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Hofübergabe

Altenteil: Ein heikles Thema auf vielen Höfen

Die Vereinbarungen über das Altenteil sind ein sensibler Bereich bei der Hofübergabe. Wie kommen beide Generationen zu ihrem Recht? Ute Voß hat diskutiert.

Lesezeit: 15 Minuten

Ihr wollt mich um mein Vermögen bringen!,brach es aus dem Altenteiler heraus.Und damit waren die Verhandlungen zur Hofübergabe zwischen den Generationen erst einmal beendet. Bis zur endgültigen Vertragsunterzeichnung fanden immer wieder neue Anläufe statt.Ein mühsamer Prozess,der beiden Seiten viel Kraft gekostet hat.Den Altenteilern,die sich mit der neuen Lebenssituation noch nicht auseinandergesetzt und auch finanziell nicht vorgesorgt hatten.Und ebenso den Kindern zusammen mit dem Berater,die den Vater zur Einsicht bewegen wollten,endlich den Hof in andere Hände zu übergeben und dabei auch eine realistische Höhe für das Altenteil zu finden. Keine Frage:wenn schon die Hofübergabe an sich in vielen Betrieben ein heißes Eisen ist,so sind die dazu gehörenden Vereinbarungen über die Altenteilsleistungen noch einmal ein besonders sensibler und emotionsgeladener Bereich. da begann es zwischen uns zu knirschen Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Schwiegereltern ,erzählt eine Bäuerin vom Niederrhein.Aber beim Thema Altenteilshöhe fing es dann doch zwischen uns an zu knirschen. Die in der Öffentlichkeit immer stark engagiert gewesenen Senioren waren schon einen höheren Lebensstandard gewohnt,während die jungen Hofnachfolger ihre ganze Energie in den Betrieb steckten.Dass die Verhandlungen dann doch zu einem guten Abschluss kamen, hatte mehrere Gründe.Die Familie hat einen leistungsfähigen Betrieb im Rücken. Es wurden immer wieder offene Gespräche geführt mit viel dazwischen liegender Zeit zum Verdauen der unterschied lichen Denkansätze.Und:Alle in der Familie waren kompromissbereit.Die 32jährige Bäuerin:Letztendlich können wir jetzt alle mit den Vereinbarungen leben. Auf einem anderen Hof in Norddeutschland lief dies nicht so glücklich ab. Da gab es bei den Übergabeverhandlungen Ärger ohne Ende ,berichtet der Junglandwirt.Die Forderungen der Altenteiler und auch der weichenden Erben standen in keinem Verhältnis zur Leistungsfähigkeit des Betriebes.Ich habe als Gehalt nen Appel und nen Ei be-kommen.Und dann sollte ich ein dickes Altenteil zahlen ,ärgert sich der Junior. Hinzu kam,dass die Senioren in der Vergangenheit nicht mit offenen Karten gespielt hatten.Der Kauf einer Eigentumswohnung und still geflossene Beträge an die weichenden Geschwister wurden dem Hofnachfolger verschwiegen.Und so konnte der Berater den Junior in seinem Entschluss,den Betrieb nicht anzupacken, nur bestärken:Lieber ein Ende mit Schrecken,als ein Schrecken ohne Ende , lautete die gemeinsame Erkenntnis. Zwischen Wollen und Können So aussichtslos wie in dieser Familie laufen die Übergabeverhandlungen glücklicherweise nur selten ab.Dennoch gibt es bei den Verhandlungen zwischen den Generationen oftmals Diskrepanzen, gerade wenn es um die Höhe des Altenteils geht,wissen Berater. Martina Johannes von der LK Schleswig-Holstein schreibt in der AID-Broschüre Hofübergabe :Die ältere Generation überschätzt nicht selten die Zukunftsfähigkeit ihres Unternehmens.Nicht selten befindet sich die junge Generation in einer sehr belastenden Situation zwischen Wollen und Können . Einerseits möchte sie allen Erwartungen gerecht werden,andererseits erkennt sie die Risiken der Zukunft.Zumal ja in vielen Fällen drei,manchmal sogar vier Generationen vom Betrieb leben. Doch wie findet man einen gemeinsamen Nenner bei den Vereinbarungen zum Altenteil? Grundsätzlich gilt:Die Vertragsbedingungen zwischen Hofüberlasser und Hofübernehmer können frei gestaltet werden.Und dies gilt auch fürs Altenteil.Ein Notar muss jedoch den Vertrag beurkunden.Im Bereich der Höfeordnung und landesrechtlicher Anerbengesetze muss der Vertrag außerdem vom zuständigen Landwirtschaftsgericht beurkundet werden.Der Eigentumswechsel wird anschließend ins Grundbuch eingetragen. Beim Altenteil geht es darum,die Leistungen der Hofübernehmer an die Hofüberlasser zu regeln und deren Rechte vertraglich festzuhalten.Dabei werden folgende Punkte behandelt:Das Wohnrecht,die Instandhaltung,die Aufteilung der Nebenkosten wie Heizung,Strom, Wasser,Müllabfuhr;daneben die Vereinbarung über naturale Leistungen wie Fleisch,Milch,Eier oder die Beköstigung am gemeinsamen Tisch;die eventuelle Mitbenutzung des betrieblichen Fahrzeuges,außerdem die Betreuung und Pflege bei Gebrechlichkeit und Krankheit sowie die späteren Beerdigungskosten und natürlich die Höhe des Bar-Altenteils. Bei der Festsetzung der Altenteilshöhe ist für Martina Johannes klar,dass die abgebende Generation nach langjähriger harter Arbeit auf dem Hof das Recht auf eine gesicherte und angemesse Versorgung im Alter hat.Doch wichtig ist außerdem, dass das vereinbarte Altenteil vom Unternehmen tragbar sein muss,damit beide Seiten langfristig ihr Auskommen finden. Von 200 bis 500 Euro sind üblich Wie hoch ist denn nun das Bar-Altenteil auf den Höfen?,haben wir Berater in verschiedenen Regionen gefragt.Zwischen 0 und in einzelnen Fällen bis zu 2 000 E , lauteten die Antworten. Die Höhe des Baranteils besagt jedoch recht wenig über die finanzielle Situation der Altenteiler und die Leistung des Betriebes.Schließlich ist der Baranteil ab-hängig von unterschiedlichen Faktoren: Haben die Altenteiler z.B.noch andere EinkünfteWie hoch ist die Abfindung der weichenden ErbenUnd außerdem: Wie hoch sind die Sachleistungen des Betriebes? Nach Auskunft der Beratung sind an der schleswig-holsteinischen Westküste und in Nordrhein-Westfalen Beträge zwischen 200 und 500 E üblich ,während in einer östlichen Region Bayerns das Geld aus der Alterskasse mit nur 100 E aufgestockt wird. Ich habe mir im Buchführungsabschluss die Gewinne der letzen Jahre herausgesucht und davon die Tilgung bestehender Kredite,die Eigenkapitalbildung für Neuinvestitionen,Rücklagen für schlechte Zeiten,meine private Vermögensbildung und meinen Lebensbedarf abgezogen,um zu sehen,was ich meinen Eltern zahlen kann ,sagt Maike Andresen aus Schleswig-Holstein (alle Namen von der Redaktion geändert).Und auf der anderen Seite haben auch ihre Eltern aus der Buchführung die Privatentnahmen der letzten Jahre sowie die Kosten für Wohnen,Krankenkasse,private Versicherungen,Steuern und Rücklagen ermittelt.Das Altersgeld der Alterskasse, die Einkünfte aus der Windanlage und das Gehalt der noch berufstätigen Mutter wurden dagegen gesetzt,so dass daraus die Differenz für das benötigte Bar-Altenteil ermittelt wurde. Dann haben wir gemeinsam überlegt, ob der Hof diese Summe leisten kann,und wie die Abfindung meiner Geschwister gehandhabt werden könnte.Mit diesen Überlegungen sind wir zum Notar gegangen.Der hat einen Vorentwurf gestaltet, über dem wir in aller Ruhe gebrütet haben. Dann folgte die Vertragsunterzeichnung. Maike Andresen zahlt ihrer Mutter und ihrem Vater 350 E monatlich.Ein Betrag,den die Eltern (wie manch andere Altenteiler auch)nicht unbedingt für sich ausgeben,sondern der Tochter z.B.zur Hochzeit wieder zur Verfügung gestellt haben.Die 10 000 E konnte ich prima für den Bau des Boxenlaufstalls verwenden!, freut sich die Landwirtin noch heute. Während es manchen Hofnachfolgern übrigens schnurzegal ist ,wo die Altenteiler mit dem Geld bleiben,machen sich andere schon Gedanken darüber.Meine Eltern haben weitaus mehr Geld zur Verfügung als meine Frau und ich mit unseren drei Kindern.Inzwischen wirft der Betrieb nicht mehr genügend Gewinn für alle ab,so dass meine Frau arbeiten gehen muss.Und meine Eltern sponsorn mit ihrem Geld meine Geschwister,anstatt uns zu unterstützen.Das ist bitter ,sagt ein Landwirt vom Bodensee. Eine Altenteilerin aus dem Rheinland rechtfertigt dagegen ihre Position ganz nüchtern:Wir haben den Betrieb durch unsere Investitionen nach vorn gebracht. Das Geld vom Hof steht uns dafür heute zu.Und ich will mich nicht bei meinen Kindern rechtfertigen müssen.Wir hätten den Hof ja auch verkaufen können! Flexibler Baranteil Um sich geänderten wirtschaftlichen Bedingungen anzupassen und möglichem Ärger aus dem Weg zu gehen,haben viele Familien einen flexiblen Baranteil vereinbart.Der beinhaltet z.B.,dass die Höhe der Barleistung neu verhandelt wird, wenn die Altenteiler die Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung erhalten. Bei uns ist außerdem vertraglich festgehalten,dass über die Höhe des Baranteils in wirtschaftlich schlechten Zeiten, wie beispielsweise in einem Schweinetief, neu verhandelt werden kann.Von dem gleichen Recht profitieren natürlich auch die Altenteiler,wenn sie durch veränderte Umstände mehr Geld benötigten sollten ,berichtet eine Gesprächspartnerin aus Niedersachsen. In den meisten Verträgen gibt es außerdem als Zusatzvereinbarung die so genannte Wertsicherungsklausel.Diese besagt,dass sich der Baranteil an die Rentenanpassung oder den Index der Lebenshaltungskosten anlehnt. Die Höhe des Bar-Anteils ist natürlich auch ab-hängig von den übrigen Altenteilsleistungen.Wie wägen die Familien dies abIm Norden scheint es in neuen Verträgen eher üblich zu sein,dass ein höherer Barbetrag gezahlt wird,von dem die Altenteiler eigenständig weiterreichende Ausgaben bestreiten.Im Süden werden dagegen die naturalen Leistungen und/oder die Instandhaltung der Wohnung genau aufgelistet und dagegengerechnet.Dazu die derzeitige Empfehlung der Beratung:Wenn es der Betrieb erlaubt,möglichst von vornherein einen höheren Bar-Anteil festsetzen,damit es später nicht zu Meinungsverschie-denheiten kommt.Schließlich hat jeder eine andere Vorstellung davon,wie oft ein Tapetenwechsel nötig ist,wie warm es im Haus sein muss und wie lange ein Telefonat dauern darf. Auch den Zugang regeln? Dass den Altenteilern ein Wohnrecht zusteht,ist wohl allen Beteiligten klar. Doch während für die eine Familie der Satz Gewährung von freier Wohnung in dem zum Hof gehörenden Altenteilerwohnhaus mit jederzeit ungehindertem Zugang reicht,,war es einer anderen jungen Familien wichtig,konkret den Zugang zu regeln. Hier wurde jeder einzelne Raum benannt,zu dem die Altenteiler Zugang haben.Wir haben alle unter einem Dach gewohnt und wollten einfach nicht,dass meine Eltern sich abends wie selbstverständlich zu unserem Besuch ins Wohnzimmer setzten ,so ein junger Landwirt aus Westfalen. Dadurch,dass die Hofübernehmer bei den Übergabeverhandlungen konkret ihre Wünsche und ihre Lebensvorstellungen angesprochen haben und dieses anschließend auch noch schwarz auf weiß dokumentiert wurde,sind meine Eltern überhaupt erst für unseren Anspruch auf Privatsphäre sensibilisiert worden und konnten viel besser damit umgehen. In einer anderen Familie wiederum war es den Altenteilern wichtig,dass über das Altenteilerhaus hinaus ihr Zugangsrecht zum Hof und Garten dokumentiert wurde.Ich musste zunächst schlucken , erinnert sich die junge Bäuerin heute. Aber wenn sich meine Schwiegereltern dadurch sicherer fühlen,warum nicht? Die Wohnnebenkosten der Altenteilerwohnung werden in der Regel je nach Barvermögen der Altenteiler entweder von den Senioren oder von den Junioren getragen.Genauso ist es bei der Instandhaltung.Wobei es hier auch Zwischenlösungen gibt:Ich kümmere mich um Fenster streichen,einen neuen Verputz oder die Dachreparatur.Meine Eltern sorgen dagegen für die Schönheitsreparaturen. Das läuft ganz gut bei uns. In einer schwäbischen Familie hingegen war nicht eindeutig geklärt,dass der Hofnachfolger zwar für die Wohnkosten der Altenteiler zuständig ist,nicht aber auch noch den erwachsenen Geschwistern Kost und Logis bieten muss. In den ersten Jahren wohnte meine Schwester immer noch an den Wochenenden und im Urlaub bei meinen Eltern, obwohl sie offiziell schon längst ausgezogen war.Und auch mein Bruder brachte seine Wäsche vorbei.Es hat mich schon geärgert,dass ich das alles bezahlt habe! Um des lieben Friedens willen haben die Hofnachfolger nichts dagegen gesagt. Mittlerweile hat sich das Problem von alleine gelöst:Die Schwester ist verheiratet und besitzt ebenso wie der Bruder selbst Waschmaschine und Trockner. Ein Schwein und zwei Zentner Kartoffeln Naturale Leistungen im Altenteil sind eigentlich ein Relikt aus früheren Zeiten, so die heutige Meinung der Beratung. Dennoch haben Naturalleistungen in älteren Verträgen und in manchen Regionen auch heute noch ihren Platz. Die Übernehmer liefern den Altenteilern jährlich ein Schwein,zwei Zentner Mehl,drei Zentner Kartoffeln,wöchentlich 10 Eier und ein Pfund Butter,täglich zwei Liter Milch sowie freier Zugang zum Garten. So steht es in einem Vertrag ei ner Familie im Allgäu,der vor 15 Jahren geschlossen worden ist. Dazu werden dann noch die Kosten für Zeitung,Telefon,Auto übernommen,sowie 200 E Bargeld gezahlt.Bei den genannten Mengen für zwei Senioren stellt sich die Frage:Was machen die eigentlich damit?Das wird natürlich mit an meine Geschwister verteilt ,gibt der Hofnachfolger zu bedenken.Wobei es ihn nicht stört, dass sein Bruder mal einen Liter Milch mitnimmt,aber wenn ich die Arbeit mit dem Schwein habe,das erst zum Schlachter und dann wieder zu meinen Eltern gebracht werden muss,wo dann meine Geschwister schon sitzen,um es sich aufzuteilen,dann ärgert mich das schon. Zumindest war das früher so bei ihm. Denn wie viele junge Hofnachfolger hat auch er erfahren:Mit zunehmenden Al-ter wird man gelassener.Mittlerweile denke ich,wenn sie es so wollen,dann ist es auch so richtig. Unbedingte Entscheidungsfreiheit über vereinbarte Leistungen will auch eine junge Bäuerin aus Norddeutschland den Senioren lassen.Die Naturalleistungen stehen meinen Schwiegereltern vertraglich zu.Was sie damit machen,ist ganz allein ihre Angelegenheit. Und wie gehen die Altenteiler selbst heute mit diesem Punkt um?Ich habe meinen Kindern deutlich gemacht,dass sie mit der Beendigung ihrer Ausbildung und dem Erhalt ihrer Abfindung selbst für sich sorgen müssen.Es kann nicht angehen,dass sie weiterhin vom Hof leben ,so die Aussage einer Altbäuerin. Es ist schon ein beruhigendes Gefühl... Eine andere Seniorin berichtet,dass die Naturalleistungen zwar im Vertrag vereinbart seien,aber dass sie und ihr Mann prinzipiell keinen Gebrauch davon machen würden.Nun,die Milch nehmen wir uns schon.Aber was sollen wir beiden mit einem ganzen Rind im JahrUnsere Schwiegertochter gibt uns beim Schlachten immer eine passende Menge Fleisch ab.Und den Gemüsegarten führen wir sowieso gemeinsam. Dennoch::Das Gefühl,dass sie im Notfall oder in schlechten Zeiten von ihrem Recht Gebrauch machen kann,das ist schon beruhigend für jemanden,der noch die Nachkriegszeit miterlebt hat. Auch beim Auto gelten auf den Höfen unterschiedliche Vereinbarungen.Auf dem einen Hof gibt es da die Bäuerin be rufstätig ist zwei Fahrzeuge im Betrieb.. Und die aktiven Altenteiler fahren ebenfalls einen eigenen PKW.Hier kümmern sich die Altenteiler dann selbst um die Anschaffung und Unterhaltung ihres Autos inklusive Treibstoff. In anderen Betrieben teilen sich beide Parteien das Familienauto,und für den Notfall gibt es noch die verstaubte Hofkutsche. Oder die Junioren haben ein ei genes Auto und die Senioren ebenfalls. Wobei dann in beiden Fällen der Hofübernehmer generell für sämtliche Kosten zuständig ist. Noch etwas:Berater würden sich wünschen,dass bei den Hofübergabeverhandlungen alle Familienmitglieder beteiligt sind,auch die weichenden Geschwister. Und die betrieblichen Abschlüsse gehören mit auf den Tisch ,betont Dr.Silvia Riehl,sozioökonomische Beratin bei der Landwirtschaftskammer Hannover,damit alle Beteiligten wissen,wie es um die wirtschaftliche Situation bestellt ist. Auch wenn inzwischen auf den meisten Höfen die Geschwister bereits vor der Übergabe weitgehend abgefunden wur-den,sollten diese das Übergabekonzept mit tragen,damit es später keine bösen Überraschungen gibt. In einer westfälischen Familie ist dies nach folgender Vorgehensweise vorbildlich gelungen: Wir haben immer mit unseren drei Kindern offen über den Betrieb gesprochen.Und natürlich auch über Geld ,erzählt der Altbauer.Daher konnten unsere Kinder bei der Hofübergabe die wirtschaftliche Situation ziemlich realistisch einschätzen. Und sie waren mit dem,,was sie im Vorweg von den Eltern bekommen hatten,zufrieden:Ausbildung,Führerschein,Auto und Wohnungseinrichtung alles vom Vater zur Dokumentation schriftlich festgehalten!Man glaubt und versteht doch besser,was man schwarz auf weiß liest. Wir möchten nicht mit ihm tauschen... Und was sagen die etwa 30-jährigen Geschwister heute selbst dazu?Wir sind heilfroh,dass unser Bruder den Hof übernommen hat und möchten in diesen schwierigen Zeiten nicht mit ihm tauschen. Wenn einer auf dem Hof Bauer bleiben will,dann kann er nicht auch noch von den Geschwistern gemolken werden ,so die einhellige Meinung.Unsere Eltern bekommen nach unserem Gefühl ein ziemlich hohes Altenteil.Wenn man das genau betrachtet,hat unser Bruder sich den Hof später einmal selbst erkauft. Die beiden Schwestern haben denn auch notariell auf die Nachabfin dungsansprüche bei einem eventuellen Verkauf des ganzen Betriebes oder Teilen davon weitgehend verzichtet,damit Georg mit einem guten Gefühl den Betrieb übernehmen kann. Bei Onken s in Ostfriesland hingegen wurde der § 13 der Höfeordnung,,der besagt,dass die weichenden Erben Nachabfindungsansprüche innerhalb eines Zeitraums von 20 Jahren stellen können,modifiziert wie übrigens auch in vielen an deren von uns befragten Familien!Wir haben uns hier gleich einvernehmlich auf 10 Jahre geeinigt.20 Jahre fanden wir alle zu lang.Und andererseits wäre es ja auch nicht in Ordnung,wenn ich hier nach zwei Jahren alles verkaufen und mich aus dem Staub machen würde ,so der Hofübernehmer. Der einzige kleine Haken bei den Hofübergabeverhandlungen in dieser Familie war,dass Vater Onken ein Wohnrecht auf dem Hof für seine Tochter wollte,die sich zu der Zeit noch im Studium befand.Aber da habe ich ihm gesagt, dass das nun wirklich nicht mehr zeitgemäß sei,und ich das einfach nicht möchte ,erzählt Schwiegertochter Moiken schmunzelnd.

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