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Lockern mit Augenmaß

Lesezeit: 3 Minuten

Stephan Kirsch und Ralf Coenen – Leiter des Betriebes Meller – sind Ackerbauern aus Leidenschaft. Zusammen mit einem weiteren Partner betreiben sie seit einigen Jahren erfolgreich eine Maschinengemeinschaft. Ihr Bestellverfahren sehen die beiden Praktiker vollkommen undogmatisch: „Wir pflügen, wenn es nötig ist, mulchen wenn es möglich ist, und setzen unseren Tiefenlockerer nur ganz gezielt ein.“


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Der Tiefenlockerer übernimmt die Aufgabe einer Reparatureinheit. Krisch und Coenen analysieren den Boden vorher mit einer Bodensonde. Erst wenn sie verdichtete Schichten finden, bekommt der Agrisem Arbeit. Aber nicht nach fixem Zeitplan. Die Ackerbau-Profis achten genau darauf, nur bei Trockenheit zu lockern. Ist der Boden nass, würden die breiten Schare wie eine Glättkelle wirken und förmlich eine Trennschicht mit verschmierten Kapillaren in den Unterboden ziehen. Diese Schäden sind dann kaum noch zu reparieren. „Man muss eben warten können – wenn es sein muss auch ein Jahr.“ So lockern sie grundsätzlich nicht im Herbst nach Zuckerrüben. Wenn nötig, wird dann eben gepflügt und erst im kommenden Jahr tiefer gelockert, wenn der Folgeweizen gedroschen ist.


Keinesfalls darf der tief gelockerte Boden über den Winter unbearbeitet liegen bleiben. Sonst spült der Regen die Feinerde direkt in die unteren Regionen. Falls die Praktiker nicht direkt nach der Lockerung die nächste Frucht bestellen, stabilisieren sie den Boden bis zur nächsten Saison mit einer Zwischenfrucht.


Auch die Arbeitstiefe muss passen. Die Zinken sollen unter die verdichtete Schicht greifen, um diese aufzubrechen. Auch hier zählt das Gefühl: Reicht die Tiefe nicht, „reiten“ die Schare auf der verdichteten Schicht, der Tiefenlockerer läuft deutlich unruhiger. Dieser Effekt zeigt sich besonders deutlich in den Fahrgassen.


Weil Stephan Kirsch zu Rüben 35 cm tief pflügt, muss er mit dem Agrisem auf bis zu 45 cm runter. Dabei kommt der 180er an seine Grenzen. Bei 6 km/h ist in jedem Fall Schluss, je nach Schlaglänge schafft man so zwischen 1 und 1,5 ha pro Stunde. Viel schneller würden die Praktiker wegen der starken Erwärmung der Schare ohnehin nicht fahren.


Krisch und Coenen legen großen Wert auf ackerbauliches Augenmaß: Je nach Bedarf bearbeiten sie entweder nur die Fahrgassen, zusätzlich die Vorgewende oder auch den ganzen Schlag. Stephan Kirsch bringt es auf den Punkt: „Wenn wir einen verdichteten Boden haben, ist der Widerstand deutlich zu spüren. Der Tiefenlockerer legt dann unsere 180 PS förmlich still!“ Marschiert der Schlepper aber ohne Probleme mit 40 cm Tiefe über den Acker, ist die Lockerungsmaßnahme überflüssig: „Durch gare Asche zu fahren ist für uns heraus geworfenes Geld.“

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