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Ukrainekrieg: Versorgung sichern

Lesezeit: 3 Minuten

Schon zu Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine sprachen Bundeskanzler Scholz und andere Spitzenpolitiker von einer Zeitenwende. Unfassbares Leid, sinnlose Zerstörung und Massenflucht geben ihnen leider recht.

Und bei uns rücken jetzt Themen in den Mittelpunkt, die vor einigen Monaten bei Vielen eher ein müdes Lächeln ausgelöst haben: die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln und Energie.

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Lange galt bei uns das Mantra: Wir schalten ab und steigen aus, und was wir dann selbst nicht mehr produzieren, besorgen wir uns auf dem Weltmarkt. Der Krieg in der Ukraine hat uns gezeigt, wie fragil, ja vielleicht wie dekadent diese Sichtweise ist.

Und wenn wir ehrlich sind – schon vor dem russischen Einmarsch waren die Verbraucherpreise für Lebensmittel und Energie extrem in die Höhe geschnellt. Und zwar so, dass die Wohlfahrtsverbände bereits nach Unterstützung für die Einkommensschwächeren riefen und die Bundesregierung ein Entlastungspaket schnürte.

Jetzt müssen wir uns fragen: Sind wir wirklich auf dem richtigen Weg, wenn wir eine Extensivierung der Landwirtschaft fordern und damit akzeptieren, dass die Erträge deutlich zurückgehen? Sind wir wirklich auf dem richtigen Weg, wenn die GAP 2023 eine Stilllegung von 4% der Ackerflächen beinhaltet? Sind wir wirklich auf dem richtigen Weg, wenn die Farm-to-Fork-Strategie eine Halbierung des Einsatzes von chemischen Pflanzenschutzmitteln festschreibt?

Ist es in einer Ackerbau-Gunstregion moralisch vertretbar, wenn wir uns nur halbwegs selbst versorgen?

Die Verbraucherinnen und Verbraucher haben die Preissteigerungen schon vor dem Ukrainekrieg gespürt. Sind sie wirklich bereit, eine tiefgreifende Agrarwende zu finanzieren? Und wird der Lebensmitteleinzelhandel bei seinem Kurswechsel hin zu mehr Tierwohl und Öko bleiben? Lebensmittelpreise waren in der Geschichte der Menschheit immer von existenzieller Bedeutung.

Mittlerweile gibt es erste Signale aus Berlin, Öko-Vorrangflächen zur Futternutzung freizugeben. Politiker fordern, Farm to Fork zu überdenken und Flächenstilllegungen auszusetzen. Damit wir uns richtig verstehen – es muss bei einer nachhaltigen Landwirtschaft mit klaren Regeln bleiben. Daran führt kein Weg vorbei und es gibt noch viel Potenzial, das wir heben können. Und wir tun gut daran, den Klimawandel weiter sehr ernst zu nehmen. Für mich steht fest: Versorgungssicherheit und eine umweltverträgliche Landwirtschaft schließen sich nicht aus.

Die Energieversorgung zeigt, wie es gehen könnte. Denn zumindest beim Strom sind wir mit den Erneuerbaren Energien auf dem richtigen Weg zu mehr Unabhängigkeit. 2021 war ein mäßiges Wind- und Sonnenjahr, trotzdem lag der Anteil von Solar- und Windstrom bei 43%. Hier müssen wir zügig weiter ausbauen und das geht nur zusammen mit der Landwirtschaft.

Die Unabhängigkeit braucht eine starke Landwirtschaft – nicht erst seit dem 24. Februar 2022.

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