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Düngeverordnung

Kundgebung in Münster: Argumente statt Krawall

Ein Kommentar von Matthias Schulze Steinmann, Chefredakteur des Wochenblatts für Landwirtschaft und Landleben: "Das Düngerecht soll weiter verschärft werden. Das sorgt allerseits für heftige Debatten. Auf die komplexen ökologischen Zusammenhänge und die Betroffenheit vieler Landwirtsfamilien gilt es aufmerksam zu machen: friedlich im Ton, klar in der Sache."

Lesezeit: 3 Minuten

Das Drama um die erneute Verschärfung des Düngerechts nimmt weiter seinen Lauf. Und bei all dem politischen Spektakel geraten bisweilen die in Vergessenheit, die unter dem Deckmantel des Umweltrechts derzeit bis ins Mark erschüttert werden: die Landwirtinnen und Landwirte, die im guten Glauben an die gesetzlichen Rahmenbedingungen in Ställe und Anbausysteme investiert haben.

Vom Tierhalter bis zum Ökogemüseerzeuger herrscht Ratlosigkeit: Gestandene Landwirte überlegen, was es für die Bodenfruchtbarkeit bedeutet, wenn sie ihre Pflanzen dauerhaft unter­ernähren müssen. Sie fragen sich, wo sie mit der Gülle des noch lange nicht abgeschriebenen Stalles hin sollen. Und sie rätseln, wie sich das Ganze auch nur ansatzweise wirtschaftlich rechnen kann.

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Kundgebung in Münster

Ihre Betroffenheit deutlich zu machen, muss das Ziel der Kundgebung sein, zu der WLV und RLV am 4. April bis zu 5000 Teilnehmer auf dem Domplatz in Münster versammeln wollen. Im Rahmen der Veranstaltung können die Landwirte zeigen, dass der Schutz des Wassers für sie allerhöchste Priorität hat. Sie brauchen aber auch keinen Zweifel daran zu lassen, dass Anreize und Kooperationslösungen ein besserer Weg sind als ein Bestandsabbau mit der Brechstange.

Die Öffentlichkeit gilt es dafür zu sensibilisieren, was bereits in den vielen Wasserkooperationen vor Ort geleistet wird, wie komplex die ökologischen Zusammenhänge sind und wie lange es braucht, bis Erfolge messbar werden. Und die Landwirte können greifbar machen, was es für sie und ihre Familien finanziell und emotional bedeutet, als Sündenbock für die Probleme der Welt herhalten zu müssen.

Argumente statt Krawall

Momentan bestimmen Umweltverbände und Wasserwirtschaft die Debatte und erwecken den Eindruck, die Wasserversorgung in Teilen Westfalens stünde kurz vor dem Zusammenbruch. Diesem und anderem Unsinn müssen die Landwirte etwas entgegensetzen. Das kann funktionieren mit Argumenten und Empathie, aber ganz sicher nicht mit aggressivem Auftreten oder Krawall.

Ein gutes Signal ist, dass sowohl Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner als auch NRW-Ministerin Ursula Heinen-Esser ihr Kommen zugesagt haben und sich den Argumenten der Landwirte stellen wollen. Die erste Botschaft an die beiden Ministerinnen muss lauten, dass fachlicher Blödsinn wie die pauschale Unterdüngung um 20 % dringend korrigiert werden muss. Botschaft zwei, dass fachlich gebotene Auflagen begleitet und abgefedert werden müssen.

Deutlich im Ton, friedlich im Auftreten

Dem Motto der Kundgebung „Bauern brauchen Zukunft – Zukunft braucht Bauern!“ ist nichts hinzuzufügen. Die Antwort für den 4. April fällt denkbar einfach aus. Auf nach Münster! Wann, wenn nicht jetzt?

Auch in Münster sind die meisten Menschen der Landwirtschaft wohlgesonnen. Das gilt es am 4. April zu nutzen. Deutlich im Ton, friedlich im Auftreten. Die Kundgebung beginnt um 10.30 Uhr auf dem Domplatz.

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