Wie können wir die Eiweißversorgung auf Dauer sicherstellen? Diese Frage treibt viele Fütterungsexperten um. Kopfschmerzen bereitet die Tatsache, dass echte Alternativen zum Importsoja fehlen. Der Anbau heimischer Leguminosen z. B. ist wirtschaftlich uninteressant. Und solange die Politik keine finanziellen Anreize schafft, dürfte sich an der Situation wenig ändern.
Hoffnungen setzen Wissenschaftler in die Alge. Denn sie setzt die von der Sonne kostenlos gelieferte Ener-gie sehr gut in Eiweiß um, außerdem enthält sie viele wichtige essentielle Aminosäuren.
Die Hochschule Anhalt hat gerade erst zusammen mit der Industrie eine neue Versuchsanlage für die Produktion von Mikroalgenbiomasse in Betrieb genommen. Das Ziel ist, wettbewerbsfähige Lösungen für die Produktion von Mikroalgenmasse zu finden.
Aber genau hier liegt der Knackpunkt: Der Anbau der Algen in so genannten Photobioreaktoren ist derzeit noch so teuer, dass die Alge momentan kaum Chancen haben dürfte, im Futtertrog zu landen.
Der beste „Einwechselspieler“ für Soja dürfte bis auf Weiteres Raps sein. Die Sorten wurden in den letzten Jahren züchterisch weiterentwickelt, Bitterstoffe bereiten heute viel seltener Probleme als früher. Hinzu kommt: In zahlreichen Fütterungsversuchen hat sich der Rapseinsatz bewährt. Marcus Arden