Die gefräßigen Maiszünsler breiten sich immer weiter gen Norden aus. So haben sie neben NRW und Niedersachsen kürzlich auch Schleswig-Holstein erreicht. Und es kommt noch schlimmer: In einigen Bundesländern bilden die Zünsler bereits zwei Generationen aus, wodurch sich die Schäden am Mais stark ausweiten (top agrar 8/2009, Seite 32).
Typisch für den Befall mit Zünslerlarven sind Fraßlöcher in den mittleren und oberen Blattetagen. Dazu kommen runde Bohrlöcher im Stängel, aus denen Bohrmehl und Kot austritt. Befallene Pflanzen knicken im oberen Drittel ab, später können sie auch unterhalb des Kolbens abbrechen. Die Folge: Hohe Ertragsverluste, mehr Wurzel-, Stängel- und Kolbenfäulen, sowie verminderte Futterqualität durch erhöhte Mykotoxingehalte und Schmutz.
Bei der Bekämpfung müssen alle Landwirte an einem Strang ziehen – denn nur dadurch lässt sich der Zünslerdruck in einer Region wirkungsvoll verringern. Achten Sie jetzt auf Folgendes:
Kontrollieren Sie Ihre Bestände noch vor der Ernte auf Befall. Finden Sie abgeknickte Fahnen, ist das ein Warnzeichen für 2011.
Je kürzer die Stoppeln bei der Silomaisernte sind, desto weniger Zünslerlarven überleben. Denn sie wandern im Herbst zur Stängelbasis und überwintern in Maisstoppeln oder im Wurzelbereich.
Nach Silomais, vor allem aber bei später CCM- oder Körnermaisernte sollten Sie die Stoppelreste zügig nach der Ernte durch einen zusätzlichen Häckselgang möglichst fein zerkleinern.
Anschließend müssen die Erntereste tief und sauber eingepflügt werden. Neben der Zünslerbekämpfung senken Sie damit gleichzeitig die Fusariumgefahr und fördern die Rotte.