Erdgas soll den Übergang zu den erneuerbaren Energien ebnen. Wegen hoher Gaspreise und sinkender Börsenstrompreise sind Gaskraftwerke derzeit jedoch wenig wirtschaftlich. Daher setzen Industrie und einige Politiker stark auf Schiefergas, das die Energiekonzerne mithilfe des sogenannten Frackings aus tieferen Gesteinsschichten pressen wollen. Beim Fracking werden Wasser, Sand und Chemikalien in den Boden gepresst. Über dadurch erzeugte Risse entweichen Erdgas und Erdöl. In den USA hat diese Art der Schiefergasförderung in den vergangenen Jahren zu sinkenden Gaspreisen geführt.

Der Sachverständigenrat der Bundesregierung für Umweltfragen (SRU) sieht die Schiefergasförderung kritisch. Eine aktuelle Stellungnahme des Rates macht deutlich, dass Fracking in Deutschland und in der EU für die Energiewende unnötig ist. Die Wissenschaftler begründeten das mit hohen Förderkosten und geringen Gasvorkommen, die nicht zu sinkenden Gaspreisen führen werden. Auch würden hohe Umweltrisiken (Gefahr für das Trinkwasser), der zusätzliche Flächenverbrauch und eine zweifelhafte Klimabilanz dagegen sprechen. Die Politik hat das Thema ohnehin erst einmal auf Eis gelegt: Die schwarz-gelbe Bundesregierung konnte sich nicht auf ein entsprechendes Gesetz zur Schiefergasförderung einigen.