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Neue Wege für die Holzvermarktung

Lesezeit: 3 Minuten

Ob Scheitholz oder Pellets: Der Brennstoff Holz wird bei Kommunen und Privatleuten immer beliebter. Wir stellen Ihnen zwei Land- und Forstwirte vor, die diesen Markt mit pfiffigen Ideen bedienen.


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Scheitholz im Faltkarton


Reinhard Gruber klingelt an der Tür. „Ihre Lieferung ist da!“, verkündet er der Hausbesitzerin und übergibt ihr einen Karton. Nein, Herr Gruber ist nicht von der Post: Der Landwirt aus Aschau (Tirol, Österreich) liefert einmal pro Woche ofenfertiges Scheitholz an Abo-Kunden aus.


Zusammen mit zehn weiteren Landwirten hat Gruber im August 2013 den Verein „Tiroler Ofenholz“ gegründet. Mitglieder dürfen nur Land- oder Forstwirte mit eigenem Wald sein. Jeder hat ein Liefergebiet in einem Umkreis von maximal 30 km rund um den Hof. „Wir werben stark mit Regionalität. Mit billigem Holz aus Osteuropa könnten wir unser Markenzeichen ruinieren“, begründet Gruber das.


Der Aboservice sieht so aus: Die Holzkunden melden sich telefonisch bei einem der Mitglieder an. Die Heizsaison geht von Ende September bis Anfang April, also etwa 27 bis 28 Wochen. Das Holz liefern die Landwirte in tragbaren Kartons mit 0,03 Raummeter Inhalt.


Je nach Betriebsstruktur und Liefergebiet liefern die Landwirte das Holz wöchentlich oder zweiwöchentlich. Reinhard Gruber fährt jeden Freitag Morgen Holz aus. Mittlerweile hat er 19 Abnehmer. Die neuen Ofenholz-Abokunden haben wenig Platz zum Lagern und wollen auch keine Arbeit mit dem Holz haben. Einige sind berufstätig. Diese Holzkäuferschicht hat bisher Holz im Baumarkt oder in Lagerhäusern gekauft.


Die Kunden erhalten ein bis zwei Schachteln pro Woche. Sie bezahlen entweder bar bei der Lieferung oder per Überweisung. Ein Karton Hartholz wiegt rund 14 kg, mit Weichholz etwa 10 kg. Das Holz ist zwei Jahre getrocknet, hat unter 20 % Restfeuchte und ist auf 25 cm oder 33 cm gesägt und gespalten – also ofenfertig.


Für den Karton zahlen sie 6,90 € bei Hartholz sowie 6 € (brutto) für Weichholz. In dem Preis enthalten sind das Holz, der Karton und drei Anzünder aus Holzwolle.


Die Kartons mit Henkel sind hergestellt aus strapazierfähiger Pappe und mit dem Vereinslogo bedruckt. Der Verein bezieht sie per Sammelbestellung und bekommt dadurch einen Großhandelspreis von 89 Cent pro Stück. Die drei Anzünder kosten 28 Cent.


Die Vereinsstatuten und das Logo hat die Landwirtschaftskammer Tirol ausgearbeitet. Die Kammer unterstützt die Landwirte beim Marketing, wie z.B. beim Erstellen der Homepage www.tiroler-ofenholz.at oder den Aufklebern für Kartons, aber auch bei der Durchführung von Pressegesprächen.


Gute Winterarbeit:

Gruber selbst hat 30 ha eigenen Wald. Der Milchviehhalter nutzt den Herbst, um die Bäume zu schlagen. Er konzentriert sich dabei auf das Hartholz. Das Kronenmaterial und anderes, nicht vermarktbares Holz verfeuert er im eigenen Scheitholzkessel.


Das Holz spaltet er mit einem Spalter auf Meterlänge und lagert es im Freien abgedeckt zwei Jahre lang. Auf diese Weise hat das Holz einen Feuchtegehalt von nur noch 16 bis 17 %. Anschließend wird es per Kreissäge auf 25 oder 33 cm Länge gesägt und mit einem weiteren Spalter ofenfertig zerkleinert. Die Scheite lagert Gruber in einer Gitterbox zwischen, die er mit dem Frontlader bewegen kann. Aus der Gitterbox heraus befüllt er dann vor jeder Lieferung die entsprechende Kartonmenge. Im Moment vermarktet er erst 7 bis 8 Raummeter über den Abo-Service, rechnet aber damit, die Menge auf 15 bis 20 m3 zu steigern. Denn das Initeressse ist sehr groß, hat er festgestellt


Die Brennholzvermarktung ist zwar noch eine Nische in Grubers Betrieb. Aber sie bietet ihm die Möglichkeit, arbeitsarme Zeit auf dem Betrieb sinnvoll zu nutzen.

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