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Erst den Boden ernähren, dann die Pflanze

Das Bodenfruchtbarkeitsprogramm des amerikanischen Ackerbauberaters Neal Kinsey stößt auch in Deutschland auf Interesse. Was sich dahinter verbirgt, lesen Sie im Beitrag „Erst den Boden ernähren, dann die Pflanze“ top agrar 6/2015 ab Seite 68. Hier die Einschätzung der top agrar Redaktion.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Bodenfruchtbarkeitsprogramm des amerikanischen Ackerbauberaters Neal Kinsey stößt auch in Deutschland auf Interesse. Was sich dahinter verbirgt, lesen Sie im Beitrag „Erst den Boden ernähren, dann die Pflanze“ top agrar 6/2015 ab Seite 68. Hier die Einschätzung der top agrar Redaktion.

 

Standpunkt

Zwei Methoden und ein Ziel?

Mit der in Deutschland gängigen VDLUFA-Düngeempfehlung und dem Bodenfruchtbarkeitsprogramm von Neal Kinsey stehen zwei völlig unterschiedliche Ansätze zur Verfügung, um unsere Kulturen mit Nährstoffen zu versorgen. Dabei zielt die Düngeberatung von Neal Kinsey darauf ab, den Boden zu düngen, nicht die Pflanze. Er legt vor allem Wert auf die optimalen Nährstoffverhältnisse im Boden.

 

Nach diesen Informationen hören viele Beiträge oder Gespräche über die Kinsey-Methode auf. Dann ist man entweder für oder gegen die Methode. Um Kinseys Verständnis eines optimalen Pflanzenbaus jedoch zu durchdringen, muss man tiefer graben und sich viel Zeit nehmen. Für den Neueinsteiger ist dafür das Buch „Neal Kinseys Hands-on Agronomy“ kaum geeignet. Die Vielzahl an Anekdoten, z.B. über die Probleme seiner Kunden mit der Nährstoffversorgung ihrer Pflanzen, verhindern eher die Zusammenhänge des Beratungsansatzes zu verstehen. Nur diejenigen, die sich vorher bereits mit der Methode beschäftigt haben, können sich mit dem Buch weiteres Wissen aneignen.

 

Vielversprechender ist sich mit Anwendern und Beratern auszutauschen. Sie können allerdings nur von ihren Erfahrungen berichten. Denn an wissenschaftlich fundierte Versuche hat sich bislang noch keine Institution in Deutschland herangewagt. Ob es sich daher lohnt, die Kinsey-Methode zu testen, kann jeder Betrieb nur für sich selbst entscheiden.

 

Viele Landwirte machen seit Jahren gute Erfahrungen mit den Bodenanalysen nach VDLUFA-Methoden. Die Düngeempfehlungen nach diesen haben maßgeblich dazu beigetragen, dass sich der Ackerbau heute auf einem sehr hohen Niveau befindet. Warum also die Düngeberatung wechseln?

 

Einige Betriebe bei uns haben sich nun dazu entschlossen und schicken ihre Bodenproben in die USA. Dabei handelt es sich um kleine und große Betriebe, die zuvor meist mit ihren Erträgen und Qualitäten unzufrieden waren. Sie möchten sich verstärkt mit dem Boden auseinandersetzen und vor allem die Zusammenhänge von Boden, Nährstoffen und Pflanzenernährung besser verstehen.

 

Wer sich vorstellen kann, auf die Beratung von Kinsey zu setzen, muss vor allem in den ersten Jahren viel Geld und Zeit investieren. Die Analysen sind nicht der größte Kostenfaktor, eher die Düngung selbst. Abzuklären ist auch, wo man die benötigten Düngemittel erhalten kann. Zudem sollte die Bodenanalyse nach VDLUFA-Methoden weiterhin erfolgen (wegen Cross Compliance). Diese gilt es auch zu nutzen, um die Veränderungen im Boden genau zu verfolgen. Denn die Düngung nach Kinsey sollte nicht dazu führen, dass sich die Versorgungsstufen, z.B. von Phosphor, nach „E“ entwickeln. Das kann nicht Sinn und Zweck sein und bringt spätestens mit der Novelle der Düngeverordnung größere Probleme mit sich.

 

Wirtschaftlich und umweltgerecht Ackerbau zu betreiben, das muss unsere Düngepraxis auch künftig leisten. Dafür bedarf es eines verantwortlichen Einsatzes an Düngemitteln, der stabile Erträge und Qualitäten sichert. Um dies zu gewährleisten, darf es auch gerne mehrere Düngemethoden geben.

Anne Borchert

 

 

 

 

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