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top agrar Fahr­bericht - Flotter Fünfer fährt stufenlos

Lesezeit: 4 Minuten

Deutz-Fahr baut jetzt auch einen stufenlosen Antrieb in die Fünfer-Baureihe ein. Wir waren mit dem kompakten Allrounder 5110 TTV in Bayern unterwegs.


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Die vier Fünfer-Modelle zwischen 100 und 130 PS sind die kleinen Allrounder im Deutz-Fahr-Programm. Wirklich „Allround“ sind auch die Ausstattungsvarianten vom einfachen Einsteiger bis zur kompletten P-Version. Wir konnten Mitte Juli die brandneue, stufenlose Topausstattung aus dem SDF-Werk im italienischen Treviglio testen.


Auch wenn es etwas abgegriffen klingt: Der Fünfer ist ein hübscher Schlepper. Die Frontscheinwerfer haben fast schon einen aggressiven Blick – hier legten die italienischen Edeldesigner von Giugiaro ordentlich Hand an. Doch wie viel steckt hinter dem schönen Design?


Der Zugang zur geräumigen E-Class-Kabine von links ist prima und auch von rechts okay. Das Lenkrad schwenkt per Hebel samt Armaturenträger weg. Prima, doch eine Lösung mit Fußpedal hätte uns noch besser gefallen. Trotz des Sechspfosten-Konzepts ist die Rundumsicht klasse, und in Deutschland gehört das Glasdach zur Serienausstattung (FOPS-Version a. W.). Die Frontscheibe lässt sich optional weit aufstellen, bei den beiden Seitenfenstern ist das Standard.


Mehr Komfort:

Die Verarbeitungsqualität der Verkleidungen, der gepolsterte Beifahrersitz (mit Rückenlehne und Automatikgurt) und auch die Bedienelemente machen einen guten Eindruck. Auf Wunsch lässt sich die Kabine mit einer mechanischen oder sogar einer niveauregulierten Luftfederung aufmotzen. Wer noch mehr Komfort möchte, kann dem Fünfer dann eine Federung für die Vorderachse spendieren.


Der Vierzylinder von Deutz (TCD 3,6 LO4) hat 3,6 l Hubraum, Zweiventiltechnik, ein Common-Rail und 105 PS Nennleistung. Die aktuelle Abgasnorm 3B erfüllt das Triebwerk per externer Abgasrückführung und Dieseloxidations-Kat (DOC). Ein Partikelfilter oder AdBlue sind nicht an Bord.


Besonders gespannt waren wir auf den stufenlosen Antrieb. Er stammt nicht wie bei den größeren Baureihen von ZF, sondern wurde zusammen mit Bosch selbst von Same-Deutz-Fahr entwickelt. Das Grundkonzept gibt es bereits im Agrofarm TTV, die aktuelle Version wurde aber überarbeitet: Seinen Topspeed von 40 bzw. 50 km/h erreicht der Antrieb jeweils mit reduzierter Motordrehzahl. Den 5110 TTV gibt es ab 81 950 € Listenpreis (o. MwSt.).


Es gibt drei Fahrstrategien: Auto, Zapfwelle und Manuell, zwischen denen man per Knopf am angenehm kleinen Fahrhebel springen kann – was aber eigentlich nicht notwendig ist. Denn nach Motorstart ist immer die Automatik aktiv, der Zapfwellenmodus schaltet sich selbstständig zu, und den manuellen Modus braucht man eigentlich wenig. Wie immer bei Deutz-Fahr ist die Höchstgeschwindigkeit bei Start in vier Schritten (5, 10, 20 und 40 bzw. 50 km/h) limitiert. Den gewünschten Geschwindigkeitsbereich kann man aber schnell per Fahrhebel anwählen. Rechts neben dem Sitz liegt der mechanische Schalthebel für die Untersetzung (2 Bereiche, 0 bis 25 km/h und 0 bis 40 bzw. 50 km/h). Praktisch ist der aktive Stillstand, der das Wegrollen des Schleppers verhindert.


Von Eco bis Power:

Die Motordrückung wechselt der Fahrer per Drehregler stufenlos auf der Seitenkonsole zwischen Eco (maximal 1 600 Motorumdrehungen), Auto (1 000 – 2 100) und Power (kaum Drehzahldrückung). Das funktionierte bei unserem Test gut.


Den Schwerpunkt legt Deutz-Fahr auf das Fahr-pedal, denn einen „echten“ Fahrhebelmodus hat der Fünfer nicht. Aktiviert man aber den Tempomaten, kann man auch per Hebel schneller und langsamer fahren – was prima klappt. Wir finden allerdings, dass sich dabei der programmierte Tempomat-Wert nicht ändern sollte. Bleibt noch der gute Wendeschalthebel, an dem man einfach die Aggressivität in fünf Stufen verstellen kann. Anders als ein Fünfer mit Schaltgetriebe hat der TTV übrigens „nur“ 3 Zapfwellendrehzahlen (540, 540E und 1 000).


Zur P-Version – die alle TTV serienmäßig haben – gehören bis zu fünf doppelt wirkende Steuergeräte – alle elektro-proportional und alle mit Schwimmstellung. Bei unserem Test-Fünfer verteilten sie sich auf einen guten Kreuzhebel und drei Fingertipp-Schalter auf der Konsole. Die Programmierung der Menge ist einfach: Den blauen Aufnahmeknopf drücken, mit dem Hebel die gewünschte Menge „anfahren“ und per Knopf abspeichern (dabei fließt aber leider kein Öl). Die aktuelle Einstellung erscheint direkt auf dem farbigen „Workdisplay“ vorne rechts am Holm. Eine Zeitfunktion gibt’s nur bei den drei Fingertipp-Hebeln, nicht beim Kreuzhebel. Hier arbeitet Deutz-Fahr weiter mit Drehknöpfen.


Drei Pumpen:

Drei Hydraulikpumpen stehen zur Wahl: 60 l Standard, 60 l mit verminderter Drehzahl (Eco) und eine 90 l-Tandempumpe. Für die große Pumpe bietet Deutz-Fahr optional ein Regelsystem an: Wird kein oder weniger Öl benötigt, kann es über einen Bypass nahezu drucklos zurück in den Tank fließen (Flow-Control). Über dieses System ist dann auch ein Power-Byond im Heck lieferbar, obwohl keine LS-Verstellpumpe an Bord ist.


Ein weiteres, nettes Detail haben wir zum Schluss ausprobiert: Per Knopfdruck verdoppelt das SDD (Steering Double Deplacement) den Öldurchfluss durchs Lenkorbitrol. Dann reichen 2,2 Lenkradumdrehungen anstatt der 4,5 und der kompakte Fünfer ist richtig wendig. Unter dem Strich finden wir: Der Schlepper ist viel mehr als ein schöner Schein.


Guido Höner

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