Die emissionsarme Ausbringung von Gülle über Schleppschlauch- und Schleppschuhverteiler am Güllefass ist seit vielen Jahren gängige Praxis auf deutschen Äckern und Wiesen. Standard ist dabei ein Abstand von etwa 25 cm zwischen den einzelnen Güllesträngen. Ist die Gülle zu dick, können dabei speziell im Grünland sogenannte Güllewürste entstehen und zu Futterverschmutzungen führen.
Um dem entgegenzuwirken, haben in den letzten Jahren mehrere Gülletechnik-Hersteller neue Düsen vorgestellt, die den Güllefluss am Schlauchende noch einmal halbieren. So schrumpft der Reihenabstand auf etwa 12,5 cm.
Zunhammer hat zu diesem Zweck die „Duplo-Düse“ entwickelt. Diese aus korrosionsbeständigem Kunststoff gefertigte Düse wird anstelle des Gleitschuhs montiert und von Gleitkufen getragen. In der Ausführung Duplo G (für Grünland) waren diese Gleitkufen bisher nicht wechselbar. Für den Einsatz auf dem Acker (Duplo A) hat Zunhammer die Düse nun mit wechselbaren Gleitkufen ausgestattet. Sie tragen nach wie vor das Gewicht des Verteilers und kämmen die Düsenenden durch den Pflanzenbestand.
Teilbreitenschaltung per Klemmventil
Mit der Teilbreitenschaltung Flusto will Zunhammer einen weiteren Schritt gehen, um die Präzision der Gülleausbringung auf Mineral- bzw. Flüssigdünger-Niveau zu bringen. Nach der Inhaltsstoffmessung per NIRS-Sensor und der ISOBUS-Steuerung für Güllefässer sei nun die Teilbreitenschaltung dran. Diese setzt Zunhammer mit einem pneumatischen Quetschventil um.
Laut Hersteller öffnet und schließt das Ventil zuverlässig und bleibt auch bei dickflüssigen Medien verstopfungsfrei. Damit liefere man erstmals eine vollwertige und zuverlässige Teilbreitenschaltung (Section Control) für die Gülle- und Gärsubstratausbringung.
„Darüber hinaus können wir über das neue Absperrventil auch unterschiedliche Ausbringbreiten inner-halb eines Verteilgestänges realisieren. Somit kann beispielsweise der Landwirt oder Lohnunternehmer automatisch auf unterschiedlichen Fahrgassenbreiten umschalten. Oder es kann bei großen Schlaglängen mit reduzierter Arbeitsbreite gedüngt werden, damit eine Tankfüllung für die komplette Ackerlänge reicht. Das mindert Bodenverdichtungen durch doppeltes Überfahren von Flächen bzw. Rangieren im Feld“, benennt Sebastian Zunhammer sen. den Praxis-Nutzen.
Bei der Entwicklung des pneumatischen Absperrventils mit 40 mm Durchmesser habe die Herausforderung darin bestanden, eine absolut zuverlässige Funktion auch bei Fremdkörpern und „dicken“ Güllen zu gewährleisten. Deshalb musste zum einen das Material elastisch und biegsam sein und zum anderen dünn genug um weinig Bauraum zu beanspruchen.
Die Lösung fanden die Entwicklungsingenieure in einem pneumatisch betätigten Absperrventil. Es besteht aus einem Außengehäuse mit „Ohren“ in welchen der gefaltete Innenschlauch Platz hat. Wird dieser mit Druckluft beaufschlagt, presst er den Innenschlauch zusammen und das Ventil schließt samt Fremdkörpern. Ohne Druckluft öffnet sich das Ventil selbsttätig mittels seiner hohen Rückstellkräfte im Innenschlauch.