Zu „Fracking: Gasboom auf Kosten der Landwirte“ in top agrar 10/2013, Seite 18.
Die Große Koalition sollte in der Lage sein, das Thema „Fracking“ klar zu regeln. Stattdessen soll es jetzt „vor Zulassung von Maßnahmen zur Aufsuchung und Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten mittels Fracking eine obligatorische Umweltverträglichkeitsprüfung und Öffentlichkeitsbeteiligung“ geben. So sieht es der Koalitionsvertrag vor. So weit waren wir vor der Bundestagswahl auch schon einmal!
Mittlerweile muss doch jedem klar sein, dass das Gefahrenpotential des Frackings viel komplexer und vielschichtiger ist. Es lässt sich nicht auf die zum Teil hochtoxischen Chemikalien beschränken, die man der Fracking-Flüssigkeit beimischt. Was ist mit der Erdbebenproblematik? Was ist mit der Gefährdung des Trinkwassers?
Und es wird auch nicht hinterfragt, ob es überhaupt notwendig ist, die Erde wie eine Zitrone auszuquetschen, damit die großen Erdgaskonzerne ein paar Jahre länger Erdgas verkaufen können. Eine Bundesregierung muss auch mal den Mut haben, sich notfalls gegen die Interessen der Energiekonzerne für einen nachhaltigen Umweltschutz einzusetzen.
Fracking bedeutet, mit brachialer Gewalt den Untergrund zu zerstören, auf dem andere leben. Diese „Anderen“, das sind vor allem wir Menschen. Es geht um nichts weniger als um unsere Lebensgrundlagen!Carsten Grawunder,
48317 Drensteinfurt