Standort Deutschland zu teuer

Zoomlion investiert in Rabewerk Bad Essen - Bauteile kommen aber von Zulieferern

Nach vier Insolvenzen soll es mit dem Pflughersteller Rabe in Bad Essen wieder aufwärts gehen. Die Produktion wird der neue Eigentümer Zoomlion aber weitestgehend auslagern.

Lesezeit: 3 Minuten

Hinter der Firma Rabe Agrartechnik liegen schwere Zeiten. Vier Insolvenzen haben Spuren hinterlassen. Seit Mai 2020 ist der chinesische Investor Zoomlion Besitzer des Werks. Nun soll es am Standort Bad Essen wieder aufwärts gehen.

Die Firma will wachsen und besonders in die Bereiche Forschung und Entwicklung investieren. Noch dieses Jahr soll ein neuer Grubber auf den Markt kommen. Weitere neue Landmaschinen sollen folgen, erfuhr die Neue Osnabrücker Zeitung bei einem Ortstermin.

Produktion in Deutschland zu teuer und schwierig

In Bad Essen soll auch weiterhin die Endmontage von Landmaschinen stattfinden. Die Massenfertigung von Einzelteilen würde aber ausgelagert, erfuhr die Zeitung weiter.

Produktmanager Lars Sieckermann bedauert, dass die Herstellung in Deutschland nicht mehr möglich sei, aber durch die hohen Energiekosten, Löhne und strengen Auflagen bei uns sei man nicht mehr wettbewerbsfähig. Allein für den Datenschutz müsse die Firma 20.000 € zahlen, so Sieckermann. Die Bürokratie sei ebenfalls ein großer Kostenfaktor.

Die Bauteile kommen daher von unterschiedlichen Orten. Heute schon liefert Schwarz Werkzeugbau aus Preußisch Oldendorf (Kesseböhmer) Bauteile. Andere kommen aus China und dem europäischen Ausland.

Für Produktmanager Sieckermann hat der deutsche Werksstandort aber einen entscheidenden Vorteil: Die im Betrieb ausgebildeten Maschinenschlosser entwarfen und bauten die Werkzeuge sowie Montagevorrichtungen früher selbst, so dass sie auf die Bedürfnisse von Rabe zugeschnitten sind. Von dem Wissen und solch einer Montage-Werkbank „profitieren wir noch heute“, erklärt er. Neue Firmen müssten sowas erst in Auftrag geben lassen.

Neue Mitarbeiter eingestellt

Zu Hochzeiten in den 1960er- und 1970er-Jahren hatte Rabe mehr als 800 Mitarbeiter in Lohn und Brot. Nach der erneuten Insolvenz 2020 wurden alle gekündigt, erinnert die NOZ.

Nun herrsche Aufbruchstimmung, die Firma stelle wieder Leute ein. Etwas mehr als 100 Mitarbeiter beschäftigt die Firma aktuell. Sieben Lehrlinge werden als Industriemechaniker oder im Büro als Industriekaufmann ausgebildet. Fast 12 Mio. € Umsatz hat die Firma im Jahr 2024 nach eigenen Angaben erwirtschaftet.

In den nächsten Jahren will sie wachsen. Und auch das Ersatzteillager wächst gerade deutlich. Vorrätig seien Teile für Rabe-Maschinen ab den 1980er-Jahren.

Der neue Phoenix T

Für Traktoren ab 200 PS hat Rabe den neuen gezogenen Flachgrubber Phoenix T im Programm. Er soll verstopfungsfreies Arbeiten auch bei hohen Massen an organischem Material durch seine Rahmenhöhe von 700 mm garantieren. Für sichere Tiefenführung und maximale Strichstabilität sorgen die 100 x 14 mm Federzinken. Den ganzflächigen Schnitt gewährleisten 260 mm Gänsefußschar bei 195 mm Strichabstand. Die Maschine kann 20 cm tief arbeiten.

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