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Keine Masteber auf Teilspalten!

Lesezeit: 3 Minuten

Masteber und Börge verschmutzen Mastbuchten viel stärker als weibliche Schweine. Für die Ebermast sind Ställe mit Teilspaltenboden daher ungeeignet, meint Dr. Eckhard Meyer vom sächsischen Versuchsgut in Köllitsch.


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In konventionellen Warmställen treten häufig Verschmutzungen auf, wenn in den Buchten voll- oder teilgeschlossene Liegeflächen eingebaut sind. In Betrieben mit Ebermast verschärft sich die Problematik, weil männliche Tiere die Buchten stärker verschmutzen als weibliche. Die Verschmutzung kann zu Problemen mit Ebergeruch führen.


In der Praxis gelingt es meistens nicht, das Tierverhalten entsprechend zu steuern. Die Schweine halten die Funktionsbereiche Liegen, Fressen und Aktivität nicht konsequent ein. Und die Forschung sucht vergebens nach Lösungen, um die Tiere dazu zu bringen, vorgegebene Liegeflächen auch als solche zu akzeptieren.


Das sächsische Lehr- und Versuchsgut hat untersucht, welche Kriterien den größten Einfluss auf die Akzeptanz der Liegeflächen haben. In sieben Durchgängen wurden fast 500 Mastschweine aufgestallt. Die Gruppengröße lag bei 35 bis 40 Tieren. Zwei Mastbuchten wurden wie in der Übersicht zu sehen umgebaut.


Durch den Einbau schlitzreduzierter Spaltenelemente bzw. Vollbeton waren 32 % der Buchtenfläche als Liegefläche „deklariert“. Jedem Masttier stand 1 m2 Fläche zur Verfügung.


  • Starken Einfluss auf das Tierverhalten haben die Stall- und Fußbodentemperaturen. Fußbodentemperaturen von mehr als 21 °C führen dazu, dass die Schweine die Liegeflächen verkoten. Durch ihr Verhalten wollen sich die Tiere Abkühlung verschaffen.
  • Nur bei einem Temperaturunterschied von 3 bis 5 °C am Boden werden die Kotbereiche relativ sicher in den kühleren Buchten-abschnitten angelegt.
  • Ein geringes Platzangebot (0,65 bis 0,75 m2) führt zu saubereren Buchten, da die Tiere mehr Kot durch die Spalten treten.
  • Jede Tier-Aktivität verbessert die Buchtensauberkeit.
  • Bei einer optimalen Fußbodentemperatur von 19 °C oder niedriger gewinnt der Liegekomfort an Bedeutung. Dann werden Betonböden ohne Schlitze bevorzugt. Aber auch weichere Kunststoffböden mit reduzierten Schlitzlängen und nur 10 % Schlitzanteil werden von den Schweinen verstärkt angenommen. Steigt die Fußbodentemperatur deutlich über 19 °C, wird der Temperaturkomfort für die Tiere wieder wichtiger. Die Schweine nutzen dann die Kotecken zur Abkühlung.
  • Der Temperaturunterschied zwischen Betonspaltenböden mit unterschied-lichem Schlitzanteil beträgt bei 20 °C Stalltemperatur weniger als 0,5 °C. Diesen geringen Unterschied können die Schweine nicht wahrnehmen. Das erklärt auch, warum unterschied-liche Spaltenbodenelemente, die nebeneinander in der Fläche verlegt sind, das Tierverhalten so wenig beeinflussen. Der so genannte Ökospaltenboden kann deshalb bei über 20 °C nicht funktionieren!


Fazit:

Verkotete Festflächen sind eine Folge des Warm­stallprinzips an sich. In be­heizten Ställen fehlt das Temperaturgefälle zwischen dem Liege- und Kotbereich.


Die Probleme verschärfen sich bei der Ebermast. Denn Eber verschmutzen die Buchten stärker. Dabei wird Skatol aus dem Kot über die Haut aufgenommen. Und das verstärkt den Ebergeruch des Fleisches.


Die Mastbuchten müssen bei der Ebermast so sauber wie möglich sein. Dazu ist der gesetzlich zulässige Perforationsgrad von 15 % für Betonspaltenböden eher noch zu niedrig. In Warmställen darf er auf keinen Fall unterschritten werden.

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