Der Verband europäischer Biotechnologieunternehmen (EuropaBio) drängt auf die Zulassung neuer gentechnisch veränderter Organismen (GVO). In Brüssel kritisierte der Verband bürokratische Schranken und einen mangelnden Willen der Politik, für GV einzutreten. EuropaBio sieht insbesondere die Europäische Kommission in der Pflicht, die EU-Bürger zu den Ergebnissen umfangreicher Untersuchungen über GVO zu informieren. Eine aktuelle Studie belege, dass GVO-Nahrungsmittel mindestens genauso sicher seien wie andere Nahrungsmittel. Jerôme Peribere, Chef von Dow AgroSciences, erklärte, zurzeit warteten 19 neue GVO auf ihre Zulassung, insbesondere Maissorten, aber auch Baumwolle, Kartoffeln, Raps, Sojabohnen und Zuckerrüben. Bislang sei in Europa jedoch als einziger GVO noch immer nur ein Bt-Mais zugelassen. Peribere wertete das als De-facto-Moratorium.
Laut EuropaBio ist die EU-Anbaufläche für GVO in diesem Jahr gegenüber 2007 ohne Berücksichtigung Frankreichs um 21,2 % auf 107 719 ha gewachsen. Paris hat den Anbau und die Vermarktung von Bt-Mais in diesem Jahr untersagt. In der Bundesrepublik wurde die Fläche im Jahresvergleich um 38,9 % auf 3 173 ha ausgeweitet.