Barbara Unger (49), Bäuerin und ehrenamtliche Bürgermeisterin der Gemeinde Feldkirchen bei Straubing, hat der gleichaltrigen Gloria von Thurn und Taxis den Kampf angesagt. Grund: Die Fürstin will auf ihrem Gut in Feldkirchen eine 190 ha große Photovoltaik-Anlage errichten.
Der Gemeinderat von Feldkirchen hat sich zwar gegen den Solarpark ausgesprochen. Allerdings liegen nur 5 ha des fürstlichen Gutes in der Gemeinde Feldkirchen und die restlichen 185 ha im Stadtgebiet Straubing. Dort wird der Stadtrat in der letzten Oktoberwoche über das Projekt abstimmen.
Unger wehrt sich nicht grundsätzlich gegen Photovoltaik, sondern bezweifelt die Eignung des Standortes. „Durch den Solarpark werden 80er-Böden mitten im Straubinger Gäu überbaut und gehen damit der Landwirtschaft verloren“, argumentiert die Bäuerin. Zudem befürchtet sie eine sinkende Lebensqualität in ihrer Heimatgemeinde, wenn das Mega-Projekt realisiert wird. „Statt einer Gäubodenlandschaft sehen wir künftig eine Glaswüste, wenn wir in Richtung Straubing blicken.“
Die Bürgermeisterin verweist dabei auf das Solarfeld im nahe gelegenen Straßkirchen. Hier steht auf dem ehemals fürstlichen Gut Gänsdorf eine 135 ha große Photovoltaik-Anlage unmittelbar vor der Fertigstellung. Investor ist ein niederbayerischer Schraubfundamente?Hersteller, an den die Fürstin die Flächen verkauft hat. Unger hat bereits rund 1 000 Unterschriften gegen den Solarpark in Feldkirchen gesammelt.