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„Wir werden gute Milchpreise zahlen!“

Lesezeit: 4 Minuten

Was hat Arla mit den Allgäuland Käsereien vor und worauf müssen sich die Milchlieferanten einstellen? top agrar sprach darüber mit Torben Olsen, Geschäftsführer von Arla Foods Deutschland.


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Herr Olsen, Arla hat die Allgäuland Käse­reien trotz veralteter Milchwerke und hoher Erfassungskosten übernommen. Warum?


Olsen: Es ist richtig, die Produktionsstätten sind nicht auf dem neuesten Stand und wir müssen hier noch viel Geld investieren. Aber es gibt bei Allgäuland hervorragende Fachleute, die sehr guten Käse produzieren können. Wir erwarten uns viel von der Kombination von deren mit unserem Know-how, besonders was die Herstellung von Rohmilch?Käse betrifft. Entscheidend ist jedoch: Allgäuland als Region passt hervorragend in unser Leitbild „Der Natur ein Stück näher“. Das Allgäu ist eine fantastische Landschaft, und das wollen wir stark vermarkten. Und zwar nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA und in Kanada.


Bleiben die Allgäuland-Marken erhalten?


Olsen: Die Marke „Bergbauern“ soll auf jeden Fall erhalten bleiben, „Allgäuland“ wahrscheinlich auch. Wir prüfen zurzeit, wie das in unser Markenportfolio passt. Aber Allgäuland als Unternehmen gibt es nicht mehr. Das Unternehmen soll künftig Arla Foods heißen.


Wird die Allgäuland GmbH direkt dem Arla-Konzern zugeordnet oder Teil der Hansa-Milch werden?


Olsen: Allgäuland soll von der Arla-Zentrale in Düsseldorf gesteuert werden, und nicht von der Hansa-Milch in Upahl. Wir in Düsseldorf haben das Know-how für die Vermarktung und den Vertrieb von Mischfetten und Käse, während Hansa Frischeprodukte herstellt.


Wie sieht der Konsolidierungs-Fahrplan für die nächsten Monate aus?


Olsen: Wir wollen jetzt genau analysieren, welche Produkte und welche Molkereien gut laufen und welche nicht. Und was nicht so gut läuft, müssen wir sofort wegnehmen. Das betrifft besonders die Produktbereinigung. Wir wollen aber auch so schnell wie möglich eine Entscheidung über die Standorte treffen, um den Mitarbeitern Sicherheit zu geben.


Welche Milchmenge brauchen Sie mittelfristig, um Ihre Werke auszulasten?


Olsen: Wir können gut mit den 235 Mio. kg starten, die wir jetzt unter Vertrag haben. Wenn wir mehr Milch brauchen, wird das kein Problem sein, weil uns bereits viele MEGs Milch angeboten haben.


Sie werden aber überdurchschnittliche Preise bieten müssen, wenn Sie sich weitere Milch sichern wollen. Werden die Arla-Eigentümer das mittragen?


Olsen: Unsere Eigentümer ziehen mit, solange wir gute Geschäfte machen. Sie kennen unsere Pläne und stehen voll hinter den Investitionen in die Allgäuland. Unsere Bauern denken langfristig – im Gegensatz zu vielen anderen Genossenschaften. Deshalb haben wir ja auch in 41 Jahren so ein Riesen-Unternehmen aufgebaut.


Der aktuelle Auszahlungspreis auf Basis der Durchschnittspreise in Bayern und Baden-Württemberg gilt für ein halbes Jahr. Was kommt danach?


Olsen: Dann werden wir mit den Lieferanten neu verhandeln. Sicher ist, dass Arla auch nach den sechs Monaten einen guten Milchpreis zahlen wird. Wir investieren doch jetzt nicht viel Geld in Allgäuland, und dann kündigen die Bauern nach drei Jahren und wir stehen ohne Milch da. Das wäre fatal.


Sie sind jetzt ins vordere Mittelfeld der deutschen Molkereien gerückt, aber noch nicht unter den Top 3. Planen Sie schon die nächste Übernahme?


Olsen: Unser Ziel ist, unter die Top 3 zu kommen. Aber in den nächsten Monaten stellen wir erst einmal die Allgäuland auf die Beine. Dann sehen wir weiter. In meiner Schublade liegt schon ein Zettel, auf dem etwas steht. Aber der bleibt vorerst da liegen.


Allgäuland wird also nicht Ihre letzte Übernahme in Deutschland sein.


Olsen: Das wird mit Sicherheit nicht das Ende sein.

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