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top agrar-PraxisTest - Viel Leistung aus drei Zylindern

Lesezeit: 6 Minuten

Mit der 5600er-Baureihe schickt MF eine überarbeiteteGeneration der 5400er-Serie ins Rennen. top agrar-Südplus hat zwei Traktoren des 5610 getestet.


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Kraftstoffsparende Motoren sind das Gebot der Stunde. Heute ­leisten bereits vier Zylinder rund 150 PS. Kein Wunder, dass auch 3-Zylinder-Motoren wieder „salonfähig“ werden, mit denen nun schon über 100 PS Motorleistung möglich sind.


Wie im neuen MF 5600. In diesem Modell werden AGCO Power Aggregate verbaut, die schon im 200er-Fendt im Einsatz sind. Die 5600er-Baureihe deckt einen Bereich von 85 bis 105 PS Maximalleistung ab und holt dabei die Kraft aus einem AGCO-Sisu 3-Zylindermotor.


Die Abgasnorm Tier 4 wird durch eine externe Abgasrückführung und einen wartungsfreien Diesel-Oxidationskatalysator erfüllt. Die Harnstofflösung AdBlue wird nicht benötigt. Trotz all der zusätzlichen Technik konnte die Freisichtmotorhaube beibehalten werden, die Sicht nach vorne ist nach wie vor top! Mit der Motorleistung waren wir sehr zufrieden. Der 3-Zylinder ist zwar im unteren Drehzahlbereich nicht gerade „bissig“, taut aber mit steigender Drehzahl richtig auf. Das ex-trem leise Motorgeräusch in der Kabine erweckte anfangs das Gefühl, der Traktor würde nicht richtig auf Leistung gehen. Erst der Blick auf Drehzahlmesser und Tacho zeigten, dass alles normal läuft. Beim Leistungstest konnten wir eine maximale Leistung von 84 PS bei 1 999 U/min an der Zapfwelle abnehmen.


Kabinenfederung ein Muss:

Die neue Kabine, die aus der 7600er-Serie stammt, ist nicht nur extrem leise – bei Transportarbeiten haben wir 72 dB gemessen – sie bietet auch viel Platz und Komfort. Als Wunschausrüstung ist eine mechanische Kabinenfederung erhältlich.


Für den Test standen uns zwei baugleiche Maschinen zur Verfügung, eine davon mit eben dieser Federung. Extreme Wendigkeit wird meist durch sehr kurze Radstände erzielt und das geht immer auf Kosten des Fahrkomforts. Die hier verbaute Kabinenfederung erfüllt ihren Zweck und schluckt sämtliche Schläge des Fahrwerks. Auf sie sollte man auf keinen Fall verzichten.


Neben dem praktischen Beifahrersitz mit Sicherheitsgurt ist uns auch der großzügige Einstellbereich am Lenkrad aufgefallen. Höhe und Neigungswinkel sind stufenlos zu verstellen. Mehrere, zum Teil verschließbare Ablagefächer sorgen für die richtige Ordnung in der Kabine. Ein Fach ist sogar an die Klimaanlage angeschlossen. So bleiben Getränk und Brotzeit immer frisch, super Lösung!


Das Visio-Glasdach der Kabine ermöglicht beim Arbeiten mit dem Frontlader auch bei gehobener Schwinge eine „entspannte“ Sicht auf das Ladewerkzeug. Ein Testtraktor war mit einem hauseigenen MF 946 Frontlader ausgestattet, der von Quicke produziert wird.


Das An- und Abbauen des Laders dauert nur wenige Minuten. Durch die Freisichtmotorhaube gelingt das Einfahren in die Laderschwinge problemlos. Mit einem Multikuppler werden Hydraulik und Elektrik in einem Arbeitsgang verbunden. Mit dem Lock & Go-System verriegelt sich der Lader nun automatisch in der Konsole, ohne dass der Fahrer absteigen muss. Lediglich die Abstellstützen müssen noch eingeklappt werden.


Bedient wird der Lader mit dem Multifunktions-Joystick. Weil er als Kreuzsteuerhebel ausgeführt ist, kann man damit zwei zusätzliche Hydraulik-Steuerkreise vorne an der Geräteaufnahme elektrisch schalten. Wir hatten ein „Kroko“ zum Mistladen im Einsatz.


Perfektioniert wird der Joystick durch die Möglichkeit, auch Fahrtrichtung sowie Gang und Gruppe per Knopfdruck zu wechseln. So steuert die rechte Hand alle Funktionen, die zum Laden notwendig sind. Neu ist auch die Funktion „Kuppeln mit dem Bremspedal“. Durch Umstellung im Terminal wird mit einem Fuß gebremst und zugleich ausgekuppelt. Zusammengefasst kann man vom perfekten Frontladertraktor sprechen, der dem Komfort eines Radladers sehr nahe kommt.


Komplizierte Programmierung:

Das vielfach erprobte Dyna-4-Getriebe ist auch in dieser Serie wieder im Einsatz. Wir kennen die Technik bereits aus vorangegangenen Praxistests und waren stets zufrieden. Doch dieses Mal bereitete sie uns etwas Kopfzerbrechen: Speziell bei Arbeiten auf dem Hof war es immer wieder notwendig, den „Startgang“ neu festzulegen.


Hier ist jene Getriebeprogrammierung gemeint, mit der der Traktor beim Fahrtrichtungswechsel losfährt. Um den richtigen Gang zu wählen, muss man das Kupplungspedal durchtreten, den PowerControl-Hebel am Lenkrad auf Plus oder Minus stellen und den T-Hebel in der rechten Konsole vor- oder zurückdrücken.


Die Einstellungen sind dabei am kleinen Terminal im Armaturenbrett grafisch dargestellt. Aus unserer Sicht ein komplizierter Vorgang, der von ungeübten Fahrern schwer nachvollziehbar ist. Hier gibt es sicher eine einfachere Lösung!


Ist die Einstellung erst erledigt, ist das Fahren kinderleicht: Je nach Bedarf können Gang und Gruppen mit dem T-Hebel oder mit dem PowerControl-Hebel links an der Lenksäule geschaltet werden.


Eine neue Automatikfunktion ermöglicht sogar das Fahren ohne manuellen Schaltvorgang. Über die Betätigung des Gaspedals beschleunigt der MF und schaltet selbstständig wie bei einem stufenlosen Getriebe rauf und runter.


Die zwei Hydraulikpumpen für Steuerventile und Hubwerk lassen sich per Knopfdruck kombinieren und liefern dann satte 100 Liter Durchflussmenge. In Kombination mit dem Frontlader wirklich ein Hit, da auch bei schweren Lasten sehr zügig gearbeitet werden kann! Aber auch an den Steuerventilen am Heck kann dann bei Bedarf volle Leistung abgerufen werden.


Die extrem kompakte Ventilanordnung am Heck ist etwas unglücklich. Denn bei Verwendung eines hydraulischen Oberlenkers kann es vorkommen, dass dieser bei vollem Aushub in Kontakt mit der Zuleitung für die Fronthydraulik kommt und diese schlimmstenfalls abdrückt, wie uns ein Landwirt berichtet hat. Die oben erwähnte Fronthydraulik kann man vom Fahrersitz aus direkt am Heck mechanisch sperren.


Das Lecköl-Sammelsystem hat den Praxistest nicht unbeschadet überstanden. Einige der instabilen Kunststoffteile sind dabei zu Bruch bzw. verloren gegangen.


Die farbliche Kennzeichnung bzw. Zuordnung der Anschlüsse zu den mechanischen Steuergeräten war etwas irreführend, da sie nicht zusammenpassten. Für vier Steuerkreise standen sechs Farben zur Auswahl, das könnte man aus unserer Sicht kostengünstig vereinfachen.


Das stabil ausgeführte Hubwerk kann an beiden Kotflügeln bedient werden. Die Arbeitsbeleuchtung des MF 5610 ließ keine Wünsche offen, Anzahl und Verstellmöglichkeiten der leistungsstarken Strahler sind optimal.


Einfache Wartung:

Die Wartung geht einfach von der Hand: Der Getriebeölstand wird per Schauglas am Heck, links neben dem Zapfwellenstummel kontrolliert. Die einteilige Motorhaube kann in zwei Etappen ganz nach oben geschwenkt werden, Filter und Ölmaßstab sind dann leicht zu erreichen.


Die Kühler sind bei den 5600ern starr verbaut, jedoch mit breitem Zwischenraum. Dadurch kann hier gut mit der Druckluftpistole gereinigt werden.


Eine Werkzeugbox ist unter dem rechten Aufstieg „versteckt“. Sie ist zwar lobenswerterweise mit einem Schloss gesichert. Allerdings benötigt man zum Öffnen immer den Startschlüssel. Das hat uns im Alltag nicht wirklich gefallen.

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