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topplus Aus dem Heft

Unsicherheit in der Milchbranche

Lesezeit: 3 Minuten

Nichts ist so beständig wie der Wandel. Das trifft momentan gut auf die Milchbranche zu. Denn da ist gerade ordentlich Bewegung drin:

  • Milchpreise: Während sich die Preise monatelang um die 30 Cent-Marke bewegten, geht es seit Mitte vergangenen Jahres bergauf. Einige Molkereien zahlen inzwischen einen Grundpreis von mehr als 45 ct/kg. Experten rechnen mit weiter steigenden Preisen. Gut so, denn die sind dringend nötig!
  • Kosten: Aber die Einnahmen können die ebenfalls steigenden Kosten kaum ausgleichen. Für Diesel, Mineraldünger und Eiweißfutter müssen Landwirte tiefer in die Tasche greifen denn je. Ein Hebel zur Kostensenkung könnte sein, möglichst viel Protein aus dem Grundfutter zu gewinnen. Milcherzeuger sollten außerdem das Leistungsniveau auf den Prüfstand stellen: Muss es unbedingt die Höchstleistung sein oder wird der letzte Liter Milch zu teuer ermolken?
  • Handel: Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) hat klare Vorstellungen davon, was er künftig verkaufen will. Milch aus ganzjähriger Anbindehaltung gehört nicht dazu. Damit droht vor allem im Süden ein Strukturbruch. Wer weiterhin melken möchte, braucht dringend ein neues Konzept.
  • Label: Mit den Haltungsformstufen will der Handel Tierwohl auf Milch- und Rindfleischverpackungen sichtbar machen. Dafür sind neue Label an den Start gegangen wie QM+ oder die Initiative Tierwohl Rind. Für die Teilnahme müssen Rinder- und Milchviehhalter bestimmte Vorgaben erfüllen und sollen dafür eine Vergütung erhalten. Die ist allerdings abhängig vom Absatz im LEH. Hier ist der Handel gefordert: Denn nur wenn er Tierwohlware verkauft, bekommt der Landwirt Geld.
  • Ukrainekrise: Der Krieg bringt unendliches Leid für die ukrainische Bevölkerung. Aber auch die deutschen Landwirte sind betroffen durch massive Preissteigerungen bei Futtermitteln. Das wirkt sich auf die Verbraucherpreise aus. Offen ist, ob Kunden zukünftig mehr auf den Preis als auf Tierwohl achten. Gerade jetzt könnten sie zeigen, ob ihnen Tierwohl und regionale Erzeugung wirklich wichtig sind oder ob es sich nur um Lippenbekenntnisse handelt.
  • GVO-frei: Die knappen Futtermittel könnten die Produktion von GVO-freien Milchprodukten einschränken. Molkereien, Handel und der Verein VLOG müssen die Problematik frühzeitig angehen. Dass Landwirte am Ende auf ihrer Milch sitzen bleiben, weil kein GVO-freies Futter auf dem Markt ist und Molkereien keine entsprechend gekennzeichneten Verpackungen haben, darf nicht passieren!
  • Milchalternativen: Die Absatzzahlen für Hafer-, Mandel- oder Erbsendrinks steigen. Dieser Trend kann eine Chance für Milcherzeuger sein, wie die Reportage auf Seite 16 zeigt.

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Die Preise ziehen an – endlich! Gleichzeitig aber auch die Herausforderungen für die Erzeuger. Landwirte, Molkereien und Handel müssen jetzt an einem Strang ziehen, um die seit Jahren sicher geglaubte Lebensmittelversorgung weiter aufrechtzuerhalten. In jedem Wandel stecken auch Chancen. Ergreifen Sie sie!

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