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Arbeiten auf den Punkt

Lesezeit: 3 Minuten

Wenn man auf den Betrieb von Peter Rosen kommt, blickt man zuerst in ein riesiges, 150 bis 200 m tiefes Loch: Die Maschinenhalle liegt direkt am Tagebau Garzweiler in der Köln-Aachener Bucht. Ackerbauer Rosen bewirtschaftet hier auf nur 8 großen Schlägen Neulandböden – so nennt man die rekultivierten Flächen des Tagebaus. Das sind meist sehr gute Löß-Ackerböden, die aber schonend bearbeitet werden wollen. Der Boden ist anfangs humusarm, sehr schluffreich und speichert gut das pflanzenverfügbare Wasser. Der pH-Wert liegt über 7. Trotzdem: Bearbeitungsfehler nimmt dieser Boden sehr viel länger krumm als ein gewachsener Standort, weiß Peter Rosen.


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Der Praktiker hat seinen Betrieb so organisiert, dass er alle Arbeiten weitgehend allein erledigen kann. Fast 90 % bestellt er pfluglos – je nach Witterung und Vorfrucht. Schon bei der Ernte legt er großen Wert auf eine saubere Strohverteilung mit guter Häckselqualität (6 m Mähdrescherarbeitsbreite, regelmäßiger Messerwechsel). Die Neulandböden sind humusarm, so dass die Ernterückstände hoch willkommen sind. Bei der Stoppelbearbeitung setzt der Ackerbauer mitt­lerweile fast nur noch auf die Kurzscheibenegge Rubin. In zwei Überfahrten erreicht er damit bis zu 12 cm Tiefe.


Aufs tiefere Lockern vor der Saat möchte Peter Rosen auf keinen Fall verzichten. Das übernimmt ein vierzinkiger Lemken-Dolomit 9 in Kombination mit Kreiselegge und Drille. Für Rosen zählen besonders auch die arbeitswirtschaftlichen Vorteile der Kombination. Ohne Totalherbizidgabe vorab geht es allerdings bei manchen Kulturen nicht. Zurzeit gibt es übrigens kaum Schwierigkeiten mit Problemunkräutern: Durch den relativ geringen Humusgehalt wirken Herbizide auf frischen Neulandstandorten deutlich intensiver – was sich mit den Jahren aber abschwächt.


Der Vorbaulockerer lässt sich feinfühlig in der Tiefe verstellen. Meist arbeitet er auf 25 bis 30 cm Tiefe und hebt den Boden an, ohne ihn zu mischen. Das übernimmt dann die Kreiselegge. So bleiben die Ernterückstände vor allem in der oberen Schicht und sorgen hier für mehr Stabilität. Auch die Rüben bestellt der Landwirt meist ohne Pflug. Der Boden erwärmt sich im Frühjahr zwar langsamer, aber vor allem in trockenen Jahren zahlt sich die bessere Wasserführung auf den ungepflügten Standorten aus. Rüben im Trockenstress beobachtet Rosen kaum noch.


Der Fendt 820 Vario kommt mit der Kombi auf 8 bis 9 km/h – Peter Rosen ist mit der Schlagkraft zufrieden. Der Landwirt versucht, die Bestellung bei möglichst optimalen Bodenbedingungen auf den Punkt zu erledigen. Nachtschichten? Kein Problem – auch wegen der recht weiten Feld-Hof-Entfernung von bis zu 17 km. In Luftlinie sind es zu den meisten Flächen zwar nur knapp 3 bis 5 km, zurzeit liegt aber noch der Tagebau dazwischen.


In der Maschinenhalle am Rand des Tagebaus steht auch ein Pflug. Auf den will Rosen – wie viele konservierend arbeitenden Betriebe – auf keinen Fall verzichten. Vor allem nach nasser Zuckerrübenernte pflügt Rosen die Flächen. Neulandbauern müssen flexibel bleiben …

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