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Brücken für den Futtertisch

Lesezeit: 5 Minuten

Der Umtrieb der Kühe über den Futtertisch ist auf vielen Betrieben ein zeitraubendes Nadelöhr. Klapp­bare Futtertischbrücken können Abhilfe schaffen.


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Viele Milchviehhalter mit mittigem Futtertisch in ihrem Kuhstall kennen das Problem: Wie verbindet man die beiden Stallseiten am besten? Denn wenn die Kühe zu den Melkzeiten über den Futtertisch getrieben werden, wird dieser stark verschmutzt. Spätestens zum Füttern muss der Futtertisch dann gründlich gereinigt werden, damit kein Schmutz in das Futter gelangt. Zudem ist das Absperren des entsprechenden Bereiches sehr aufwändig.


Ein Treibegang außerhalb des Stalls wäre zwar eine relativ günstige Lösung, lässt sich aber nicht immer umsetzen. Abhilfe können hier die klappbaren Futtertischbrücken schaffen.


Diese Technik bietet sich an, wenn große Kuhgruppen mehrmals täglich schnell und sicher auf die andere Stallseite kommen sollen. Hergestellt werden solche Systeme mittlerweile von den Firmen Betebe, Germing und Duräumat.


Ohne Absperren und Reinigen!

Das Funktionsprinzip ist bei allen Herstellern ähnlich: In der Regel sind zwei stählerne Bodensegmente in den Futtertisch eingelassen, die hydraulisch hochgeklappt werden können. Im abgesenkten Zustand ergibt sich eine ebene, befahrbare Fläche auf dem Futtertisch. Werden sie angehoben, wird ein Durchgang zwischen den Laufbereichen der beiden Stallseiten freigegeben. Die hochgeklappten Segmente dienen nun als Absperrungen für die Tiere.


Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Futtertisch bleibt sauber, das umständliche Hantieren mit Toren entfällt, keine Stolperstellen für die Kühe – also ein Komfortgewinn für Mensch und Tier!


Anfertigung nach Maß:

Grundsätzlich eignen sich alle Fabrikate sowohl für Neubauten als auch für den nachträglichen Einbau. Am einfachsten ist es natürlich, die Brücken gleich in einen Stallneubau zu integrieren. Beim Einbau in alte Ställe sind einige bauliche Voraussetzungen wie z. B. die Stallhöhe oder die Unterkellerung des Futtertisches zu berücksichtigen und gegebenenfalls Um­-bauarbeiten nötig.


Doch kein Futtertisch, egal ob neu oder alt, gleicht in seinen Abmessungen dem anderen. Die Breite und die Höhe der Brücke wird daher individuell angepasst, wobei die Breite für den Übertrieb bei zwei Segmenten maximal 4 m beträgt.


Unterschiede im Detail:

Bei der technischen Umsetzung gehen die Hersteller unterschiedliche Wege (Übers. S. R 39).


Das beginnt beim Klappmechanismus. So ordnet die Firma Germing die beiden Hubzylinder pro Brückensegment unter der Brücke an, wodurch eine direkte Kraftübertragung erfolgt. Die Duräumat-Brücke hat eine ähnlich Anlenkung, durch ihre besondere Scharnier-Kinematik ragt sie hochgeklappt jedoch nicht in den Durchgang für die Tiere hinein. Trotz der Segmenthöhe von jeweils 20 bis 30 cm (je nach Futtertisch) soll so die gesamte Breite des Treibegangs nutzbar sein.


Bei allen Fabrikaten liegen im heruntergeklappten Zustand Brücke und Futtertischkante in einer Flucht, so dass Faltschieber diese Stelle störungsfrei passieren können. Die Scharniere der Germing-Brücke werden bei geringeren Tiefen einfach auf den Beton gedübelt, was mit relativ wenig Montageaufwand verbunden ist. Bei Treibegängen ab 4 m Breite kommen dagegen einbetonierte Verankerungen zum Einsatz, um den großen Belastungen beim Klappen der schweren Segmente standhalten zu können.


Betebe ordnet die zum Heben nötigen Hydraulikzylinder anders an: In je zwei 2,80 m hohen Stahlpfosten pro Brückensegment sind sie vertikal eingebaut. Eine Verbindung zu den Bodensegmenten mit Ketten sorgt so fürs Anheben bzw. Senken der Brückenelemente. Der Vorteil dieser Konstruktion soll darin liegen, dass kein Kontakt der Hydraulikzylinder und -leitungen mit Gülle möglich ist.


Bis zu einer Brückentiefe von 4 m setzt Betebe auf zwei Brückensegmente. Auf Wunsch werden auch drei Segmente pro Brücke verbaut. Das ist dann sinnvoll, wenn große Herden umgetrieben werden sollen. Außerdem können die Tiere getrennt voneinander in beide Richtungen laufen, weil es zwei Treibegänge gibt.


Die zum Antrieb nötigen strombetriebenen Hydraulikaggregate werden bei allen Wettbewerbern in der Nähe der Brücke, z. B. an einem Ständer oder bei Betebe auf einem der Brückenpfosten, installiert.


Geringe Unterschiede zwischen den Firmen gibt es bei den Absperrvorrichtungen zum Futtertisch bei abgesenkter Brücke. Hier werden Nackenriegel verwendet, die entweder wie eine Bahnschranke mit der Brücke hochschwenken (Betebe) oder durch eine bewegliche Stütze parallel zum Bodensegment geführt werden (Germing und Duräumat).


Bedienung per Knopfdruck:

Die Brückenbewegungen geschehen auf Knopfdruck. Eine Totmannschaltung sorgt dafür, dass die Knöpfe bei jedem Hub- bzw. Senkvorgang gedrückt bleiben müssen. Und das hat auch seinen guten Grund. Schließlich werden je nach Brückenabmessungen Massen von bis zu 1 000 kg pro Segment bewegt. Eine nicht unerhebliche Gefahr für Mensch und Tier!


Ein unbeabsichtigtes Betätigen ist mit dieser Sicherheitsschaltung nahezu ausgeschlossen. Deshalb werden Fernbedienungen auch nicht angeboten, obwohl mancher Landwirt sie sich vielleicht wünscht.


Futtertischbrücken unterliegen einer berufsgenossenschaftlichen Richtlinie. Diese besagt, dass die Betriebssicherheit jährlich von einer befähigten Person zu überprüfen ist. Das kann beispielsweise der Kundendienstmitarbeiter des örtlichen Landmaschinenhandels sein. Für die regelmäßige Durchführung dieser Sicherheitskontrolle ist der Landwirt zuständig.

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