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Kleckerfrei in den Tank

Lesezeit: 4 Minuten

Beim Befüllen der Feldspritze kann unbemerkt ein Tropfen daneben gehen. Selbst dieser Wirkstoffrest lässt sich im Gewässer noch lange nachweisen. Daher erfordert der Vorgang größte Sorgfalt. Wichtig ist dabei auch die richtige Reihenfolge der Mischpartner.


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Verschütteter Kaffee ist zügig weggewischt, Pflanzenschutzmittel jedoch nicht. Die Gefahr, dass mal ein Tropfen daneben geht, ist vor allem beim Befüllen der Spritze hoch.


Kluge Befüllsysteme:

Das Problem ist oft, dass sich einige Kanisterformen trotz Einspülschleuse kaum kleckerfrei entleeren lassen. Abhilfe schaffen z. B. die neueren EcoKanister. Ihre spezielle Form verringert Gluckern und somit ein ungewolltes Verschütten. Die Verschlusskappe schließt ohne Siegelfolie sicher. Zudem lassen sich diese Kanister schnell und restlos entleeren sowie besser ausspülen. Für größere Gebinde gibt es mehrere Entnahmemöglichkeiten. Die sogenannte Ecomatic-Technik besteht aus drei Systemen:


  • Mit „Ecofill“ können Sie Ihre Spritze am Feld befüllen. Die Pumpe saugt das Mittel direkt in den Tank. Die Dosierung erfolgt über einen Durchflussmesser und Kugelhahn.
  • Beim „Quickfill-System“ drückt eine Membranpumpe das Mittel aus einem Großgebinde in die Einspülschleuse. An der Zapfpistole befindet sich zur Dosierung ein Durchflussmesser.
  • Bei „Easyfill“ schließen Sie eine Impellerpumpe an die Kupplung (Micro-Matic) der Feldspritze an. Über eine Zapfpistole fließt das Mittel in die Einspülschleuse.


Neu ist der Zudosierautomat Quantofill M. Das Gerät dosiert beim Anmischen der Spritzbrühe bis zu 5 Mittel gleichzeitig automatisch zu. Der Anwender gibt die Wassermenge in l/ha und die Namen sowie Aufwandmengen der Präparate ein. Dann erfolgt die Angabe der Gesamtbrühemenge. Quantofill M errechnet die benötigten Mengen und pumpt sie in der richtigen Reihenfolge in den Tank. Alle Schlauchkupplungen sind tropf- und kleckerfrei.


Das System „easyFlow“ eignet sich für kleine Gebinde bis 10 l. Es besteht aus einem Tankadapter, den man einmalig an die Spritze montiert. Der dazu passende Kanisteradapter lässt sich auf die meisten Behälter aufschrauben. Die Verriegelung erfolgt durch Ziehen eines Bügels. Das System öffnet automatisch die Siegelfolien von Kanistern. Vollständig entleerte Kanister lassen sich anschließend spülen.


Möglich ist auch eine Entnahme von Teilmengen. Das easyFlow-System spült dann nur die Kontaktflächen der Adapter, ohne die verbliebene Restmenge zu verdünnen. Es kostet rund 200 € (+ MwSt.). Enthalten sind jeweils ein Tank- und zwei Kanisteradapter. Sie erhalten das Set beim örtlichen Agrarhandel.


Spritzbrühe richtig ansetzen:

Um Punkteinträge beim Befüllen zu vermeiden ist aber auch der richtige Befüllplatz wichtig. Achten Sie möglichst auf Folgendes:


  • Befüllen Sie die Spritze auf dem Acker oder einer Wiese. Optimal sind tiefgründige, schwere Böden, die verschüttete Tropfen über Mikroorganismen im Boden abbauen können. Halten Sie dabei einen Mindestabstand zu Gewässern von 10 m ein.
  • Wer auf dem Hof befüllt, kann Verschüttetes z. B. mit Sägemehl aufnehmen. Der Befüllplatz darf nicht mit Grund- oder Oberflächenwasser in Verbindung stehen.
  • Im Stress besteht die Gefahr, dass das Spritzfass überläuft. Praktisch und kostengünstig ist ein Durchflussmesser, der die Wasserzufuhr automatisch abschaltet. Achten Sie zusätzlich darauf, dass der Befüllschlauch bei fast voller Spritze die Brühe nicht berührt.


Beim Befüllen kommt es auch auf die richtige Reihenfolge der Mischpartner an. Bei gegensätzlicher Wirkung können die Wirkstoffe ausflocken, kristallisieren oder im Tank eine schleimige Substanz bilden. Beim Säubern der Spritze sind dann Punkteinträge vorprogrammiert. Gehen Sie daher beim Ansetzen der Spritzbrühe wie folgt vor:


Befüllen Sie als Erstes den Tank zur Hälfte mit Wasser. Erst dann können Sie unter eingeschaltetem Rührwerk jedes Mittel einzeln hinzugeben. Lassen Sie dabei dem einzelnen Produkt genügend Zeit zum Einmischen.


Entfernen Sie nicht die Siebeinsätze im Dom und in der Einspülschleuse, damit keine Granulatklumpen oder Fremdkörper in die Spritze gelangen. Geben Sie mehrere Mittel in den Tank, müssen Sie die in der Übersicht dargestellte Reihenfolge einhalten. Die Gruppe der festen Stoffe benötigt ausreichend Zeit, um sich im Wasser vollständig aufzulösen. Bereits beim Einmischen sollte man die Granulate mit viel Wasser umspülen. Vor allem bei niedrigen Wassertemperaturen dauert das Auflösen dieser Mittel oft sehr lange.


Haben sich die Granulate aufgelöst, können Sie die anderen beiden Gruppen in den Tank mischen. Vermeiden Sie möglichst komplexe Mehrfachmischungen. In der Regel sollte man maximal 3 Mittel miteinander kombinieren. Haben Sie alle Mittel eingemischt, können Sie den Rest des Tanks mit Wasser auffüllen.


Bringen Sie die Spritzbrühe am besten sofort aus, damit sie homogen bleibt. Vor allem Mischungen mit Granulaten neigen dazu, sich bei abgeschaltetem Rührwerk schnell am Tankboden abzusetzen.Matthias Bröker

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