Um die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen zu stoppen, hat Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller ein „radikales Umdenken“ gefordert. Das Überleben der Menschheit hänge von sauberer Luft, sauberem Wasser, fruchtbaren Böden sowie einem stabilen Klima und der Artenvielfalt ab, erklärte der CSU-Politiker anlässlich des Erdüberlastungstages.
Weltweit seien bereits 90 % aller Fischbestände bis an die Grenze der Nachhaltigkeit ausgebeutet oder überfischt, und jedes Jahr würden global 7,6 Mio ha Wald zerstört. Der Erdüberlastungstag zeige „in aller Deutlichkeit“, dass von allem zu viel verbraucht werde. „Wir leben immer stärker auf Kosten unseres Planeten, unserer Kinder und Enkelkinder und der Menschen in Entwicklungsländern“, warnte der Minister. Würden alle Menschen das Konsummuster der Deutschen übernehmen, seien mehr als drei Erden notwendig.
Müller sieht deshalb die Zeit für eine Trendwende gekommen. Es brauche jetzt ein neues Wachstumsverständnis, eine Wirtschaft, die in Kreisläufen denke sowie ein konsequentes Umsteuern auf erneuerbare Energie. Das sei eine „Frage der globalen Gerechtigkeit“ und zugleich die Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung.
Der Erdüberlastungstag wird jedes Jahr durch das Global Footprint Network errechnet und markiert den Tag im laufenden Jahr, an dem der Verbrauch von nachwachsenden Rohstoffen das Angebot und die Kapazität der Erde zur Reproduktion dieser Ressourcen in diesem Jahr übersteigt.
Der Vorsitzende des Netzwerks, Dr. Mathis Wackernagel, unterstrich die Bedeutung der natürlichen Ressourcen. Den Verbrauch auf ein nachhaltiges Maß zu beschränken, sei die „einzige Chance auf eine gute Zukunft“ und zudem technisch möglich und finanziell lohnenswert. Im Jahr 2015 wurde der Erdüberlastungstag für den 13. August berechnet; 1987 war es nach Angaben des Entwicklungsministeriums noch der 19. Dezember.