Kauen, wühlen, scheuern – inzwischen gibt es viele Möglichkeiten, Schweine langfristig zu beschäftigen. Mirjam Lechner stellt eine Auswahl praxiserprobter Materialien vor.
Jedes Schwein muss jederzeit Zugang zu veränderbarem Beschäftigungsmaterial haben. So schreibt es die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung vor. Wie das Material konkret aussehen sollte, ist in den Ausführungshinweisen geregelt.
Als Mindestlösung nennen die Behörden Ketten, die mit veränderbarem Material kombiniert werden, z. B. Holz oder Hartgummi. Reine Ketten stufen sie hingegen als unzureichend ein – ebenso wie Salzlecksteine, Nippeltränken und Futterautomaten. Ausdrücklich empfohlen werden z. B. Strohraufen, Scheuerpfähle mit Kette, Schwenkwippen mit Beißbalken sowie Hebebalken und Torf.
Mithilfe dieser Materialien können die Schweine ihren Erkundungstrieb befriedigen. Das ist vor allem in Stresssituationen wichtig, z. B. beim Umstallen. Fehlt hingegen eine ausreichende Beschäftigung, fangen die Tiere bisweilen an, sich an ihren Buchtengenossen „abzureagieren“. Dann kann es auch zu Beißereien kommen.
Über das Beschäftigungsmaterial steuern Sie also auch das Verhalten der Tiere. Zudem können Sie damit Einfluss darauf nehmen, wie die Schweine die Bucht strukturieren. Die Materialien sollten Sie deshalb nie im Liege- und Kotbereich anbringen. Dort stören bzw. verschmutzen sie nur. Am besten installieren Sie sie im Aktivitätsbereich nahe der Tränken.
Welche Materialien sich für welche Altersgruppen eignen und was sie kosten, lesen Sie auf den folgenden Seiten.