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Präziser Plan für perfektes Pflanzgut

Lesezeit: 12 Minuten

Ob für Z-Pflanzgut oder Eigenbedarf – die Vermehrung von Kartoffeln verlangt ein besonderes Gespür. Über Merkmale, Ziele und gezielte Anbau-strategien im Pflanzkartoffelbau informiert Karl Gröschl, N.U. Agrar.


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Pflanzgut ist im Kartoffelanbau nicht nur das teuerste Produktionsmittel. Es hat auch mit den größten Einfluss auf Qualität und Ertrag. Es beeinflusst den Ertragsaufbau, die Entwicklungsgeschwindigkeit und den Krankheitsverlauf des Bestandes. Die Qualitätsparameter des Pflanzgutes sind sehr breit. Das Problem dabei: Viele lassen sich nur schwer bonitieren und einstufen.


Meist wird die Pflanzgutqualität vor allem am Virusbefall gemessen. Neben den Virosen gibt es jedoch weitere Krankheiten, die mit dem Pflanzgut übertragen werden und sich negativ auf den Ertrag auswirken. Außerdem gibt es viele physiologische Parameter des Pflanzgutes. Nur wenn es gelingt, all diese Parameter zu optimieren, ist eine möglichst hohe Ertragssicherheit gewährleistet. Was sind die wichtigsten Krankheiten, die über das Pflanzgut auf den Folgebestand wirken?


Was Knollen krank macht


Virosen: Bei den Viren spielen in der Pflanzgutproduktion vor allem PLRV, PVY, PVM und PVS eine Rolle. Diese gelangen aus der Mutterknolle über die Leitbahnen in den Blattapparat. Dort verteilen sie sich mit dem Assimilatstrom. In den Blättern vermehrern sie sich relativ stark. Sie blockieren die Leitbahnen und Zellzwischenräume. Die Folge: Eingeschränkte Assimilation und behinderter Stofftransport. In betroffenen Pflanzenteilen lassen sich Nährstoffe weder mobilisieren noch dorthin transportieren. Dies verringert die Assimilation.


Die Folge eines Virusbesatzes ist somit ein stark verringerter Ertragszuwachs. Befallene Pflanzen erreichen mitunter nur 20 % des normalen Ertrages. Da die Symptome nach Pflanzgutbefall bereits sehr früh auftreten, können die Nachbarpflanzen den Ertragsrückgang zum Teil ausgleichen. Bei Sorten mit einem guten Kompensationsvermögen wirken sich 8 % Virus häufig kaum ertragsmindernd aus.


Ein Virusbesatz von mehr als 20 % lässt sich nicht kompensieren. Die Wahrscheinlichkeit mehrerer befallener Pflanzen in unmittelbarer Nähe steigt bei höherem Virusbesatz überproportional an. Grundsätzlich hat der Witterungsverlauf des Jahres einen entscheidenden Einfluss auf die Ertragswirkung von Virosen: Je ungünstiger die Witterung, desto größer die Ertragseinbußen. Hinzu kommt: Virusbefallene Pflanzen sind wenig stresstolerant und sehr anfällig gegenüber Schwächeparasiten.


Auch auf die Qualität kann Virusbefall negativ durchschlagen. So wirkt sich der N-Stamm des Y-Virus infolge von Knollennekrosen qualitätsmindernd aus. Anfällige Sorten zeigen vor allem unter Stressbedingungen die typischen NTN-Knollenring-nekrosen. Im Speise- und Veredelungsbereich schränken diese die Vermarktung erheblich ein.


Rhizoctonia solani: Diese Pilzkrankheit mindert am stärksten Qualität und Ertrag der Kartoffel. Der Pilz überdauert in Form schwarzer Pocken auf der Knollenoberfläche. Von dort befällt er zunächst die jungen Keime und Triebe. Die Folge: Verringerte Stängelzahl und somit ein geringeres Knollenansatzpotenzial. Zum Teil treiben infizierte Triebe unter den befallenen Stellen erneut aus. Das führt zu einer starken Entwicklungsverzögerung. Befällt der Pilz den Haupttrieb, keimen viele latente Triebe aus (Fadenkeimigkeit).


Bereits in der Jugendentwicklung blockiert der Pilz den unteren Abschnitt der Leitbahnen. Hieraus ergibt sich ein ungünstiger Wasser- und Assimilat-Transport. Befallene Pflanzen reagieren bei transpirationsreicher Witterung mit Wipfelrollen. Die verringerte Assimilat-Ableitung schlägt sich vor allem in einer Entwicklungsverzögerung nieder. Befallene Pflanzen blühen länger und haben wesentlich geringere Zuwachsraten in der Hauptwachstumsphase.


Mit beginnender Reife bildet der Pilz erneut Dauerkörper auf den Knollen. Diese verschlechtern erheblich die äußere Qualität des Ernteguts. Über Beschädigungen (tierische, mechanische Beschädigungen) wächst der Pilz in das Knolleninnere. Dort führt er zum so genannten Dry-Core-Symptom.


Erwinia carotovora, Erwinia chrysanthemi: Erreger sind Bakterien, die Pflanzen vor allem bei feuchten Bedingungen infizieren. Der Befall mit Erwinia hat in den letzten Jahren sehr stark zugenommen. Während in den 80er- und frühen 90er-Jahren vor allem die Schwarzbeinigkeit (Erwinia carotovora) Verursacher war, ist im letzten Jahrzehnt die Welkekrankheit (Erwinia chrysanthemi) in den Vordergrund getreten.


Die Schwarzbeinigkeit greift bereits sehr früh in den Ertragsaufbau ein. Befallene Stängel verfaulen häufig, bevor sie in die Streckung gehen. Die Folge: Geringere Stängelzahl und Knollendichte.


Die Welkekrankheit beschränkt sich dagegen zunächst auf das Stängelinnere. Befallene Stängel verfaulen langsam von innen her. Die Folgen: Eingeschränkter Wassertransport und blockierte Assimilat-Ableitung. Befallene Pflanzen zeigen vor allem an heißen Tagen deutliche Welkeerscheinungen. Diese können mit fallenden Temperaturen oder einsetzenden Niederschlägen verschwinden. Aufgrund des fehlenden Assimilatabtransportes erscheinen befallene Pflanzenabschnitte dunkler. Kranke Pflanzen wachsen kaum noch weiter.


Die beiden Erwinia-Arten wirken sich unterschiedlich auf den Ertrag, aber ähnlich auf die Lagerfähigkeit und Qualität der Kartoffeln aus. Von befallenen Pflanzenteilen aus infizieren die Bakterien direkt die Tochterknollen. Das Bodenwasser verbreitet sie zusätzlich. Eine Verschleppung erfolgt zudem über die Ernte und Einlagerung. Befallene Tochterknollen sind nur sehr schlecht lagerfähig. Oft führt bereits ein niedriger Befall im Bestand zu Totalausfällen im Lager durch Nassfäule. Die negative Ertragswirkung übersteigt somit die der Viruskrankheiten um ein Vielfaches.


Neben den Krankheiten sind es viele physiologische Aspekte, die die Vitalität des Pflanzgutes stark beeinflussen. j


Das hält Knollen jung und vital


Physiologisches Alter, Apikale Dominanz: Das physiologische Alter beeinflusst die Entwicklungsgeschwindigkeit der Triebe und Stängel. Zu junges Pflanzgut keimt spät und entwickelt sich langsam. Zu altem Pflanzgut fehlt häufig die Keimkraft. Vor allem unter ungünstigen Bedingungen bleiben einige Triebe auf der Strecke. Die Stängeldichte fällt ab. Wegen der langsamen Entwicklung fördert ein ungünstiges physiologisches Alter zudem den Befall mit Rhizoctonia.


Die Sorte bestimmt maßgeblich das ideale Alter. Keimruhige Sorten benötigen eine höhere Temperatursumme als keimintensive Sorten, um in latente Keimbereitschaft zu kommen. Da der Einfluss der Temperatur bereits kurz nach dem Knollenansatz beginnt, wirkt sich der Standort stark auf das Alter des Pflanzgutes aus. Pflanzgut aus den Bördelagen des Ostens ist immer älter als vergleichbares Pflanzgut aus Mittelgebirgslagen. Jahres- und Sortenunterschiede lassen sich jedoch über die Temperaturführung im Lager und ein angepasstes Anwärmen ausgangs Winter ausgleichen.


Neben der Entwicklungsgeschwindigkeit beeinflusst das physiologische Alter auch die apikale Dominanz. Je höher die Temperatursumme eines Pflanzgutes ist, umso stärker ist die Dominanz der Haupttriebe. Bestände aus physiologisch jüngerem Pflanzgut haben somit stets eine höhere Stängeldichte. Das physiologische Alter beeinflusst so stark den Ertragsaufbau und damit den Marktwareertrag der Kartoffel.


Pflanzgutgröße und TS-Gehalt: Die junge Kartoffelpflanze lebt lange von den Reserven der Mutterknolle. Erst bei einer Staudenhöhe von 10 bis 15 cm deckt sie einen nennenswerten Anteil der Nährstoffe über die Wurzel. Einige Zeit später versorgt sich die Staude mit eigenen Assimilaten. Je höher die Nährstoff- und Kohlehydratkonzentration im Pflanzgut ist, umso günstiger ist die Vitalität des Pflanzgutes. Der TS-Gehalt der Knollen beeinflusst somit stark die frühe Jungendentwicklung.


Je höher die ausgepflanzte TS-Menge, umso zügiger erreicht die Kartoffel einzelne Entwicklungsabschnitte. Bestände aus TS-reichem bzw. großem Pflanzgut schließen früher die Reihen und nutzen so die Strahlung besser aus. Das Ertragspotenzial steigt. Die zügige Entwicklung macht sich vor allem bei frühen Vermarktungsterminen und bei späten Sorten bemerkbar.


Jeglicher Nährstoffmangel – vor allem an Phosphor, Kalium, Bor und Kupfer – mindert die Vitalität des Pflanzgutes.


Ihre Ziele beim Pflanzgut


Auf trockenen, besonders auf heißen Standorten wirkt sich eine Virusinfektion relativ stark aus. Vor allem bei Sorten mit geringem Ansatzpotenzial muss das Ziel ein möglichst geringer Virusbesatz sein. Bei Sorten, die anfällig gegen Ringnekrosen sind, gilt beim PVY Nulltoleranz! Bei Sorten mit einem hohen Kompensationsvermögen oder auf Standorten mit günstiger Witterung (kühl, Bewässerung) ist ein Virusbesatz von etwa 10 % tolerierbar.


Rhizoctoniabefall ist dagegen selten zu tolerieren. Auf Standorten mit häufigem Dry Core-Befall gilt bei Rhizcotonia eine sehr geringe Befallstoleranz. Eine Befallshäufigkeit von 10 bis 15 % lässt sich mit guter Beizapplikation noch ausgleichen. Liegt sie deutlich darüber, drückt dies stark den Anteil vermarktungsfähiger Ware. Weil sich der Pilz ertraglich so negativ auswirkt, sollte in jeder Verwertungsrichtung der Pockenbesatz möglichst gering sein. Die Ertragsminderung lässt sich im Schnitt der Jahre nur bis zu einer Befallshäufigkeit von 25 % durch Beize kompensieren.


Bei Erwinia gilt wegen des Fäulnisrisikos in jeder Verwertungsrichtung Nulltoleranz! Beim Roden nicht schalenfester Ware bzw. bei schlechter Lagerung kann bereits ein Ausgangsbesatz von unter 1 % zum Totalausfall führen. Zudem verursacht die Welkekrankheit bei sensiblen Sorten starken Minderertrag.


Beim physiologischen Alter hat sich die latente Keimbereitschaft als ideale Phase zum Pflanzen bewährt. In dieser Phase wächst das Pflanzgut unter guten Bedingungen sofort. Es erfordert viel Fingerspitzengefühl bei der Lagerung und Anwärmung, um das Pflanzgut entsprechend zu steuern. Bei der Zwischenlagerung lässt sich über tiefe Temperaturen ein Überwachsen der Keime verhindern. Je nach Frühjahrswitterung kann vor allem ein zu hohes physiologisches Alter zu Ertragsdepressionen im zweistelligen Prozentbereich führen.


Beim TS-Gehalt bzw. ausgepflanzte Trockensubstanz pro Flächeneinheit gilt „Viel hilft viel“. Versuche haben gezeigt, dass ausgereiftes Pflanzgut etwa 7 bis 10 % Mehrertrag bringen kann als früh abgetötetes Pflanzgut (Übersicht 1). Dem steht aber die Viruseindämmung über eine möglichst frühe Sikkation (Krautabtötung) entgegen. Die Kunst besteht darin, das richtige Mittelmaß je nach Virusanfälligkeit der Sorte, Ausgangsbesatz und Läusedruck zu finden.


Die Ertragszuwächse durch Pflanzgut mit höheren TS-Gehalten setzt die Pflanze vor allem dadurch um, dass sie sich schneller entwickelt. Somit sind hohe TS-Gehalte bzw. hohe Einzelknollengewichte vor allem bei spätreifen Sorten und frühen Ernteterminen wichtig. Durch größeres Pflanzgut können Sie ebenfalls 6 bis 8 % Mehrertrag erzielen (Übersicht 2). Das Ertragspotenzial von Drillingen kann erheblich abfallen. Das höhere Ertragspotenzial gleicht den Mehraufwand bei großfallendem Pflanzgut mehr als aus.


So erzeugen Sie perfektes Pflanzgut


Wichtigste Voraussetzung für „perfektes Pflanzgut“ ist gutes, möglichst virusfreies Ausgangsmaterial. Bei geringem Virusbesatz müssen Sie den Ausgangsbesatz frühestmöglich beseitigen. Je zügiger Sie die Pflanzen ausreißen, umso geringer ist das Infektionsrisiko. Bis zur Ernte kann sich der Virusbesatz durchaus verzehnfachen.


Pflicht ist ein perfekter Insektizidschutz! Vor allem bei PVY-anfälligen Sorten müssen Sie das Hauptaugenmerk auf die Jugendentwicklung legen. Bei nichtpersistenten Viren ist die Gefahr einer Knolleninfektion nach einer frühen Infektion am höchsten. Bei persistenten Viren ist die Ableitungsgefahr stets gegeben. Wegen der längeren Latenzphase ist es jedoch relativ einfach, diese Viren einzudämmen.


Gegen Rhizoctonia ist eine Beizung in der Pflanzgutproduktion Standard! In jedem Fall sollte das Ausgangsmaterial einen sehr niedrigen Befall aufweisen. Im Idealfall liegt dieser bei 0 %! Da die Infektionsgefahr vor allem von der Keimung bis zum Feldaufgang sehr hoch ist, sollten Sie alles für eine zügige Jugendentwicklung tun.


In dieser Saison sind die ersten Maßnahmen bereits gelaufen. Jetzt stehen die intensive Bestandeskontrolle und Bereinigung an. Läuft ein Bestand zögerlich und ungleichmäßig auf, müssen Sie die Nachzügler auf die bekannten Rhizoctonia-Symptome (braune Füße) kontrollieren. Befallene Pflanzen sofort entfernen! Im Verlauf der Vegetation sind es vor allem die heißen und trockenen Phasen, in denen Sie die typischen Wipfelroller erkennen können. Gegen Ende der Blüte zeigen Nachblüher oft Symptome. Bei einem hohen Ausgangsbefall müssen Sie den Bestand somit dreimal gezielt bereinigen.


Da die Bildung neuer Pocken vor allem in der Reifephase erfolgt, sollten Sie den Zeitraum zwischen Sikkation und Ernte möglichst gering halten. Dies erreichen Sie durch eine angepasste N-Düngung und optimierte Pflanzdichte. Müssen Sie Bestände jedes Jahr wegen zu großer Knollen kurz nach der Blüte abtöten, sollten Sie die Pflanzdichte stark erhöhen. Vor allem bei Sorten mit mittlerem bis geringem Ansatz können Sie die Dichte auf 8 Pflanzen/m² erhöhen. Der höhere Marktwareertrag kompensiert die höheren Pflanzgutkosten.


Trotz aller Optimierungsmaßnahmen ist das Pflanzgut oft in der zweiten Augusthälfte schalenfest. Dann ist ein gutes Lager entscheidend. In einem gut isolierten Lager mit Zwangslüftung können Sie das Pflanzgut auch ohne mechanische Kühlung gut über den August bringen.


Bei Erwinia ist neben dem gesunden Ausgangsmaterial auch die entsprechende Bereinigung wichtig. Schwarzbeinigkeit können Sie vor allem zwischen Feldaufgang und Reihenschluss bereinigen. Später überwachsen gesunde häufig die kranken Stauden. Erwinia chrysanthemi sollten Sie vor allem in Stressphasen bereinigen. Dies kann somit parallel zur Rhizoctonia-Bereinigung erfolgen (aber nicht mit der Virusbereinigung kombinieren!). Vor allem sehr spät vor der Abtötung können Sie welkekranke Stauden sicher erkennen.


Bei Ernte und Lagerung müssen Sie vorbelastete Partien möglichst schonend behandeln. Ein zügiges Trocknen ist wichtig. Bei regelmäßigen Erwinia-Problemen reicht die Luftrate einer Raumbelüftung nicht aus. Durch Zwangs- oder Raumbelüftungen mit mechanischer Kühlung lassen sich viele Probleme vermeiden.


Eine wichtige, oft aber vernachlässigte Maßnahme Erwinia einzudämmen, ist die Wundheilung. Zügiges Abkühlen des Pflanzgutes – vor allem bei später Ernte – verhindert nicht die Ausbreitung der Bakterien. Es stoppt bzw. verzögert lediglich die Symptomausprägung. Sobald die Partie angewärmt wird, kommt es zu einem überproportional hohen Befall. Deshalb muss das Pflanzgut nach der Trocknung bei hohen Temperaturen (12 bis 15°C) verharren, bis alle Wunden durch ein weißes Wundperiderm verschlossen sind.


Bei den physiologischen Eigenschaften des Pflanzgutes sind Fingerspitzengefühl und Erfahrung gefragt. Ziel ist ein leichtes Spitzen der Triebe im Frühjahr. Sorten mit geringer Keimruhe müssen Sie daher möglichst lange kühl lagern. Dagegen benötigen Sorten mit ausgeprägter Keimruhe eine höhere Temperatursumme im Lager. Dabei ist eine etwas angehobene Temperatur während der gesamten Lagerphase günstiger als ein zügiges, vor allem intensives Anwärmen vor der Aufbereitung.


Stark angewärmtes Pflanzgut lässt sich bei verzögertem Auspflanzen häufig nicht auf dem Niveau halten. Intensives Anwärmen führt oft zum Überwachsen der Triebe. Ein warmes Aufwuchsjahr müssen Sie durch niedrigere Lagertemperaturen ausgleichen. Kühle Jahre erfordern entsprechend wärmere Lagertemperaturen.


Gut ausgereiftes Pflanzgut hat ein hohes Ertragspotenzial, das zeigen Versuche. Je länger Pflanzgut reift, umso größer ist jedoch die Gefahr von Virusinfektionen. Ein höherer TS-Gehalt im Pflanzgut kann das Ertragsdefizit eines erhöhten Virusbesatzes oft ausgleichen. Sie sollten den Sikkationstermin von stärker virusanfälligen Sorten der Lage, dem Ausgangsbesatz und dem aktuellen Blattlausflug anpassen. Steigt der Stärkegehalt des Pflanzgutes von 12,5 % auf 14,5 %, werden im kommenden Jahr 25 % mehr TS ausgepflanzt. Das erhöht die Ertragssicherheit.

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