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Flächen hamstern

Lesezeit: 3 Minuten

Andreas Kamm aus Sachsen-Anhalt stellt zukünftig Flächen für den Feldhamster. Den Aufwand bekommt er bezhalt.


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Ein Nager kommt selten allein – und das ist gut so! Diesen Ausspruch hört man selten von einem Landwirt. Doch hier geht es um keinen Schadnager, sondern um den bedrohten Feldhamster. Und über den freut sich Landwirt Andreas Kamm, wenn er zu Gast in seinem Feld ist.


Kamm ist einer der Betriebsleiter der Agrar GmbH Holleben in der Nähe von Halle, die auf drei Betriebsstätten 825 ha Ackerbau und 70 ha Grünland bewirtschaftet und neben einer größeren Milchviehhaltung eine Biogasanlage betreibt. Dabei ist ab dem nächsten Jahr auch eine neue Tierart eingeladen, denn Kamm hat sich bereiterklärt, Flächen für den seltenen Feldhamster bereitzustellen. Die Hamster kommen zu Kamm, weil in der Gegend ein Windpark ausgebaut wurde und für die dort lebenden Nager ein neues Zuhause gefunden werden musste. Hierfür hat die Landgesellschaft Sachsen-Anhalt ein entsprechendes Konzept entwickelt und dafür gemeinsam mit Kamm eine 10 ha große Fläche des Betriebes ausgewählt.


Die Maßnahme sieht ein Streifenverfahren mit Getreide und Luzerne im Verhältnis 4:6 vor. Die Luzerne wird nur alle drei Jahre umbrochen, so dass die Bauten der Hamster für längere Zeit erhalten bleiben und die Nager geschützt vor Fraßfeinden die Getreidestreifen zur Futtersuche nutzen können. Die Fläche befand sich vorher schon in der Bewirtschaftung des Betriebes. Entscheidend ist, dass die Bewirtschaftung in den Betriebsablauf passt. So kann etwa die Luzerne in der Milchviehhaltung des Betriebes gefüttert werden. Die entsprechende Technik für Anbau und Futtergewinnung ist vorhanden.


„Wir haben zuerst die Bereitschaft abgefragt“, erklären Torsten Herrmann und Ines Pozimski von der Landgesellschaft Sachsen-Anhalt das Vorhaben, „denn ohne die Kooperation mit dem Landwirt geht es nicht.“ Dabei zeigt sich auch die Landgesellschaft kompromissbereit. So gibt es flexible Regelungen im Vertrag, wie z. B. die Anpassung der Luzernestreifenbreite an die vorhandenen Maschinen.


Kommunikation das A und O:

Das Projekt ist auf 30 Jahre angelegt, wobei eine Anpassungsmöglichkeit nach 6 Jahren besteht. Dabei erhält der Betrieb für den Ertragsausfall eine Grundentschädigung, die auf dem Deckungsbeitrag der letzten 5 Jahre basiert und den Zusatzaufwand neben einem Inflationsausgleich kompensiert. Die praxisnahe Entlohnung ist für Kamm dabei das eine, der Umgang mit den Partnern der Landgesellschaft das andere. „So eine Maßnahme verläuft oft zu theoretisch. Die Kommunikation mit dem Landwirt muss da sein – dann findet man auch einen gangbaren Weg.“


Henrike Müller

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