Die aktualisierte amtliche Schätzung für die diesjährige Getreideernte in der Ukraine liegt in der bislang erwarteten Bandbreite. Wie Landwirtschaftsminister Olexij Pawlenko vergangene Woche mitteilte, ist mit rund 59,2 Mio t Getreide zu rechnen. Vier Wochen zuvor hatte er das Getreideaufkommen noch auf rund 58,5 Mio t taxiert, andererseits aber auch das Erreichen der Marke von 60 Mio t nicht ausgeschlossen.
Wenn der Minister mit seiner aktuellen Schätzung Recht behält, würde der Vorjahresrekord um 4,7 Mio t oder 7,4 % verfehlt. Laut Pawlenko waren am 3. November bereits 94 % der Getreidefläche im Land abgeerntet; dabei lag der durchschnittliche Flächenertrag bei 39,9 dt/ha und damit um 1,5 dt/ha niedriger als vor Jahresfrist. Sein Ressort sieht ein „bedeutendes“ Exportpotential der Ukraine, das sich 2015/16 auf 36,6 Mio t Getreide belaufen soll. Allerdings wurden Exportquoten festgelegt: Presseberichten zufolge vereinbarte das Kiewer Landwirtschaftsministerium mit den ukrainischen Getreideexporteuren für 2015/16 Weizenausfuhren von höchstens 16 Mio t, davon jeweils 8 Mio t für Back- und Futterweizen.
Wie das Agrarressort mit Blick auf den Kartoffelanbau mitteilte, verringerte sich die Ernte 2015 im Vergleich zum Vorjahr um etwa 10 % auf 21,4 Mio t. Kartoffeln werden in der Ukraine zu 98 % in den Gärten und auf den kleinen Parzellen der Landbevölkerung erzeugt. Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch beläuft sich im Mittel auf 147 kg, was nach den Berechnungen des Ministeriums einem landesweiten Gesamtbedarf von 6,3 Mio t Kartoffeln entspricht. AgE