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Getreide: Was geht noch?

Lesezeit: 3 Minuten

Nach Neujahr gab es bei Getreide ein Kurs-Feuerwerk. Ist das endlich die Wende zum Besseren oder nur ein Zwischenhoch?


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Es war fast schon der sprichwörtliche Paukenschlag, mit dem die Weizenkurse an den internationalen Warenterminbörsen das neue Jahr eingeläutet haben. Das gilt auch für die Euronext bzw. Matif in Paris. Der Frontmonat Januar 2012 preschte kurzfristig sogar in Richtung 210 €/t – ein Plus von annähernd 30 €/t gegenüber dem Mitte Dezember aufgerufenen Kurs. Und als dieser Kontrakt am 10. Januar auslief, wurden immer noch knapp über 203 €/t notiert. Die späteren Termine haben dieses Niveau nicht ganz erreicht.


Da sich viele Händler bei ihren Einkaufspreisen an den Börsenkursen orientieren, sind auch die realen Kassapreise gestiegen. Im Kielwasser des Brotweizens wurden dabei an etlichen Standorten auch die Erzeugerpreise für Futtergerste und andere Getreidearten in den ersten beiden Januar-Wochen mehr oder weniger deutlich aufgebessert.


War das die Wende?

Geben Sie sich keinen übertriebenen Hoffnungen hin. Experten bezweifeln, dass es mit den Getreidepreisen ab jetzt nur noch aufwärts geht. Den ersten kräftigen Dämpfer gab es bereits zur Monatsmitte. Und die Steigerungen davor hatten ohnehin nicht nur fundamentale Ursachen:


  • Die Börsenkurse waren beispielsweise zuvor stärker in den Keller gegangen, als es anhand der vorliegenden Marktdaten zu erwarten war. Diese negative Blase, so Analysten, habe sich Anfang Januar aufgelöst. Außerdem sei in Börsenkreisen spekuliert worden, die Weltwirtschaft werde sich im Jahr 2012 eventuell doch nicht ganz so desolat entwickeln wie ­befürchtet. Das habe sich auch bei den ­Agrar?Terminkursen bemerkbar gemacht.
  • Zu den eher harten Fakten zählt hingegen, dass immer mehr Verarbeiter nur noch mit dünnen Rohstoffdecken „arbeiten“. Es war also klar, dass das Geschäft im Januar wieder in Gang kommen würde. Vor allem die Mischfutterindustrie sowie der norddeutsche Exporthandel haben sich früh um passendes Getreide bemüht und regional die Offerten deutlich angehoben. An diesen Vorgaben kamen die Mühlen ebenfalls kaum vorbei.


Derzeit herrscht an den Börsen zwar wieder Unruhe – Analysten erwarten weitere Ausschläge nach oben und unten. Mittelfristig glauben die meisten Beobachter aber, dass die Preise in eine Seitwärtsbewegung übergehen, sobald die Verarbeiter und andere Interessenten ihre Anschlusskäufe getätigt haben. Impulse, die den Markt nachhaltig nach oben treiben könnten, gibt es derzeit ohnehin nicht. Wer attraktive Erlöse geboten bekommt, sollte sich denn auch zumindest von Teilmengen trennen.


Aber nicht zu jedem Preis!

Vereinzelt erlösten Futterweizen, Gerste und Mais in den nordwestdeutschen Veredlungshochburgen auch zuletzt noch zwischen 185 und 195 €/t. Diese Kurse haben wir nicht in unsere Übersicht aufgenommen, weil sie nur bei Mischfutterrücknahme bewilligt wurden. Gleiches gilt aber auch für Preise für B-Weizen, die 10 bis 20 €/t unter Futterweizen-Niveau liegen. Solche Differenzen mögen zwar die Vorstellungen des örtlichen Handels widerspiegeln, mit der Realität hat das wenig zu tun – dann könnte man doch gleich den B-Weizen als Futterweizen verkaufen.


Ab Station, also im Streckengeschäft, sollen annähernd die oben genannten Preise auch im Norden und im Osten bezahlt worden sein. Besonders in der Nähe der Seehäfen Hamburg und Rostock prägten die Exporteure das Geschehen. Der schwache Euro-Kurs im Vergleich zum US-Dollar hat die Konkurrenzfähigkeit des EU-Getreides am Weltmarkt entscheidend verbessert.


In der Südhälfte Deutschlands werden übrigens leider nach wie vor niedrigere Erzeugerpreise bewilligt als im Norden und Nordwesten. Leichte Aufschläge gegenüber Dezember gab es Anfang Januar aber auch im Süden. Ob es dabei bleibt, ist ungewiss. Nutzen Sie die Gunst der Stunde für Verkäufe!Jörg Mennerich

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