tion drei Fahrbereiche in Planung: 0 bis 10 km/h, 0 bis 30 km/h und 0 bis 60 km/h. Wann diese verfügbar sein wird, steht allerdings noch nicht fest.

Lob haben wir für die Federung: Die Einzelradaufhängung an beiden Achsen verschafft dem Mito 52 nicht nur 22 cm Bodenfreiheit, sondern auch einen erstaunlich hohen Fahrkomfort. Auch bei 60 km/h auf dem holprigen Feldweg wurden wir nicht übermäßig durchgeschüttelt. Wer es härter – oder auch noch weicher – mag, der kann die Vorspannung der Federn über einen Drehmechanismus individuell anpassen. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Ladefläche oder die Anhängerkupplung genutzt werden.

Begrenzte Zuladung

In beiden Fällen ist allerdings Vorsicht geboten: Zum einen, weil es sich bei der Anhängerkupplung offiziell lediglich um eine Rangierkupplung ohne Straßenzulassung handelt und weil die Anhängelast auf 500 kg beschränkt ist. Zum anderen, weil die maximale Zuladung für die Ladefläche bei 340 kg minus das Gewicht von Fahrer und Beifahrer liegt. Große Massebewegungen sind mit dem Mito 52 also nicht möglich, für Werkzeug, Teile, Forstausrüstung oder ein paar Säcke Mineralfutter reicht die Ladefläche aber allemal. Dass sie nicht groß genug ist, um eine Europalette darauf zu platzieren, ist in diesem Zusammenhang immer noch schade, aber verschmerzbar.

Apropos Schmerzen: Fahrer und Beifahrer dürfen sich über Schalensitze mit guter Polsterung und hervorragendem Seitenhalt freuen – der Rücken dankt. In Kombination mit den H-Gurten sitzt man im Mito 52 so auch bei sportlicher Fahrweise immer fest im Sattel.

Das Armaturenbrett gibt keine Rätsel auf: Drei analoge Anzeigen geben Auskunft über Geschwindigkeit, Akkustand und aktuell abgerufene Leistung. Daneben findet sich ein Kippschalter für die Fahrtrichtung, darunter Kippschalter für Blinker, Licht, Scheibenwischer, Warnblinkanlage und die Neutralstellung der Seilwinde. Das abschließbare Handschuhfach ist prak­tisch, bietet aber, vor allem, wenn sich das Ladekabel darin befindet, nur begrenzten Stauraum. Weitere Staufächer oder auch einen Flaschenhalter sucht man leider vergebens.

Fairer Preis

Bleibt der Blick auf die Kosten. Als Grundpreis gibt MiTo 13.378 € an. Bei unserem Testfahrzeug kamen noch insgesamt 1.758 € für Zusatzausstattungen dazu. Die Unterhaltskosten halten sich dafür in Grenzen, vor allem, wenn man den Strom aus der eigenen Photovoltaik- oder Biogasanlage beziehen kann.

Der Preis dürfte bei der Entscheidung für oder gegen ein Fahrzeug wie den Mito 52 aber ohnehin nicht das einzige Kriterium sein. Denn zum praktischen Nutzen und dem einfachen Unterhalt kommt auch noch eine große Portion Fahrspaß hinzu.

Dieser Artikel erschien in der Novemberausgabe von top agrar-Südplus. Jetzt testen.

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