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Angriff auf den Eigenverbrauch

Lesezeit: 2 Minuten

Klappern gehört zum Handwerk. Dass die Ökostrom-Branche den Kabinettsbeschluss zur Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) daher nicht gutheißt, wundert niemanden. Das war bei den Novellen in den vergangenen Jahren nicht viel anders. Diesmal ist die Lage aber ernster. Es geht nicht nur um viel Geld und Arbeitsplätze. Vielmehr steht der Kerngedanke der Energiewende auf dem Spiel: die Energieversorgung in Bürgerhand. Das wird besonders deutlich an der geplanten EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch von Ökostrom, die vor allem Solaranlagenbetreiber und somit viele Landwirte bei neuen Anlagen hart treffen würde.


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Installieren, einspeisen und Geld verdienen war gestern. Die meisten Landwirte wollen mittlerweile den Strom selbst verbrauchen. Davon profitieren nicht nur die Anlagenbetreiber, die mit der Sonnenenergie ihre Stromrechnung senken, sondern auch die Allgemeinheit. Denn jede selbstverbrauchte Kilowattstunde entlastet die Netze. Außerdem kassieren die Mini-Kraftwerksbetreiber keine Vergütung für den Sonnenstrom und treiben dennoch die Energiewende voran.


Die Regierung argumentiert hingegen: Je mehr Verbraucher ihren Strom in eigenen Kraftwerken erzeugen, desto teurer wird der Strom für die Verbraucher. Stimmt. Denn die EEG-Umlage ist Bestandteil des Strompreises und wird so auf alle Verbraucher zu gleichen Teilen verteilt. Je mehr Bürger sich diesem System jedoch entziehen, desto weniger Schultern müssen die Kosten der Energiewende tragen.


Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist die Umlage auf den Eigenverbrauch allerdings der falsche Ansatz, um dieses Problem zu lösen. Denn je mehr Anlagen die Hersteller verkaufen, desto schneller sinken die Produktions- und somit auch die Stückkosten. Die Regierung könnte dann auch die Vergütung für den Solarstrom noch schneller abschmelzen. Mit der Umlage auf den Eigenverbrauch verzögert sie diese Entwicklung oder bremst sie womöglich aus.


Was dem Ganzen die Krone aufsetzt: Landwirte und Verbraucher sollen drei Cent Umlage je Kilowattstunde für den Selbstverbrauch zahlen. Viele Unternehmen, darunter Schlachtereien und Bäcker, dagegen nur einen Cent. Ist das fair?


Man kann nur hoffen, dass die Regierung doch noch zur Vernunft kommt und den Entwurf für die Umlage auf den Eigenverbrauch wieder dahin befördert, wo er hingehört: in den Papierkorb.


Diethard Rolink, top agrar

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