Nachdem Sie den Gesamt-N-Bedarf im Frühjahr ermittelt haben, stellt sich die Frage, wie Sie die N-Gaben am besten aufteilen. Damit das Wachstum im Frühjahr zeitig anspringt, empfiehlt sich eine 1. N-Startgabe zur Regeneration der Bestände.
Wie viel Stickstoff Sie vor Beginn der Vegetation zur Regeneration der Bestände düngen sollten, hängt vor allem von Bodenart, Wassersättigung des Bodens und Feinwurzelbildung der Rapspflanzen ab. Es gilt: Je schwerer der Boden und je mehr er mit Wasser gesättigt ist, umso höher sollte die Regenerationsdüngung ausfallen. Hat der Raps im Februar bereits viele feine Wurzeln gebildet, können Sie eventuell auf eine Regenerationsdüngung verzichten, wenn der Raps wenigstens 12 Blätter gebildet hat. Eklatanter N-Bedarf darf aber nicht zu erkennen sein. Die Mengen für die Regenerationsdüngung unterschiedlich entwickelter Bestände entnehmen Sie Übersicht 5. Überschreiten Sie diese Mengen nicht, damit der Raps im Kurztag nicht zu viel (Nitrat-)Stickstoff aufnimmt.
Als Düngerform eignen sich NH4- bzw. Amid-Dünger, wenn Sie diese bis Ende Februar, rund 4 Wochen vor Beginn der Streckung, ausbringen. Denn bei Temperaturen um 5 °C im Boden dauert die Nitrifizierung ca. 4 bis 6 Wochen. Können Sie dagegen erst nach Beginn der Vegetation düngen, sind NO3-haltige N-Dünger zum Starten besser geeignet.
2. N-Gabe ab EC 31:
Die Höhe der Ertragsdüngung ab Schossbeginn ergibt sich aus der Differenz zwischen N-Gesamtdüngung und Regenerationsgabe (Startgabe). Die Gabe sollte fallen, sobald die Rapspflanzen begonnen haben, sich zu strecken. Das sichert den Schotenansatz. Die Mengen für diese 2. N-Gabe sind ebenfalls in Übersicht 5 dargestellt.Nach einer Startgabe von 50 (Sand) bis 70 (Ton) kg/ha N können Sie die Ertragsdüngung durchführen, sobald der Spross eine Länge von 5 cm erreicht hat. Bei höheren Startgaben von 80 bis 100 kg je ha N, sollte die 2. N-Gabe erst 10 bis 14 Tage später fallen, also bei einer Sprosslänge von etwa 20 cm. Alternativ bietet es sich an, die 2. N-Gabe zu teilen. So können Sie einen Teil der Ertragsdüngung als AHL (15 bis 20 kg/ha N) zusammen mit der Rapsglanzkäferbehandlung in die Knospe geben.