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Wer ist bei der Ladungssicherung verantwortlich?

Bei der Ladungssicherung steht eine zentrale Frage im Raum: Wer ist dafür verantwortlich? profi gibt Antworten auf diese Frage.

Lesezeit: 4 Minuten

Dieser Artikel erschien zunächst auf profi.de.

Der Transporter rollt auf den Hof, das gebrauchte Frontmähwerk ist verkauft. Der Verkäufer lädt es mit seinem Teleskoplader auf, der Fahrer des Lkw legt ein paar Spann­gurte an und verlässt den Hof, um woanders noch ein paar Reifen aufzuladen. Weil ihm Spanngurte fehlen, nimmt er einfach welche vom Mähwerk ab. Kurze Zeit später wird er angehalten. Die Polizei beanstandet die Ladungssicherung und steht alsbald auch bei dem Landwirt auf dem Hof, der das Mähwerk verkauft und bei der Verladung geholfen hat. Der wundert sich, was er mit dem Fall zu tun hat.

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Wer ist beteiligt?

Die Verantwortung bei der Ladungssicherung teilt sich auf zwischen den drei Beteiligten: Dem Halter des Fahrzeugs bzw. der Fahrzeuge, dem Fahrer und dem Belader (oder Verlader). Die Verantwortung wird aber nicht gedrittelt, sondern individuell betrachtet.

Der Halter

Der Halter (bzw. der Unternehmer/Mieter bei gemieteten Fahrzeugen) des Fahrzeugs muss dafür sorgen, dass das Fahrzeug in Ordnung und einsatzbereit ist, dass es verkehrssicher ist und ggf. alle technischen Prüfungen okay und nicht abgelaufen sind. Er hat dafür zu sorgen, dass alle Einrichtungen zur Ladungssicherung funktionieren. Außerdem muss er Material zur Ladungssicherung zur Verfügung stellen, und er muss auch entsprechende Unterweisungen an den Fahrer geben, wie dieses zu benutzen ist und vor allem das es auch verwendet wird. Im Zweifel muss er den Fahrer auch über die technischen Daten des Fahrzeugs aufklären – beispielsweise was die Gewichte und die zulässigen Nutzlasten betrifft. Im Idealfall lässt er sich diese Aufklärungs- und Unterweisungs-­Tätigkeiten von dem Fahrer schriftlich bestätigen, eine schriftliche Stückliste der zur Verfügung gestellten Sicherungsmateriealien rundet diese Nachweise ab. Damit ist der Halter bzw. Unternehmer auf der sicheren Seite.

Der Fahrer

Er ist dafür verantwortlich, dass das Fahrzeug ordentlich beladen wird. Das bezieht sich auf die Zuladung und auch auf die Position der Ladung. Der Fahrer muss für fachgerechte Sicherung sorgen und dazu zur Verfügung stehende Sicherungsmittel benutzen sowie sich vergewissern, dass alles ordnungsgemäß positioniert und gesichert ist.

Für Schüttgüter wie etwa Silomais oder Getreide gilt vor allem, die zulässigen Gewichte einzuhalten. Dass nasser Mais oder schwerer Weizen nahezu immer zu einer Überladung des Fahrzeugs/Gespanns führen, weiß auch die Polizei. Hier kann sich niemand mit einer fehlenden Fahrzeugwaage und einer nicht möglichen genaueren Schätzung herausreden.

Der Belader

Dem Belader wird eine größere Verantwortung zuteil, als man meint. Er ist ebenso dafür zuständig, dass das Fahrzeug ordentlich beladen wird. Das gilt beispielsweise für die richtige Positionierung des Mähwerks, aber auch dafür, dass Fahrzeuge nicht überladen werden. Bei ihm wird die gute fachliche Praxis ebenfalls vorausgesetzt: Dass er also um das ungefähre Gewicht der Ladung weiß und auch um die ungefähre Nutzlast des Fahrzeugs, welches er gerade belädt. Bei zu schwer beladenen Abfuhrfahrzeugen ist der Fahrer des Erntefahrzeugs (als Belader) immer mit in der Verantwortung!

Je ein Drittel Verantwortung?

So einfach ist es leider nicht. Die Verantwortung für eine gesicherte Ladung liegt in aller erster Linie beim Fahrer. Sollte es zu einem Ladungsverlust und eventuellen Schäden kommen, wird immer zuerst beim Fahrer geschaut, ob er alle notwendigen Maßnahmen vorgenommen hat. Danach wird geprüft, inwiefern die beiden übrigen Beteiligten Verantwortung tragen. Der Auftraggeber des Transports trägt übrigens keine Verantwortung.

Was kann man tun?

Der Landwirt als Belader aus dem vorne genannten Beispiel kann beispielsweise fotografisch festhalten, wie der Lkw bei ihm vom Hof gefahren ist. So kann er nachweisen, dass zu dem Zeitpunkt ausreichend Spanngurte angelegt waren und dokumentieren, dass er aufmerksam war und seinen Pflichten nachgekommen ist. Für Betriebe, auf denen täglich umgeschlagen und Verladen wird, sind gut sichtbar angebrachte Hinweisschilder sinnvoll, die auf eine korrekte Ladungssicherung vor Verlassen des Hofes aufmerksam machen. Der Halter des Fahrzeugs kann seine Fahrer unterweisen und sich diese Unterweisung schriftlich bestätigen lassen. Außerdem kann er eine Stückliste über Sicherungsmaterialien führen. Dasselbe gilt für Fahrzeuge/Transporter, die ausgeliehen werden. Hier sollte der Halter ebenfalls Dokumentationen vornehmen. Am aufmerksamsten muss der Fahrer sein. Er wird als erstes zur Rechenschaft gezogen, wenn im Kreisverkehr Mais herabrieselt, Getreide über die Bordwand schwappt oder ein Spanngurt fehlt.

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