Wir blicken nicht so skeptisch in die Zukunft wie Agrarministerin Aigner in ihrer Rede auf der EuroTier. Das sagte gestern der Sprecher des Vorstands der Landwirtschaftlichen Rentenbank, Dr. Marcus Dahmen, in Hannover. In der Landwirtschaft merke die Bank keinen Einbruch, die Refinanzierung sei sehr beliebt. "2008 war ein wahrer Investitionsboom zu verzeichnen, die Bank hat 35 % mehr Förderkredite vergeben als im Jahr zuvor", so der Sprecher. Vor allem die Niedersachsen würden intensiv in neue Ställe investieren. Anderseits sei die Nachfrage nach Krediten für Biogas spürbar zurückgegangen, während die Landwirte andere neue Energien offenbar deutlich ausbauen. Die Auswirkungen der Finanzkrise auf die landwirtschaftlichen Betriebe sind seiner Meinung nach gering bis gar nicht vorhanden. Anders sehe dies natürlich im gewerblichen Bereich aus. Auch die Rentenbank selbst sieht Dahmen in ruhigem Fahrwasser. Sie sei über eine Vielzahl an grundsoliden Finanzsystemen abgesichert, das jedes für sich stark in der Branche tief verwurzelt sei und sichere Einlagen hätte. Dazu gebe es viele Zuflüsse von Einlagen, so dass es keinesfalls zu einer Verknappung von Krediten kommt, beruhigte Dahmen. Ebenso gebe es derzeit keine Forderungen des Einlagensicherungsfonds. Und die künftige Beurteilung der Kreditwürdigkeit? Davor sollten die Landwirte keine Angst haben, meint der Rentenbank-Chef, denn die Betriebe seien ja nicht für die Krise verantwortlich. Nur auf Bankenebene gebe es strengere Prüfungen und Akzentverschiebungen, was mittelbar Auswirkungen auf die Bonität der einzelnen Betriebe habe. Darüber hinaus informierte der Vorstand über das erweiterte Spektrum der Förderdarlehen, bedingt durch neues EU-Recht. Künftig gibt es die Förderschwerpunkte Landwirtschaft, Agrar- und Ernährungswirtschaft, Neue Energie und Ländliche Entwicklung, jeweils mit zwei Konditionen. Zum Programmstart 17.11.08 senkt die Rentenbank zudem die Zinsen ihrer Förderprogramme um bis zu 0,85 %.