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03/2013: SPD-Meldorf – Schlimmer geht's nimmer (Gegengedichte)

Ein weiteres Gedicht zur Landwirtschaft: Schwein gehabt Es meldet sich um zwölf mein Bauch, drum gehe ich nach altem Brauch zur Mittagszeit in ein Lokal, beende meine Hungerqual. Das Schönste ist der Weg dorthin, da kommt mir meist schon in den Sinn, wie ich jetzt meinen Gaumen kitzel' - zum Beispiel mit 'nem Jägerschnitzel.

Lesezeit: 4 Minuten

Das angeblich satirische Gedicht der SPD-Meldorf veranlasste unsere Leser, "Gegengedichte" zu verfassen, die wir hier gerne in voller Länge wiedergeben:   Zum Gedicht: „Im Märzen der Bauer“, top agrar 2/2013, Seite 17.


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Schwein gehabt


Es meldet sich um zwölf mein Bauch,

drum gehe ich nach altem Brauch

zur Mittagszeit in ein Lokal,

beende meine Hungerqual.


Das Schönste ist der Weg dorthin,

da kommt mir meist schon in den Sinn,

wie ich jetzt meinen Gaumen kitzel' -

zum Beispiel mit 'nem Jägerschnitzel.


Als ich noch an der Ampel wart',

kreuzt meinen Weg in voller Fahrt

ein Lkw mit Borstenvieh.

Auf einmal stingt es wie noch nie.


Ein Nachbar, der den Duft vernimmt,

ist augenblicklich sehr verstimmt

und schaut mich ganz entgeistert an –

ich deute auf den Nebenmann.


Das Ganze macht mir keinen Spaß,

ich halt nicht viel von Biogas.

Fürs Auto sind Plaketten Pflicht,

für Schweine aber gilt das nicht!


Im Wirtshaus auf der Tageskarte

steht Eisbein drauf mit sehr viel Schwarze.

Noch essen, was so stinkt? Nö, Nö!

Bestell' mit Fleiß heut':

Kordonblö!


Thomas Grüninger


Zum Gedicht: „Im Märzen der Bauer“, top agrar 2/2013, Seite 17.

 

Nicht nur im Märzen der Bauer den Traktor anlässt,

er pflegt sein Land, fährt sich hoffentlich nicht fest.

Er ist Herdenmanager, befasst sich mit Homöopathie,

ist Hebamme und beschäftigt mit Bürokratie.

 

Mehr als 20-mal im Jahr

fährt er zur Schulung, Sitzung, Seminar.

Mit top agrar und Bauernblatt

hat er Zuhause Informationen satt.

 

Seine Milchkühe kennen weder Feiertag noch Wochenend’

und beschweren sich lautstark, wenn er verpennt.

Die Tiere brauchen Futter bei Tag und bei Nacht,

gehen sogar in Mutterschutz, wer hätte das gedacht.

 

Auch im Sommer und Herbst gibt es keine Ruh’,

am liebsten schauen die Nachbarn bei der Ernte nur zu.

Im Winter der Bauer sein Werkzeug nimmt,

und an den Maschinen Reparaturen find.

 

Und wenn die Säge im Wald erklingt,

plötzlich so manch’ ein Nörgler um die Ecke springt.

„Ach was hätt’ ich so gerne Holz, am besten in kleinen Stücken,

ohne Aufpreis geliefert, das würd’ mich entzücken.“

 

Überhaupt hat ein Bauer, das muss man mal sagen,

gar keine Zeit für Nachbars Plagen:

Muttererde, Steine, Auto im Graben,

Sauberes Dorf, Stellplatz und Düngerfragen.

 

Aber wegen Botulismus, Tuberkulose und Antibiotika,

isst man lieber Steaks aus Argentinia.

Aus Irland schwimmt die Butter

streichzart rüber mit dem Kutter.

 

Aus Holland kommt das Gemüse

genmanipuliert in die Kombüse.

Das gespritzte Obst macht noch ne längere Reise

ist beliebt besonders als Nachtischspeise.

 

Wir Bauern haben uns auf verschiedene Lebensmittel spezialisiert

und in Deutschland werden wir am strengstens kontrolliert!

Ob Tag der offenen Tür, Erntedank und besonders für’s Scheunenfest

interessiert den Verbraucher keinen med. Test.

 

Alle kommen von nah und fern

und haben den Bauern ja soooooooo gern.




Ilka Wit

25474 Bönningstedt

 

Zum Gedicht: „Im Märzen der Bauer“, top agrar 2/2013, Seite 17.

 

Wenn im Märzen der Bauer sein „Rösslein“ einspannt,

so sieht er nur Jogger am Feld- und Waldrand.

Von denen wird er überwacht ganz gebannt,

was er jetzt grad macht auf sei‘m eigenen Land.

 

Der Jogger ist Tierfreund und hält einen Hund.

Den führt er auch aus so am Tag eine Stund.

Die Häuflein beseitigen wird dann vergessen.

Die sollen die Kühe nur ruhig mit fressen.

 

Ein Tierarzt nur selten zum Bauern noch kummt,

denn er ist gebunden durch Katze und Hund.

Und alle Arzneien die er dort abgibt

man Bauern natürlich in die Schuhe schiebt.

 

Arzneimittel sind ganz gewiss ein Problem.

Auf Tiermast begrenzen zwar falsch, doch bequem.

Von Bauern da fordert man mehr Disziplin.

Doch wie sieht es aus bei Humanmedizin?

 

Wenn zur Weihnacht die Frau unter‘m Christbaum schön singt:

„Ihr Kinderlein kommet“ und d‘ Pille einnimmt

und denket ganz sorglos, was macht das auch schon?

Vergiftet die Umwelt mit Pillenhormon.

 

Der Verbraucher verlangt ja über‘s ganz`Jahr

frisch` Obst und Gemüse, so ist es fürwahr.

Aus Chile, Neuseeland und Südafrika.

Das sei umweltschonend, so glaubt er sogar.

 

Vor allem die  Lehrer, die wissen‘s  genauer

sind schlauer als selbst der studierteste Bauer.

So wird dann bei uns in der Schul ‚ unterrichtet.

Die ländlich` Idylle zusammengedichtet.

 

Der geschundene Bauer, der fragt sich doch heut.

Wie g‘sundheitsgewusst sich verhalten die Leut.

Sie rauchen und saufen und mancher gar kifft

und suchen ausschließlich im Essen das Gift.

 

Paul Maier,per E-Mail

 

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