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Große Körner fliegen besser

Lesezeit: 4 Minuten

Bei großen Streubreiten kommt es auf die ­Düngerqualität an. Die Größe der Körner spielt eine entscheidende Rolle.


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Viele Hersteller bieten mittlerweile Düngerstreuer an, die breiter als 40 m arbeiten können. Aber: Mit größerer Arbeitsbreite steigt das Risiko für schlechtere Verteilung. Kommt es dann zu Streifen im Aufwuchs, ist meist nicht der teure Streuer schuld. Vielmehr liegt es an der Qualität des Düngers.


Die Kollegen von der holländischen Zeitschrift Boerderij probierten es zusammen mit Kverneland aus. Sie streuten in einer Testhalle KAS mit unterschiedlicher Korngrößenverteilung:


Eine qualitativ sehr hochwertige Partie ohne Staubanteil und mit hohem Anteil an großen Körnern,


eine mittelmäßige Lieferung mit Staub­anteil und kleineren Körnern,


und eine minderwertige Düngerqualität mit hohem Staubanteil und sehr kleinen Körnern.


Je höher der Staubanteil und je kleiner die Körner, desto schlechter lässt sich der Dünger streuen. Von jeder Düngersorte ermittelten die Tester die Fraktionenverteilung. Das Ergebnis finden Sie in der oben stehenden Übersicht.


Die Verteilung der Korngrößen ist ein wichtiger Indikator für die Düngerqualität, denn größere Körner fliegen besser. Das hat einen physikalischen Hintergrund. Wenn sich zum Beispiel der Durchmesser eines zwei Millimeter großen Korns verdoppelt, verneunfacht sich das Gewicht. Ein größeres Korn bietet bezogen auf das Gewicht also weniger Angriffsfläche für den Luftwiderstand und fliegt somit besser.


Als Teststreuer kam Kvernelands größter Wiegestreuer, der RotaFlow RO EDW zum Einsatz. Die Tester stellten den Streuer jeweils nach Streutabelle ein und arbeiteten mit den verschiedenen Düngerqualitäten auf 24, 33 und 39 m Arbeitsbreite.


Im Ergebnis liefert jede Düngerqualität ein anderes Streubild. Der Varianzkoeffizient (VK) und die maximale prozentuale Abweichung vom Mittelwert (Max) bilden wichtige Kennzahlen für die Bewertung der Verteilgenauigkeit.


Der VK ist ein Maß für die Breitverteilung und gibt an, wie viel Prozent das gemittelte Streubild vom Idealbild abweicht. Der Wert sollte nicht höher als 15 % sein. Zwischen 15 und 30 % sind zwar keine Streifen im Bestand sichtbar, es kommt aber zu Ertragseinbußen. Ein VK von mehr als 30 % führt zu sichtbaren Streifen.


Der Max-Wert gibt die maximale Abweichung vom Mittelwert des Streubilds an. Ist der Wert hoch, liegt hinter dem Streuer an einigen Stellen deutlich zu viel oder zu wenig Dünger. Er sollte deshalb nicht höher als 30 % liegen. Ist die Verteilgenauigkeit schlecht, sind meist VK und Max deutlich erhöht.


Die Ergebnisse der verschiedenen Arbeitsbreiten:


24 Meter: Bei der kleinen Arbeitsbreite zeigen sich nur geringe Unterschiede. Der gute KAS erreicht einen VK von 5,4 %, der mittlere 6,3 % und der schlechte 7,4 %. Auch die Max-Werte liegen im grünen Bereich. Bei dieser Arbeitsbreite lässt sich also jede der getesteten Düngerqualitäten ausreichend genau verteilen.


33 Meter: Die gute KAS-Qualität erreicht auch bei dieser Arbeitsbreite mit einem VK von 9 % und einem Max-Wert von 23,3 % sehr gute Ergebnisse. Die mittlere Düngerqualität überschreitet bereits jetzt die Grenzwerte. VK und Max liegen mit 15,9 % bzw. 35,4 % leicht über dem Soll. Die schlechte Düngerqualität weicht mit 20,4 % VK und 46,9 % Max deutlich von den Vorgaben ab. In der Praxis wären noch keine Streifen sichtbar. Ertragseinbußen sind aber sehr wahrscheinlich.


39 Meter: Beim Streuen der schlechten Düngerqualität bildet sich eine deutliche Staubwolke. Entsprechend katastrophal fällt das Ergebnis aus. Der VK beträgt 27,4 %, der Max-Wert liegt bei 64,7 %. Diese Konstellation würde in der Praxis zu deutlicher Streifenbildung führen. Die mäßige Qualität erreicht ebenfalls mäßige Ergebnisse mit einem VK von 18,1 % und einem Max-Wert von 51,3 %. Streifen wären wohl nicht zu sehen, eine Ertragsminderung ist aber auch hier zu erwarten. Die gute KAS-Qualität zeigt sich von der großen Arbeitsbreite unbeeindruckt. Mit einem VK von 8,5 % und einem Max von 20,2 % sind die Werte sogar leicht besser als in der 33-Meter-Variante.


Wir halten fest


Ab 33 m Arbeitsbreite hatte die Düngerqualität im Test einen deutlichen Einfluss auf das Streubild. Bei 24 m verteilte der Streuer auch die schlechte Düngerqualität noch ausreichend genau. Bei 33 m verpasste bereits die mittlere Qualität knapp die Vorgaben. Mit dem hochwertigen Dünger war auch bei 39 m die Verteilgenauigkeit kein Problem.F. Berning

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