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Aus dem Heft

Der Streifenmacher

Lesezeit: 4 Minuten

Anfang des Jahres hat Kuhn sein Streifenlockerungsgerät Striger auf der Sima vorgestellt. Zur Maisaussaat konnten wir damit bereits einige Hektar Strip-Till-Erfahrung sammeln. Hier unser Fahrbericht.


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Streifen liegen voll im Trend: Keine Frage, kaum ein Ackerbauverfahren wird derzeit so heiß diskutiert wie Strip-Till. Dahinter steckt eigentlich ein Kompromiss aus konventioneller und Direktsaat. Nur 1/3 der Fläche wird dabei bearbeitet, der Rest bleibt unberührt. Die Ziele: Wasser sparen, Arbeitskosten senken, Zeit gewinnen.


Wir konnten in diesem Frühjahr exklusiv mit einem achtreihigen Striger arbeiten. Neben den reinen Bodenbearbeitungsorganen war unsere Testmaschine zusätzlich mit einem Verteilerkopf für die gleichzeitige Düngerapplikation ausgestattet. Dazu haben wir den Striger mit dem neuen Fronttank TF 1500 eingesetzt.


Das Streifenbearbeitungsgerät muss im Strip-Till-Verfahren mehrere Aufgaben erfüllen:


  • Lockern der späteren Saatfurche
  • Räumen der Erntereste oder Zwischenfruchtauflage für eine saubere Furche
  • Optional kommt noch das Anlegen eines Dünger-Depots hinzu.


Der Striger bearbeitet den Boden mit fünf hintereinander angeordneten Werkzeugen. Zuerst schneidet eine Furchenöffnungsscheibe die Mulchauflage und den Boden für eine störungsfreie Arbeit des Lockerungszinkens. Die Intensität und Tiefe der über eine Feder vorgespannten Schneidscheibe lässt sich in drei Stufen verstellen.


Hinter der Furchenöffnungsscheibe verrichten zwei Räumsterne ihren Dienst. Sie sollen möglichst viele Ernterückstände und Kluten aus dem Bearbeitungsstreifen räumen. Weil ihre Arbeit entscheidend für die spätere reibungslose Saat ist, gibt es auch hier reichlich Verstellmöglichkeiten: Je nach Boden und Mulchauflage kann man die Tiefe, die Aggressivität sowie den Abstand der Räumsterne zu den anderen Werkzeugen verändern. Und in der Tat: Sowohl nach Weizen als auch nach Mais konnte die Arbeit der Räumsterne überzeugen. Hier hatten wir hinterher keine Probleme beim Legen.


Anschließend greifen die eigentlichen Lockerungszinken in den vorgeschnittenen und gereinigten Streifen. Sie lockern den Untergrund und späteren Wurzelraum bis zu einer Tiefe von 30 cm. Um die Arbeitstiefe den Bodenbedingungen anzupassen, kann man die Tiefe der Zinken einfach per Bolzen abstecken.


Beim Striger mit Düngerausstattung platzieren die Zinken gleichzeitig das Düngerdepot. Bei unserem Einsatz haben wir vor der Maisaussaat ein Stickstoffdepot (KAS) von 150 kg/ha angelegt. Die Schlauchenden liegen geschützt im Schatten der Zinkenstiele. Die Ablagetiefe betrug zwischen 15 und 18 cm.


Die zwei gewellten Scheiben neben den Lockerungszinken begrenzen das Aufwerfen von Boden und halten die Erde im Streifenband. Sie erzeugen den benötigten Feinerdeanteil. Auch die Wellscheiben lassen sich in Tiefe, Winkel und Abstand zum Zinken verstellen. Je nach Scheibenstellung ist eine Streifenbreite von 15 bis 35 cm möglich. Je mehr Mulch-auflage vorhanden ist, desto mehr Platz sollte zwischen Scheiben und Zinken sein.


Die nachfolgenden Krümelwalzen sorgen für die Rückverfestigung und eine zusätzliche Krümelung des bearbeiteten Streifens. Ihr Anpressdruck lässt sich über einen Federzug einstellen. Schwere Böden sollten bereits im Herbst gelockert werden. Hierzu lassen sich die Krümelwalzen auch komplett aus dem Arbeitsbereich schwenken. So kann die Wintergare besser in den bearbeiteten Streifen wirken.


Die Flächenleistung konnte uns überzeugen: Mit Geschwindigkeiten zwischen 8 und 12 km/h haben wir pro Stunde etwa 5 ha „gestrigert“. Der Spritverbrauch lag dabei immer deutlich unter 10 l/ha.


Mit dem neuen Fronttank sind wir ebenfalls gut zu Recht gekommen. Be­füllen, Abdrehen und Bedienen funktionierten einwandfrei. Lediglich die Rohrleitung nach hinten zum Striger erforderte ein wenig Schraubarbeit. Allerdings konnten wir den Fronttank bei unserem Testeinsatz nach der Bodenbearbeitung auch gleich für das Maislegen mit der ebenfalls achtreihigen Kuhn Maxima nutzen.


Apropos Maislegen: Bei unseren Einsätzen haben wir die Spuren des Striger per GPS mit RTK-Genauigkeit angelegt, abgespeichert und anschließend beim Legen wieder aufgerufen. Diese Präzision ist Vorraussetzung für die Strip-Till-Saat im absetzigen Verfahren. J.-M. Küper

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