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Heizen mit Holzpellets: Für Landwirte interessant?

Lesezeit: 4 Minuten

Pelletheizungen sind ähnlich komfortabel wie Erdgas- oder Heizölheizungen. Was die modernen Kessel können, für wen sie infrage kommen und wo sie ihre Grenzen haben, erklärt Melanie Zenker von C.A.R.M.E.N.


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Pelletheizungen liegen im Trend: Im vergangenen Jahr zählte die Pellet-Branche nach eigenen Angaben rund 320 000 Anlagen. Vor rund zehn Jahren waren es hingegen nur 50 000.


Allerdings heizen vor allem Haushalte mit den Holzpresslingen ihre eigenen vier Wände ein. In landwirtschaftlichen Betrieben kommen die Anlagen weniger zum Einsatz. Stattdessen setzen viele Betriebsleiter auf Scheitholz- und Hackschnitzelheizungen.


Kein Wunder, denn die meisten Landwirte verfügen über einen eigenen Forst und können sich somit günstig mit dem Brennstoff eindecken. Allerdings ist die Aufbereitung des eigenen Holzes mit viel Arbeit verbunden, die auch in der Landwirtschaft immer knapper wird. Daher steigt die Zahl derer, die sich für das Heizen mit den Holzpresslingen interessieren.


Komfortable Technik.

Der Betrieb einer Pelletheizungen ist weniger arbeitsintensiv als der einer Scheitholzfeuerung. So muss kein Holz aufbereitet und nachgelegt werden. Stattdessen liefern die Händler die Presslinge ähnlich wie Heizöl im Tankwagen an, aus dem sie dann mit Luftdruck in ein Silo befördert werden und von dort aus transportiert sie einem Fördersystem je nach Bedarf automatisch in den Kessel.


Pellets haben zudem einen geringen Aschegehalt. In einem durchschnittlichen Einfamilienhaus fallen zum Beispiel insgesamt nur etwa 20 kg Asche pro Jahr an. Zum Vergleich: Scheitholzkessel kommen etwa auf 60 kg.


Pelletkessel haben aber auch ihre Nachteile: Wer mit Pellets heizt, verliert beispielsweise ein Stück „Freiheit“ und ist auf seinen Holzlieferanten angewiesen. Hinzu kommt: Die Holzpreise schwanken relativ stark (Übersicht). Zudem ist das Heizen mit Pellets verglichen mit anderen Holzbrennstoffen deutlich teurer. Sowohl die Anlagentechnik als auch der Brennstoff haben ihren Preis.


Für eine Pelletanlage mit 15 Kilowatt Wärmeleistung verlangen Händler beispielsweise inklusive Installation rund 14 000 bis 16 000 €. In der Regel können sich die Investoren allerdings eine Förderung in Höhe von 2 400 € für einen Pelletkessel ohne Pufferspeicher vom BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) im Rahmen des Marktanreizprogrammes gut schreiben lassen. Für einen Kessel und einen Pufferspeicher mit mindestens 30 l Speichervolumen pro Kilowatt Kesselleistung zahlt der Staat sogar insgesamt 2 900 € Zuschuss.


Die bedarfsgebundenen Kosten ergeben sich vor allem aus den Ausgaben für den Brennstoff und den Strom. Pellets kosten im Schnitt etwa 250 €/t. Damit kommen im Jahr in diesem Beispiel Ausgaben von ca. 1 300 € zusammen.


Die betriebsgebundenen Kosten umfassen Wartungsarbeiten und die Leistungen des Kaminkehrers, was nochmal etwa 200 € ausmacht. Teilt man die Gesamtkosten durch den Wärmebedarf, erhält man die sogenannten Wärmegestehungskosten.


Niedrige Steuer.

Experten empfehlen im Übrigen, die Kosten verschiedener Heizsysteme inklusive Mehrwertsteuer zu vergleichen, da Pellets geringer besteuert werden als fossile Brennstoffe (7 % statt 19 % MwSt).


Die Gesamtkosten von Pelletheizungen liegen mit rund 12 bis 16 Cent je Kilowattstunde Wärme in der Regel unter denen einer Ölheizung und auch unter denen von Wärmepumpen (Luft oder Grundwasser). Die Kosten einer Flüssiggasheizung sind mit denen einer Pelletheizung etwa gleichauf. Scheitholz- oder Gasheizungen schneiden meist etwas günstiger ab. Lesen Sie dazu auch den großen top agrar-Heizungsvergleich in der Ausgabe 12/2013, Seite 114.


Pellet-Heizungen sind somit vor allem für diejenigen interessant,


  • die über keinen eigenen Forst verfügen und dennoch mit Holz heizen wollen.
  • die viel Wert auf Komfort legen und daher nicht auf eine Scheitholzheizung setzen wollen.
  • die wenig Platz am oder im Wohnhaus haben, beispielsweise für einen Hackschnitzelbunker.
  • die nur ein Objekt wie z. B. das Wohnhaus mit Holz heizen wollen. Bei größeren Anlagen sind meistens Hackschnitzel- oder Scheitholzheizungen die günstigere Lösung.
  • die keinen Gasanschluss in unmittelbarer Nähe haben.


Worauf Sie bei der Auswahl der Technik achten sollten, lesen Sie auf der nächsten Seite.

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