Die Sensoren zur Überwachung der Eutergesundheit in Melkrobotern (AMS) arbeiten nicht immer zuverlässig. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Universität Kiel in zwölf Praxisbetrieben.
Die Betriebe waren mit zwei oder einem AMS der Hersteller Lely, DeLaval und SAC ausgestattet. Alle Systeme erfassten die Milchmenge und die elektrische Leitfähigkeit, um Hinweise auf Euterentzündungen zu liefern. Die Systeme der Fa. DeLaval verfügten zusätzlich über eine Bluterkennung und die Systeme der Fa. Lely über die Erfassung der Milchtemperatur und der Milchfarbe.
Im Zeitraum Juni 2009 bis April 2010 wurden Viertelgemelksproben von nahezu allen laktierenden Tieren gewonnen. Jedes Tier wurde insgesamt dreimal im wöchentlichen Abstand beprobt. 34 % der untersuchten Viertel wiesen Infektionen mit Mastitiserregern auf, wobei der Anteil je nach Betrieb zwischen 13 % und 48 % variierte.
Ziel der Sensortechnik sollte es laut ISO Norm sein, mindestens 70 % der erkrankten Tiere als krank zu identifizieren (SN) und 99 % der gesunden Tiere als gesund zu identifizieren (SP). Die geforderten Werte der ISO Norm wurden von keinem System erreicht. In den Betrieben variierte die SN zwischen 14 und 100 % und die SP zwischen 8 und 92 %.
Etwas verbessert hat sich die Erkennung von Mastitiden durch die zusätzliche Online-Zellzahl-Bestimmung die in zwei DeLaval- und in zwei Lely-Betrieben durchgeführt wurde. So stieg die Anzahl korrekt identifizierter euterkranker Tiere an. Die Anzahl korrekt identifizierter eutergesunder Tiere verbesserte sich kaum. Nur in einem Betrieb konnten durch die Online-Bestimmung die in der ISO-Norm geforderten Werte von 75 % SN und 99 % SP erzielt werden.