Vom Terminhandel auf Butter und Magermilchpulver können auch Milcherzeuger profitieren. Da bestehende Vertragsbeziehungen vom Termingeschäft nicht berührt werden, könnte man sofort ein Börsenkonto eröffnen und mit der Preisabsicherung starten. Eine Preisabsicherung über die Börse dürfte zunächst vor allem für Milchviehbetriebe interessant sein, die z. B. nach einer größeren Investition Sicherheit brauchen.
Leider lässt sich die Börse wegen der Kontraktgröße von jeweils 5 t (Butter bzw. Pulver) erst bei einem Milchviehbestand ab etwa 100 Tiere sinnvoll nutzen. Für viele Milcherzeuger dürfte sich zudem der „Umweg“ über Butter- und Pulverkontrakte als zu große Hürde erweisen.
Wir brauchen deshalb dringend einen Rohmilchkontrakt, den aber derzeit noch keine Terminbörse in der Pipeline hat. Deshalb sind die Molkereien in der Pflicht, Basiskontrakte zu entwickeln. Dann hätten auch kleinere Milcherzeuger eine Chance, über ihren Abnehmer kostendeckende Milchpreise langfristig zu sichern, ohne finanzielle Risiken eingehen zu müssen.