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Rentenbank-Agrarbarometer

Erwartungen in Landwirtschaft auf tiefstem Stand seit zehn Jahren

Die Landwirte halten wegen der aktuellen Unsicherheiten ihr Geld zusammen, die Banken spüren die sinkende Investitionsbereitschaft. Auch die künftige Lage schätzen die Bauern als schwierig ein.

Lesezeit: 3 Minuten

Landwirte schätzen ihre zukünftige wirtschaftliche Lage so schlecht ein wie nie in den letzten zehn Jahren. Dies ist ein zentrales Ergebnis des neuen „Rentenbank-Agrarbarometers“.

Rund drei Viertel der befragten Landwirte beurteilen ihre aktuelle Lage als zufriedenstellend oder besser. Allerdings sinken diese Werte seit Anfang 2023. Nur etwas mehr als die Hälfte der Landwirte und der diesbezüglich ebenfalls befragten Lohnunternehmer planen Investitionen in den nächsten sechs Monaten.

Die im Rentenbank-Agrarbarometer befragten Landwirte stufen ihre aktuelle wirtschaftliche Lage zu 77 % als befriedigend oder besser ein. Auf der Skala des Agrarbarometers, die mögliche Werte von -10 bis +10 Punkte umfasst, liegt die Bewertung damit bei +0,5 Punkten. Allerdings ist der Wert seit Anfang des vergangenen Jahres stark fallend.

Wie sehen Landwirte die Zukunft?

Gleichzeitig ist die Einschätzung der zukünftigen wirtschaftlichen Lage so schlecht wie nie in den letzten zehn Jahren. 48 % der Befragten geben an, dass sie eine Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage erwarten, während 42 % von einer gleichbleibenden Situation ausgehen. Nur 8 % rechnen mit einer Verbesserung.

Auf der Skala des Agrarbarometers ist diese Bewertung mit -4,7 Punkten extrem schwach. Damit sinkt auch die Bewertung der Gesamtsituation, die den Durchschnitt der aktuellen Lage und der Erwartungen abbildet, weiter. Dieser als „Agrar-Geschäftsklimaindex“ bezeichnete Wert liegt mit nun -2,1 Punkten unter dem Wert zu Beginn des letzten Jahres (-1,5 Punkte).

Erstmal abwarten

Lediglich 56 % der befragten Landwirtinnen und Landwirte sowie 53 % der ebenfalls dazu befragten Lohnunternehmen planen in den nächsten sechs Monaten Investitionen. Bei diesen Betrieben soll vor allem in Maschinen für die Außenwirtschaft für den Ackerbau sowie in erneuerbare Energien investiert werden.

Weiter wurde gefragt, welche Betriebszweige die Landwirte in den nächsten Jahren ausbauen, zurückfahren oder aufgeben wollen. 28 % der Befragten geben an, Veränderungen zu planen. Dabei wollen die Landwirte insbesondere den Bereich Photovoltaik ausbauen bzw. neu aufbauen. Gleichzeitig planen 54 % keine Veränderungen, weitere 15 % wollen abwarten.

Imvestitionszurückhaltung ist fatal

„Das Agrarbarometer zeigt, dass die Branche sich mit Investitionen zurückhält und abwartet. Das ist fatal, denn gerade jetzt müssen die Betriebe investieren, um sich für die kommenden Herausforderungen zukunftsfähig aufzustellen“, so Nikola Steinbock, Sprecherin des Vorstandes der Landwirtschaftlichen Rentenbank.

„Politik, Verbände und Banken müssen gemeinsam die Voraussetzungen dafür schaffen. Wir brauchen eine starke Landwirtschaft, denn die grüne Branche produziert nicht nur hochwertige Lebensmittel, sondern leistet auch durch ihre vielfältigen Leistungen einen wesentlichen gesellschaft-lichen Beitrag.“

DBV: Landwirtschaft dringend entlasten!

Die Mehrheit der Landwirte sieht laut DBV-Präsident Joachim Rukwied in der Agrarpolitik der Bundesregierung einen der zentralen Gründe für die geringe Investitionsbereitschaft und die fehlenden Zukunftsperspektiven.

"Das muss endlich ein Weckruf sein – sowohl für die Fraktionen als auch für die Bundesregierung. Die Berliner Politik ist jetzt gefordert, ein Entlastungspaket für die Landwirte auf den Weg zu bringen, das diesen Namen auch verdient. Auf die gemachten Zusagen müssen Taten folgen. Insbesondere muss endlich die steuerfreie Risikoausgleichsrücklage realisiert und konsequent am Abbau bürokratischer Hürden gearbeitet werden.“

Über das Rentenbank-Agrarbarometer

Das Rentenbank-Agrarbarometer wird seit März 2024 vierteljährlich im Auftrag der Landwirtschaftlichen Rentenbank vom Marktforschungsunternehmen Kynetec erhoben. Es basiert auf der Auswertung einer Befragung von 1.000 Landwirtinnen und Landwirten sowie 150 Lohnunternehmen in Deutschland.

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