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Sägen und mästen – das geht!

Lesezeit: 3 Minuten

Hans Obermeyer aus der Oberpfalz mästet seit Jahr-zehnten Bullen im Nebenerwerb. Trotzdem glänzt er mit überdurchschnittlichen Leistungen.


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Als Hans Obermeyer im Jahr 2008 wegen des vielen Sturmholzes sehr viel mit seiner mobilen Säge unterwegs war, überlegte er kurzzeitig, die Bullenmast auslaufen zu lassen. „Aber dann sah ich mir meine Mastauswertungen an und ließ den Gedanken schnell wieder fallen“, erinnert sich der Unternehmer aus Hemau in der Oberpfalz.


Denn Obermeyers Bullen erzielen überdurchschnittliche Leistungen. „Die Tageszunahmen in der Mast ab Kalb liegen bei 1 350 g, die Direktkostenfreien Leistungen erreichen 50 ct pro Tier und Futtertag“, bestätigt Heinrich Promberger, Berater beim Landeskuratorium für Tierische Veredelung in Bayern (LKV) Erstaunlich dabei: Obermeyer hält nur 60 Bullen und betreibt die Mast im Nebenerwerb. Die Außenwirtschaft umfasst 1 ha Gründland und 18 ha Ackerland, auf denen er Silomais, Braugerste und Wintergetreide anbaut.


Der gelernte Radio- und Fernsehtechniker arbeitete zunächst 25 Jahre in seinem Hauptberuf als Angestellter. Vor zehn Jahren investierte er in ein mobiles Sägewerk und schneidet seither bei Sägewerken, Schreinern und Landwirten Holz. Das Sägen nimmt rund 70 % seiner Arbeitszeit ein und trägt mit dem gleichen Anteil zu seinem Einkommen bei.


Die guten Ergebnisse in der Bullenmast wären ohne die Intensivberatung durch den LKV nicht möglich. „Wir bekommen klare Empfehlungen, und die versuchen wir konsequent umzusetzen“, erläutert der Mäster. So passt Obermeyer z. B. wöchentlich die Rationen für alle Altersgruppen exakt an Prombergers Futterpläne an. „Als Nebenerwerbsbetrieb habe ich gar nicht die Zeit, mich fachlich ständig auf dem Laufenden zu halten“, so der Landwirt.


Straffe Arbeitsorganisation


Dass er mit der Mast Geld verdient und dort seine Zeit mit 12 bis 13 € je Stunde gut verwertet, liegt auch an der straffen Arbeitsorganisation. Der Mäster belegt den Kälberstall mit 20 Tieren grundsätzlich rein-raus. So konzentriert sich die Arbeitspitze „Einstallen“ mit dem Impfen, Enthornen und Angewöhnen der Kälber an den Tränkeautomaten auf wenige Wochen im Jahr. Zwei weitere Altersgruppen mit je 20 Tieren sind im Bullenstall untergebracht.


Auch die schlachtreifen Bullen verkauft der Landwirt als komplette Gruppe. „Ein Anruf genügt, und alle Tiere sind verkauft“, so Obermeyer. Trotzdem erzielt er überdurchschnittliche Erlöse. Der Mäster vermarktet alle Schlachtiere über die Erzeugergemeinschaft für Schlachtvieh in der Oberpfalz (ESO). Mit dieser hat er einen festen Vertrag mit attraktiver Preismaske abgeschlossen.


Ein weiterer Erfolgsfaktor ist Obermeyers konsequenter Sparkurs bei den Festkosten. Der Bullenstall ist zwar bereits 26 Jahre alt, aber noch voll funktionsfähig. Und für die Kälberhaltung hat er 1997 ein Altgebäude umgenutzt. Einschließlich Lüftung und Tränkeautomat musste er nur 15 000 € ausgegeben.


Zudem hat der Mastprofi kaum noch eigene Maschinen. Einige Arbeiten, z. B. das Maissäen oder Gülleausbringen, vergibt er. Für andere Arbeiten, wie das Pflügen, leiht er Maschinen von Berufskollegen.


Trotz allem wäre für Obermeyer die Bullenmast nicht möglich, wenn er nicht auf seine Familie zählen könnte. Seine Frau Anna kümmert sich um die Kälber. Und sie macht meist auch abends den Bullenstall. Tochter Regina, die als Erzieherin arbeitet, unterstützt sie dabei. Sie übernimmt auch die Stallarbeit, wenn die Eltern in Urlaub fahren. Regina macht die Arbeit auf dem Hof Freude: „Ich will nicht ausschließen, dass ich später den Betrieb so weiterführe, wie meine Eltern das jetzt praktizieren.“Klaus Dorsch

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