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Spritzeinsatz: Präzise und sauber

Lesezeit: 5 Minuten

GPS-gesteuerte Teilbreiten können helfen, Punkteinträge zu vermeiden. Führen Sie nach dem Spritzen eine gründliche Innen- und Außenreinigung auf dem Feld durch.


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Kontrollschächte für Drainagen, Beregnungsbrunnen oder Bodenvertiefungen im Feld (Sölle) darf man keinesfalls überspritzen. Denn diese Mittelmengen gelangen direkt in Gewässer. Beim Spritzvorgang ist es aber schnell passiert, dass man die entsprechenden Teilbreiten von Hand an diesen „Hindernissen“ nicht zügig genug oder aus Versehen gar nicht ausschaltet.


Automatische Teilbreiten:

Helfen kann Ihnen dabei die automatische Teilbreitenschaltung (ATS). Diese schaltet satellitengenau an sogenannten Nichtzielflächen ab (Übersicht 1). Zudem ist sie nützlich, um Überlappungen am Vorgewende oder in Keilen zu minimieren.


Je nach Anbieter ist es möglich, zuvor markierte Feldabmessungen und Bereiche im Acker, die nicht behandelt werden sollen, per Datenträger zu übernehmen. Die ATS errechnet automatisch den passenden Ein- und Ausschaltzeitpunkt der Teilbreiten am Vorgewende und den Nichtzielflächen. Bei den meisten Systemen liegen die Abweichungen unter 1 m. So ein „gutes Augenmaß“ haben die wenigsten Fahrer – vor allem nicht bei Dunkelheit.


Generell sollten vorhandene Drainageschächte gut verschlossen sein. Einige Landwirte markieren solche Stellen im Acker z. B. mit Kunstoffstäben, vor allem, wenn Fahrer häufiger wechseln. Möglich ist es auch, sich mit akustischen Systemen warnen zu lassen, wenn man sich einer Nichtzielfläche nähert.


Reinigen Sie auf dem Feld!

Nach dem Spritzvorgang (Düsen spucken Luft), geht es an die Reinigung. Ein einfaches Spülen des Tanks reicht aus, wenn man mit demselben Mittel in der gleichen Kultur ein anderes Feld behandelt. Das Klarwasser verdünnt beim Spülen die Restmenge und verhindert, dass sich Wirkstoffe an Tankinnenwänden, in Schläuchen oder Düsen ablagern.


Eine sorgfältige Innenreinigung ist dagegen nötig, wenn minimale Reste die Folgekultur gefährden können. Das ist z. B. der Fall, wenn man nach dem Einsatz von Sulfonylharnstoffen in Getreide zu breitblättrigen Kulturen wechselt. Die Reinigung sollte direkt nach der Arbeit auf dem Acker erfolgen. In der Spritze sollte zudem möglichst wenig Restmenge zurückbleiben. Bringen Sie den Rest auf einem noch unbehandelten Stück (Übersicht 2) aus.


Bei automatisierter Reinigung muss der Fahrer nicht mehr absteigen. Die Systeme schalten alle Funktionen durch, damit keine „toten Enden“ übrig bleiben. Von Vorteil ist, wenn sich auch die Einspülschleuse spülen lässt.


Üblich ist die Reinigung in mehreren Schritten. Das System teilt hierfür das Frischwasser in 2 bis 3 Portionen auf. Wenn möglich, startet der erste Gang mit größerer Menge. Bei der Bedienung gibt es Unterschiede:


  • Manuell: Der Fahrer muss jeden Schritt kennen und ansteuern.
  • Halbautomatisch: Der Rechner schlägt den jeweils nächsten Schritt vor, der Fahrer klickt sich durchs Programm.
  • Vollautomatisch: Der Rechner spielt alle Schritte automatisch durch und meldet sich nur, wenn der Fahrer einschreiten muss, z. B. Vorfahren zum Ausbringen nach Abschluss eines Reinigungsgangs.


Maßstab für die Qualität der Innenreinigung ist die Restkonzentration. Diese gibt an, wie viel Prozent der ursprünglichen Spritzflüssigkeit noch im Wasser der gereinigten Spritze enthalten ist. Neuere Geräte bleiben meist unter dem Grenzwert von 0,25 %. Doch Vorsicht! Dieser reicht nicht immer aus. In bestimmten Situationen müssen Sie die Spritze zusätzlich mit speziellen Reinigern (z. B. All clear extra) säubern. Mehr dazu im Beitrag auf Seite 28.


Entscheidend für die Gefahr von Punkteinträgen ist Folgendes: Die Menge an Restflüssigkeit und vor allem Mittelrest, die nach der Reinigung noch aus Ablassventil, Saug-/Druckfilter oder Befüllventil auf den Boden gelangen kann. Grenzwerte für diese ablassbare Menge (Drainable Volume) gibt es in Dänemark oder Frankreich, in Deutschland jedoch nicht. Bei neueren Spritzen liegen die ablassbaren Mengen bei rund 4 bis 15 l. Diese enthalten in der Regel unter 0,25 mg Wirkstoff. Abhängig vom Bundesland ist es in vielen Regionen mit Viehhaltung möglich, diese Restmenge in die Gülle einzuleiten. Ein punktuelles Ablassen auf dem Feld ist nicht zu empfehlen, da dies zu einer Überdosierung an der entsprechenden Stelle führt. Infos zur fachgerechten Entsorgung von Resten lesen Sie ab Seite 32.


Bei älteren Geräten ohne Terminal beträgt die benötigte Klarwassermenge für das Reinigen etwa 10 % des Haupttankvolumens. Tanks ohne Innenreinigungsdüsen sollte man mehrmals spülen – das erhöht den Reinigungsgrad deutlich. Die Spülflüssigkeit können Sie wiederum im Spritzfenster ausbringen. Für kleine Feldspritzen gibt es Sets für die Innen- und Außenreinigung auf dem Feld (Behälter + Elektropumpe + Innenreinigungsdüse + Spritzlanze).


Penibel von außen reinigen!

Für die Außenreinigung auf dem Acker stehen Ihnen von der Waschbürste über eine Spritzlanze bis hin zum Hochdruckreiniger an der Spritze viele Möglichkeiten zur Verfügung. Achten Sie dabei vor allem auf Düsen, Gestänge und die Rückseite des Tanks, da hier die meisten Wirkstoffreste anhaften. Abdriftreduzierende Düsen erzeugen deutlich weniger Belag als feintropfige Standardflachstrahl-Düsen. Generell gilt: Stellen Sie Ihre Feldspritze immer unter Dach ab, damit keine Reste mit dem Regen abwaschen. Matthias Bröker

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