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ASP breitet sich in Italien weiter aus und bedroht Parmaschinken-Produktion

Die ASP rückt immer näher an die Schinkenhochburg Emilia-Romagna heran. Weltweit springen wichtige Abnehmerländer ab. Die Wursthersteller rufen das Militär zur Tötung von 700.000 Wildschweinen auf.

Lesezeit: 3 Minuten

Seit Jahren schon kämpft Italien gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) und hat doch keinen Erfolg. Die Tierseuche breitet sich immer weiter aus und hat bereits deutliche Folgen für die Fleischproduktion des Landes.

So berichtet die Frankfurter Rundschau, dass die Firmen der Region Emilia-Romagna Alarm schlagen; der gesamte Landstrich lebt von der Schinken-Herstellung. Für die Region Parma ist die Schweinepest besonders bedrohlich, weil sich der Erreger im Parmaschinken länger hält, als in anderen Lebensmitteln. Laut dem Deutschen Bauernverband kann Schweinepest in Parmaschinken 399 Tage überdauern. Zum Vergleich: In Salami sind es 30 Tage.

Für Entsetzen sorgte dann im April der Fund eines infizierten Wildschweins in der Gemeinde Varano de‘ Melegari, die in der Produktionszone von Parmaschinken g. U. liegt. „Lassen Sie uns klarstellen: Was passiert, muss als Notfall behandelt werden, sonst kommen wir da nicht raus“, sagte Stefano Fanti, Direktor des Verbands der Parmaschinken-Hersteller gegenüber Medien. Die Angst vor der Schweinepest sei hier groß.

Mit einer neuen Verordnung hat die Europäische Union erst am 17. April die Sperrzonen erweitert. Für den Raum Parma bedeutet das, dass rund 15 Wursthersteller nun nicht mehr nach Kanada liefern dürfen. China, Japan und Mexiko blockieren Parmaschinken-Importe schon seit dem ersten italienischen Schweinepest-Fall im Januar 2022, so die Frankfurter Rundschau weiter. Und die USA und Australien erlauben die Einfuhr der Produkte erst ab einer Reifezeit von 400 Tagen.

Die Armee muss ran

Verbandsvertreter Fanti fordert nun den Einsatz des Militärs, um die Wildschweine schärfer zu bejagen, die die ASP übertragen. Die Branche fordert schon länger die Tötung von mehr als 700.000 Schwarzkitteln. Außerdem wollen die Schinken-Hersteller Gelder für Biosicherheit, Fallen, Zäune und mehr Jäger.

Italien ist auf die weltweiten Exporte angewiesen und die Branche fürchtet, die Probleme könnten immer größer werden. „Bis die Schweinepest ausgerottet ist, wird es im Land der Schinken nicht möglich sein, ruhig zu schlafen“, so Fanti.

Appell des Parmaschinken-Verbandes

Im April sah sich dann auch der Präsident des Verbandes der Parmaschinken-Hersteller, Alessandro Utini, genötigt, eine Klarstellung auf die Marketing-Homepage zu stellen. So betont er, dass die Seuche nicht vom Tier auf den Menschen übertragbar sei und in dem Gebiet nur Wildtiere, d. h. Wildschweine, betroffen seien.

"Im Namen der Hersteller von Parmaschinken kann ich Ihnen, den Konsumenten wie auch dem Handel, versichern, dass es weder in Italien noch in der Europäischen Union Einschränkungen im Export und in der Vermarktung von Parmaschinken g. U. gibt. Wir garantieren die hohe Qualität dieser traditionellen Schinkenspezialität. Wir garantieren, dass Parmaschinken g. U. ein sicheres und ein – bezogen auf den gesamten Herstellungsprozess – transparentes Lebensmittel ist, welches ohne jegliche Bedenken uneingeschränkt konsumiert werden kann.

Wir, das Consorzio del Prosciutto di Parma, kooperieren und unterstützen die Initiativen unserer Ministerien, des Gesundheitsministeriums, des Sonderbeauftragten für die Afrikanische Schweinepest, des Ministeriums für Landwirtschaft, Forsten und Ernährung sowie der zuständigen Ämter in den betroffenen Regionen: Wir verfolgen gemeinsam das Ziel, das Virus einzudämmen und schließlich auszurotten", schrieb Utini.

Ihre Meinung?

Wie schätzen Sie die aktuelle Lage ein? Bei uns ist die ASP auf dem Rückzug. Haben daher nur Italien und der Balkan derartige Probleme, weil sie die Seuche falsch managen? Schreiben Sie gern an deter@topagrar.com. Die interessantesten Leserbriefe veröffentlichen wir immer freitags.

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