Er sei sich nicht sicher, ob die Kommission das derzeitige Lagebild korrekt wiedergebe, erklärte Lindemann vergangene Woche in Brüssel. Deutschland werde daher jetzt Informationen über die Verhaltensweisen der führenden Sojabohnenerzeuger in Südamerika einholen. Außerdem wolle das Agrarministerium prüfen, ob andere Drittländer wie die Ukraine bereit seien, die EU mit gentechnikfreien Produkten zu beliefern. EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel hatte im vergangenen Jahr nach einer Reise durch Brasilien und Argentinien mitgeteilt, diese zwei Länder seien künftig nur bei einem Preisaufschlag bereit, die Gemeinschaft ausschließlich mit jenen Soja- und Maissorten zu beliefern, die in der EU zugelassen seien. Sie übernähmen jedoch keine Garantie dafür, dass die Lieferungen keine unerlaubten GVO-Spuren enthielten. Die Generaldirektion Landwirtschaft hatte in ihrer Studie die Einschätzung abgegeben, dass Argentinien und Brasilien durch die Entwicklung Chinas zu einem wichtigen Sojabohnenimporteur ihre Abhängigkeit vom EU-Markt verlören und dadurch bei ihnen die Bereitschaft sinken könnte, den Einsatz von GVO solange hinauszuschieben, bis die EU die betreffende Genpflanze zugelassen habe.
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