Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

topplus Fahrbericht

Wie viel Wende steckt im Heuwender Krone Vendro?

Aus KW wird Vendro. Doch bei den Kreiselzettwendern von Krone ändert sich nicht nur der Name. Wir haben zwei Vendros im ersten Schnitt gefahren.

Lesezeit: 7 Minuten

Nun gibt es nicht nur den Schwader Swadro, sondern auch den Wender Vendro. Damit schickt Krone zur nächsten Saison die dritte Generation seiner Anbauwender in den Markt und ersetzt sukzessiv die bisherigen KW-Modelle.

Von Weitem erkennt man den Vendro an seiner beigen Kunststoffhaube über dem Anbaurahmen. Zwar sieht der Wender dem Vorgängermodell recht ähnlich, doch die Maschinen unterscheiden sich in wichtigen Details.

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Neun Modelle

Wie zuvor gibt es neun verschiedene Modelle für den Schlepperanbau – mit vier bis zehn Kreiseln. Die Wender haben je nach Modell Kreiseldurchmesser von 1,38 m, 1,50 m oder 1,70 m und arbeiten mit fünf, sechs und sieben Kreiselarmen.

Wir haben mit zwei Vorserienversionen mit jeweils 1,50 m Kreiseldurchmesser im langen, alten Gras sowie im Ackergras gearbeitet. Mit dem Vendro 470 mit vier Kreiseln und dem Vendro 1120 mit zehn Kreiseln standen uns das kleinste und das größte Modell der Baureihe zur Verfügung. Die Typenbezeichnung gibt dabei die ungefähre Arbeitsbreite in Zentimetern an.

Der grundsätzliche Aufbau sowie die Dimensionierung von Rahmen und Antriebsstrang sind bei allen Modellen gleich. Der Anbaubock hat Krone überarbeitet, das Drehgelenk mit Kugelauge und Langloch haben die Ingenieure vom Vorgänger übernommen.

Der Anbau erfolgt über die Kategorie 2. Die Unterlenkerkoppelpunkte sind pendelnd montiert. Drei feste Oberlenkerpositionen bieten für jede Schleppergröße den passenden Abstand. Für den Einsatz mit dem optionalen vorderen Tastrad gibt es zudem noch ein Langloch. Die Zapfwelle hat eine Parkposition aus Rundstahl, die man nach dem Anbau wegklappen muss.

Bei unserem Modell war der Hydraulikschlauchhalter etwas zu klein für die fünf Schläuche. Diesen überarbeitet Krone noch bis zum Serienstart. Mit den ordentlichen Kunststoffgriffen an den Hydraulikkupplungen lassen sich die (je nach Modell und Ausstattung ein bis fünf) Schläuche einfach kuppeln. Die Schläuche sind auf den Griffen mit Zahlen markiert. Ein Aufkleber gibt die Funktionen an. Eine dauerhaft haltbare Funktionsbeschriftung direkt an den Griffen gibt es leider nicht. Aufgrund der Größe der Kunststoffgriffe kann es bei manchen Schleppern im Heck eng zugehen. Dazu tragen auch die Kugelhähne an zwei der Schläuche bei.

Dichter am Zinken

Die Schutzbügel klappen nun automatisch mit den Kreiseln aus. Dadurch konnte Krone den V-förmigen Anbaurahmen für eine bessere Schwerpunktlage verkürzen. Der vorgespannte Case Luxxum 110 war für den 1650 kg schweren Vendro 1120 aber nicht zu schwer. Ein kleines Frontgewicht hätte dem Schlepper nicht geschadet.

Die Seitenstabilisierung übernehmen bei den kleinen Modellen mechanische Dämpferstreben. Zudem bietet Krone jetzt auch hydraulische Dämpfer an, bei den großen Modellen Serie und den kleineren optional. Uns reichte für den Vierkreiselwender die mit einer Bremse einstellbaren Dämpferstreben aus. Hebt man den Wender aus, zentrieren die Streben das Gerät. Eine weitere Transportsicherung ist nicht nötig.

Der Mittelteil des Hauptrahmens ist aus Guss gefertigt. Bei den Seitenteilen setzt Krone weiterhin auf Rechteckrohre. Die Getriebegehäuse sind darunter verschraubt – übernehmen also keine lastübertragende Funktion. Der Antriebsstrang verläuft innerhalb des Rohres. An den Klappstellen kommen für die Kraftübertragung die vom Vorgänger bekannten Octo-Link-Fingerkupplungen zum Einsatz.

Das Hauptgetriebe hat nun einen integrierten Freilauf. Eine Sternratschenkupplung an der Gelenkwelle sorgt für die Überlastsicherung. Die Kreisel drehen bei 10 Zapfwellenumdrehungen 3,8-mal. Krone empfiehlt eine Zapfwellendrehzahl von 350 bis 450 1/min. Maximal ist der Antriebsstrang für 540 1/min ausgelegt. Insgesamt lief der Antrieb sehr ruhig. Vor das Hauptgetriebe lässt sich ein optionales Nachtschwadgetriebe (1.100 €) flanschen, das die Drehzahl um zwei Drittel reduziert. Dazu muss man lediglich die Zapfwelle umstecken. Das ist schnell gemacht und erzeugte gute kleine Schwade.

Neu ist die Anordnung der Tasträder. Die Reifen der Dimension 16x6.50-8 sind im Vergleich zum Vorgängermodell etwa 20 cm weiter nach vorne gewandert. Das verbessert die Bodenanpassung. Trotzdem sind die Räder noch weit genug von den Zinken weg, um auch bei schneller Fahrt das Futter nicht zu überfahren, bevor es die Zinken aufgenommen haben.

Der Streuwinkel lässt sich einfach über einen federbelasteten Bolzen in einer Lochkulisse mit vier Positionen von 13 bis 19° einstellen – schön. Falls ein Reifen beschädigt sein sollte, kann man diesen mitsamt dem Arm schnell werkzeuglos demontieren und anschließend (mit Werkzeug) austauschen. Aufgrund der neuen Radposition lässt sich der Wender im abgebauten Zustand von Hand vorne anheben. Das könnte zu gefährlichen Situationen führen. Deshalb haben die Ingenieure eine einfach zu bedienende Stütze am Heck montiert. Positiver Nebeneffekt: Die beiden mittleren Reifen müssen nicht mehr den ganzen Wender tragen.

Beige und grün im Wechsel

Die Zinken haben nun eine etwas andere Form. Krone nennt sie OptiTurn-Zinken. Sie sind unten etwas angewinkelt, um das Futter besser vom Boden anzuheben. Zudem sind die Schenkel auf halber Länge nach außen gebogen. Das soll die Abgabe des Erntegutes erleichtern. Der Anstellwinkel des gesamten Zinkens lässt sich über eine Exzenterhülse in drei Positionen verschrauben. Die Schenkel des Zinkens sind weiterhin unterschiedlich lang, um einen gleichmäßigen Abstand zum Boden zu erreichen. Die Zinken einer Drehrichtung sind jeweils grün, bzw. beige. Damit ist eine Verwechslung ausgeschlossen.

Serienmäßig ist eine Verlustsicherung integriert. Ein verschraubter Kunststoffstopfen hält abgebrochene Zinken auf dem Arm. Die Länge der Zinkenarme hat Krone auf die geänderten Federzinken angepasst.

Vom Fahrersitz aus

Hat man den Streuwinkel an der Maschine erst einmal eingestellt, lassen sich alle anderen Einstellungen (hydraulischen Oberlenker vorausgesetzt) vom Fahrersitz aus vornehmen. Zum Ausklappen muss man bei den kleineren Modellen die Transportsicherung per Seilzug ziehen und die einfachwirkenden Zylinder entlasten.

Für die Grenzstreueinrichtung ist ein zweites Seil zuständig. Dieses entriegelt die Zentralverstellung. Anschließend fährt man mit dem Schlepper eine Kurve nach links oder rechts und die Reifen am Wender schwenken sich in die jeweils andere Richtung. Das Gestänge verriegelt sich dann wieder selbst. Schwieriger ist es, die Räder wieder in Mittelstellung zu bringen. Hier muss man das Seil im passenden Moment wieder lösen, da sonst die Räder zur anderen Seite überklappen. Das möchte Krone bis zum Serienstart noch anpassen.

Leider sind die beiden Seilzüge nicht voneinander zu unterscheiden. Man greift fast immer zum falschen Seil. Krone sollte hier farbige Seile einsetzen – z.B. rot für Transportsicherung und grün für die Grenzstreueinrichtung. Einfacher ist dann bei den kleineren Modellen die optionale hydraulische Grenzstreueinrichtung über ein einfachwirkendes Ventil.

Komfortabler sind serienmäßig die größeren Wender ausgestattet. Die doppeltwirkende Transportklappung ist über Sperrblöcke hydraulisch gesichert. Dadurch entfällt das Zugseil. Ein doppeltwirkender Zylinder betätigt direkt die Grenzstreueinrichtung. So lässt sich diese stufenlos einstellen. Um den Wender wieder in die Transportposition zu bringen, müssen die Reifen in Geradeauslauf stehen. Ein Ventil erfasst die korrekte Position und blockiert den Klappvorgang bei aktivierter Grenzstreueinrichtung. Ein aufgeklebter Pfeil zeigt die Mittelposition an. Eine dauerhafte Markierung hätte uns hier besser gefallen.

Die hydraulische Vorgewendeaushebung beim Vendro 1120 ist vorbildlich: Über ein einfachwirkendes Ventil steuert man jeden Klappzylinder an. Diese fahren jeweils eine definierte Länge ein. Dadurch klappen beide Seiten ein Stück ein und erfassen nicht erneut das Gras. Während der Arbeit fährt man dieses Ventil in Schwimmstellung. Zum Zusammenklappen muss man es wieder sperren. Klappt man den Wender aus, bleibt er immer erst in Vorgewendestellung stehen – gut. Die Vorgewendeschaltung gibt es über einen Mengenteilerzylinder optional auch für die kleineren Modelle.

Von klein bis groß

Krone stattet die Wender serienmäßig mit Warntafeln aus. Optional gibt es für eine bessere Sichtbarkeit LED-Leuchten. Wie bei den Lkw-Trailern tragen diese nun die Krone als Symbol. Damit gleichen sich die Wender dem Design der anderen Maschinen an.

Der Vendro 470 kostet in Serienausstattung 8.195 € (alle Preise ohne MwSt.). Für die gesamte Baureihe sind alle Optionen (unter anderem auch Wickelschutzbleche, Verlängerung für Anbaupunkte, vorderes Tastrad) erhältlich. Damit kommt der kleinste Wender auf einen Listenpreis von 12.060 €. Für den Vendro 1120 mit der umfangreichen Serienausstattung sind 25.375 € fällig.

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.