Der Vorschlag der Europäischen Kommission für ein verbindliches Nährwertkennzeichnungsregime widerspreche nicht nur den bisherigen Ankündigungen der Brüsseler Administration, sondern ignoriere zugleich die umfassenden Anstrengungen der Lebensmittelwirtschaft auf diesem Gebiet, sagte BLL-Präsident Dr. Theo Spettmann. Seinen Angaben zufolge tragen gegenwärtig bereits zwei Drittel der Lebensmittelverpackungen eine Nährwertkennzeichnung; 70 % gäben Hinweise auf weiterführende Informationen durch Hotlines und Internetseiten. Vor diesem Hintergrund bestehe weder Bedarf für eine verpflichtende Regelung, noch sei dies sachgerecht. Eine mögliche Ampelkennzeichnung bezeichnete der BLL-Präsident als Mogelpackung, weil eine damit verbundene Einteilung in vermeintlich gesunde und ungesunde Lebensmittel in die Irre führe und keinen Beitrag zu einer gesunden Ernährung leiste. Spettmann rief Agrarminister Horst Seehofer auf, bei seiner bisherigen Absage an eine verpflichtende Ampelkennzeichnung zu bleiben. Irrititert zeigte sich der BLL-Präsident allerdings über den jüngsten Vorschlag des Ministers für eine farbliche Unterlegung von Nährwertangaben, die seiner Ansicht nach nichts anderes wäre als die Ampel.
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