Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

Leserfrage

Rente für Landwirtsfrauen: Was bringt ein Minijob zusätzlich zur Hofarbeit?

Nach der Kinderzeit steigen viele Frauen über einen Minijob wieder ins Berufsleben ein. Wir haben mit Wiebke Wennemer von der LWK Niedersachsen besprochen, wie sich das auf die Rente auswirkt.

Lesezeit: 4 Minuten

Frage:

Ich bin 53 Jahre alt und Ehefrau eines Landwirts. Seit das jüngste unserer vier Kinder drei Jahre alt ist, habe ich einen Minijob außerhalb des Betriebes, seit mittlerweile 10 Jahren. Von der Alterskasse bin ich befreit. „Zu teuer“, sagt mein Mann. Meine Frage: Was bringt mir der Minijob für die Rente und wie könnte ich sie darüber hinaus aufbessern?

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Antwort:

Alles, was Sie für die Altersvorsorge tun können, ist erst einmal sinnvoll. Auch wenn man nicht gerne darüber nachdenkt: Es ist immer gut, ein Auge darauf zu haben, wie man persönlich aufgestellt ist, falls der Partner vor einem verstirbt oder sich scheiden lässt.

So viel bringt ein Minijob für Ihre Rente

Wenn Sie auf die Rentenversicherungspflicht verzichtet haben, erhalten Sie beispielsweise bei einer Anstellung auf 400-Euro-Basis für jedes Jahr, das Sie einzahlen, später ca. 4 Euro mehr monatliche Rente. Wenn Sie sich von der Rentenversicherungspflicht befreit haben, zahlt nur Ihr Arbeitgeber auf das Rentenkonto ein. Dann bringt Ihnen jedes Jahr etwa 3 Euro mehr monatliche Rente.

Vorteile der Rentenversicherungspflicht

Wichtig zu wissen ist, dass die Rentenversicherungspflicht nicht nur auf die Höhe der späteren Rente einzahlt. Durch den kleinen Eigenanteil (3,6% des Bruttolohns) erhalten Sie unter anderem die volle Wartezeitanrechnung und halten Ihren Erwerbsminderungsrentenanspruch aufrecht, um nur zwei Punkte zu nennen.

Wie kommt man zurück in die Rentenversicherungspflicht?

Einmal abgewählt, kann man die Rentenversicherungspflicht allerdings nicht einfach wieder zubuchen. Stattdessen muss man den aktuellen Job kündigen, eine Pause einlegen und danach einen neuen Arbeitsvertrag aufsetzen. Falls es beim jetzigen Arbeitgeber möglich ist, wäre sonst auch eine Erhöhung beispielsweise in Teilzeit denkbar. Sobald der Job über die Minijob-Grenze von aktuell 538 Euro im Monat rutscht, wird er, ohne pausieren zu müssen, automatisch sozialversicherungspflichtig.

Was bringt die LAK?

Für Ehepartner von Landwirten hat das einen weiteren Vorteil: In dem Moment, in dem Sie über Ihren Beruf wieder sozialversicherungspflichtig werden, sind Sie auch über die Landwirtschaftliche Alterskasse (LAK) wieder rentenversicherungspflichtig. Davon könnten Sie sich natürlich wieder wie zuvor befreien lassen. Falls Sie allerdings noch ein Standbein für die spätere Rente hinzunehmen wollen, bringt der aktuelle Festbeitrag von 301 Euro monatlich (Westdeutschland) bei der LAK, nach einem vollen Beitragsjahr später 17,36 Euro monatliche Rente für das eigene Konto ein, plus Rentenerhöhungen.

Anstellung im Betrieb

Falls Sie bei Ihrem aktuellen Arbeitgeber keine Anstellung über der Minijob-Grenze bekommen können, wäre es auch eine Option, sich im Betrieb Ihres Mannes anstellen zu lassen. Sie leisten sehr wahrscheinlich sowohl umfangreiche Familienarbeit, führen den Haushalt und kümmern sich um die Kindererziehung sowie das Agrarbüro. Diese Tätigkeiten gerecht zu entlohnen, kann über einen Ehevertrag realisiert werden, aber auch über einen Arbeitsvertrag oder direkten Vermögensaufbau aus dem Betrieb auf den Namen der Ehefrau.

Rente aus der Kindererziehung

Außerdem rate ich, jetzt schon zu prüfen, ob die Rentenanwartschaften für die Kindererziehung und alle weiteren Zeiten, in denen Sie in die Deutsche Rentenversicherung eingezahlt haben, in Ihrem Rentenversicherungslauf zu finden sind. Wie das funktioniert, erfahren Sie hier. Pro Kind (ab 1992 geboren) bauen Sie für drei Jahre die Rentenansprüche eines Durchschnittsverdieners auf. Pro Kinderjahr liegen diese derzeit bei  37,60 Euro im Monat. Bei vier Kindern kommen Sie damit zukünftig auf Rentenzahlungen von ca. 450 Euro monatlich.

Unsere Expertin: Wiebke Wennemer, Versicherungsfachfrau IHK, sozioökonomische Beraterin und Mediatorin bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen.

Ihre Meinung ist gefragt

Was möchten Sie noch zum Thema Alterskasse oder Rente wissen? Haben Sie Fragen, Tipps oder Hinweise? Schreiben Sie uns unter katharina.meusener@topagrar.com

Oder haben Sie noch eine ganz andere Leserfrage? Wir helfen Ihnen gerne weiter! Schicken Sie uns Ihre Frage an leserfragen@topagrar.com

Mehr zu dem Thema

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.