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Die Lehren aus der Agri.Capital-Pleite

Lesezeit: 2 Minuten

Zukunft braucht sichere Energie“, lautet der Slogan von Agri.Capital oder AC Biogas, wie das Unternehmen heute heißt. Doch sicher ist gar nichts, die Firma ist pleite. Einst war sie angetreten, um insolvente Biogasanlagen zu kaufen, jetzt herrscht dort selbst der Insolvenzverwalter.


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AC Biogas betreibt rund 100 Biogasanlagen. Wie andere ist AC Biogas mit dem Versuch gescheitert, fremdes Kapital in der Biogasbranche gewinnbringend anzulegen. Bei den Westfalen war im Jahr 2011 ein US-Investmentfonds mit 300 Mio. Euro eingestiegen. Auch wenn sich das Unternehmen bis heute nicht zur Pleite geäußert hat: Aus der Praxis ist zu hören, dass u.a. viele schlecht laufende Ein-zelanlagen zu der Misere beigetragen haben. Die Gründe dafür dürften sich mit denen der anderen vom Markt verschwundenen Kapitalgebern decken:


  • mangelhafte Betriebsführung der angestellten Anlagenbetreiber, die keinen Anreiz hatten, Störungen auch nachts oder am Wochenende zu beheben,
  • ausufernde Betriebskosten durch den Preisanstieg der Substrate oder
  • schlechte Rohstoffqualitäten, weil Lieferanten per Knebelvertrag zu Niedrigpreisen verdammt waren und keinen Anreiz für gute Qualitäten hatten,
  • statt der erhofften Synergieeffekte durch den Anlagenpark hohe Verwaltungskosten, die durch die Finanzierung, Geschäftsführung der verschiedenen Firmen usw. entstanden sind.


Das Argument der Kapitalgesellschaften, die sich einst im Biogasmarkt versucht hatten, war stets: Viele Landwirte hätten weder Zeit noch Geld für eine eigene Biogasanlage. Das ist richtig. Aber es gibt Alternativen zu dem „Betreibermodell“ dieser Firmen, das den Landwirt zum Angestellten auf seinem Hof degradiert: Gemeinschaftsanlagen mit Landwirten als Rohstofflieferanten und echte Partner zeigen, dass es auch ohne Kapital der renditeverwöhnten Finanzwelt geht. Kooperationspartner können auch regionale Stadtwerke oder Ökostrom- anbieter sein. Laut Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung sorgt Biogas in den Kommunen jährlich für eine Wertschöpfung von über 1 Mrd. €. Dieses Potenzial sollte die Landwirtschaft selbst heben! Diese Gemeinschaften sind der sichere Weg in die Zukunft – und nicht der amerikanische Fonds, der nur am schnellen Geld interessiert ist!

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