Die Jungbullennotierungen zeigten sich zwar während der letzten Tage in den meisten Regionen Deutschlands sta-bil. Dies ist aber laut Aussagen vieler Schlachtereien eher dem überschaubaren Angebot geschuldet als der Nachfrage. Diese soll nämlich erst jetzt etwas besser in Schwung gekommen sein.
Auch im weite-ren Verlauf rechnen Beobachter nicht mit kräftig steigenden Schlachterlösen. Denn dafür müsste neben dem Inlandsmarkt auch der Ver-sand in benachbarte EU-Staaten wieder Fahrt aufnehmen. Das halten selbst Optimisten vorerst für recht unwahrscheinlich. Sie rech-nen aber mit einer saisonüblichen Preiskurve – und diese zeigt im Herbst oft nach oben.
Folgendes spricht in der Tat für freund-lichere Tendenzen am Jungbullenmarkt:
Die Anlieferungen bleiben zwar stetig, denn die Produktionszahlen haben sich weitgehend stabilisiert. Von einem drängenden Angebot kann aber keine Rede sein.
Der Rindfleischkonsum nimmt bei sinkenden Außentemperaturen normalerweise zu. Davon profitieren nicht nur Edelteile. Auch Verarbeitungsprodukte dürften rege gefragt sein.
Exporteure setzen darauf, auch künftig mit preisgünstigen Rindfleischqualitäten in Russland zum Zuge zu kommen. Das könnte zeitweilige Absatzprobleme im näheren EU-Umfeld durchaus etwas kompensieren.
Ob es sich lohnt, mit dem Verkauf schlachtreifer Bullen sehr lange zu war-ten, ist zwar fraglich, aber die Nachfrage lebt auf. Es dürfte somit zumindest Sinn machen, wieder etwas härter über den Preis zu verhandeln als in den letzten Wochen.