Die Ölsaatenkurse hatten zuletzt kräftige Verluste zu verzeichnen. Grund waren Stornierungen von Sojabohnenverkäufen und damit einhergehende Gewinnmitnahmen. Der Großteil der nun stornierten Ware, 300.000 Tonnen, sollte nach China exportiert werden. Die übrigen Destinationen sind nicht bekannt. Marktteilnehmer hatten schon vorab Bedenken geäußert, ob China die georderten Mengen wirklich in vollem Umfang abnehmen würde. Zuletzt war die rege US-Exportnachfrage der stützende Faktor für die Sojabohnennotierungen in Chicago gewesen.
Druck übten zusätzlich positive Nachrichten über die südamerikanische Sojabohnenernte aus. In Brasilien ist die Aussaat nun auf 98 Prozent der geplanten Fläche abgeschlossen. Eine Rekordernte von etwa 82,2 Millionen Tonnen ist nach jüngsten Schätzungen weiter möglich. Auch in Paraguay könnte die Ernte 2012/13 mit 8,6 Millionen Tonnen so hoch ausfallen wie noch nie. Nur in Argentinien unterbrechen ergiebige Regenfälle immer wieder die Aussaat.
In Paris folgten die Rapskurse mangels anderer Impulse den US-Sojabohnennotierungen ins Minus. Sie sanken erstmals seit sechs Monaten unter die Linie von 460 Euro je Tonne. Verschärfend kamen positive Meldungen über hohe Erträge der australischen Rapsernte hinzu. Auch vom Kassamarkt gab es keine Unterstützung. Hier war es weiterhin sehr ruhig, es gab kaum nennenswerte Handelsaktivitäten. Die Abgabebereitschaft der Erzeuger ist weiterhin sehr gering. AMI